Gegner des Religionsfriedens, Verteidiger des Fegefeuers
Um 1500 in Deventer bis 1554 in Emmerich; Franziskaner und Kontrovers-Theologe. – Ausgezeichnet durch eine große Kenntnis der Bibel und vorbildliches Leben, war Johannes von Deventer (Deventriensis) 1524 Oberer der Franziskaner in Dorsten, Brühl und Hamm sowie 1525/26 Domprediger in Köln und von 1532 bis 1535, 1546 bis 1549 und seit 1552 Provinzial der Kölnischen Franziskanerprovinz. In Dorsten kämpfte der von religiöser Intoleranz besessene Theologe gegen die Neuerungsversuche Adolf Clarenbachs, trat auf der Kölner Domkanzel vehement für den katholischen Glauben ein, verteidigte die Lehre vom Fegefeuer auf der Münsterschen Domkanzel gegen Bernhard Rothmann und unterzog als erster die „Confessio Augustana“ (Augsburger Religionsfriede) in einer Karl V. gewidmeten Schrift einer scharfen Kritik. Seine Schriften: „Christianae veritatis telum seu fidei catapulta…”, 1533; „Exegesis evangelicae veritatis”, 1535; „Apologia contra Lutherum”, 1535; „Apologia contra Anabaptistas”, 1535.