Erhebung in den Herzogstand stärkte die Position Kleves
Spätestens seit dem 15. Jahrhundert leiteten die Klever Grafen und Herzöge ihre Herkunft von dem Schwanenritter Elias ab, der eng mit der Figur Lohengrin (Legende) verwandt ist. Die tatsächlichen Anfänge der Grafschaft Kleve liegen im frühen 11. Jahrhundert, als Kaiser Heinrich II. zwei Brüder als Grafen am unteren Niederrhein einsetzte, von denen Gerhard der Stammvater der Grafen von Geldern und Rutger der der Grafen von Kleve wurde. Ausgangspunkt der klevischen Herrschaft war vermutlich die Verwaltung des Reichswaldes.
Durch Erbteilungen gingen immer wieder Gebiete verloren
Erstmals 1092 nannte sich ein Graf nach der Burg Kleve; zeitweise wechselte die Bezeichnung zwischen Grafen von Kleve und Grafen von Tomburg. Das Kerngebiet der klevischen Herrschaft war der Raum zwischen Kleve und Kalkar. Hier gründeten die Grafen die Stifte Wissel und Bedburg. Seit 1117 werden die Grafen auch als Vögte des Stifts Zyfflich genannt, 1119 als Vögte des Klosters Fürstenberg. Zwischen 1122 und 1299 brachten sie auch die Vogtei über das bedeutende Viktorstift in Xanten in ihre Gewalt. Durch Heirat gelangten die Grafen im 12. Jahrhunderts in den Besitz von Wesel, das zum Ausgangspunkt für weitere Erwerbungen auf der rechten Rheinseite wurde. Im 13. Jahrhundert erlangten die territorialpolitischen Aktivitäten der Grafen eine neue Qualität, wie die Kette von Städtegründungen ab 1241 und die umfangreich betriebene Binnenkolonisation zeigen. Als Gefährdung für das Klever Territorium erwiesen sich die bis zum Ende des 13. Jahrhunderts üblichen Erbteilungen. So befand sich Graf Dietrich V. zeitweise im Konflikt mit seinem jüngeren Bruder Dietrich Lulf I., und unter Graf Dietrich VI. ging die Grafschaft Hülchrath an das Kölner Erzstift verloren. Nach dem Tod Graf Dietrichs VI. 1305 regierten nacheinander seine Söhne Otto, Dietrich VII. und Johann als Grafen von Kleve, ohne legitime Söhne zu hinterlassen. Nach Johanns Tod 1368 konnte sich sein Großneffe Adolf von der Mark, der ehemalige Bischof von Münster und Elekt von Köln, gegen andere Bewerber durchsetzen und erlangte mit Hilfe seines Bruders Graf Engelbert von der Mark die Grafschaft Kleve. 1392 beerbte Adolf seinen verstorbenen Bruder und vereinigte die Grafschaften Kleve und Mark kurzzeitig in seiner Hand, gab Mark aber schon 1393 an seinen zweiten Sohn Dietrich ab. Nach Adolfs Tod 1394 wurde sein ältester Sohn Adolf II. Graf von Kleve, dem in der Schlacht von Kleverhamm 1397 eine Stärkung der klevischen Position gegenüber dem Herzogtum Berg gelang. 1398 fiel die Grafschaft Mark wiederum an Kleve. Durch Ehen mit Töchtern des römisch-deutschen Königs Ruprecht von der Pfalz und des Herzogs Johann Ohnefurcht von Burgund konnte Graf Adolf II. sein Ansehen weiter steigern. Konsequenz war die Erhebung in den Herzogsstand 1417.
Quelle:
Nach Wikipedia, Online-Enzyklopädie, 2009.