Jeder Dritte erlebt täglich Betrug – Junge Nutzer sind besonders gefährdet
Phishing ist eine der häufigsten Betrugsmaschen im Internet und betrifft täglich viele Nutzer. Dabei versuchen Cyber-Kriminelle durch gefälschte E-Mails, SMS oder QR-Codes an sensible Daten wie Passwörter oder Bankinformationen zu gelangen. – Eine von der Initiative Sicher Handeln (ISH) in Auftrag gegebene YouGov-Umfrage ergab, dass mehr als die Hälfte der Internetnutzer (58 Prozent) mindestens einmal pro Woche Phishing-Versuche bemerkt, und jeder Dritte (31 Prozent) täglich solche Nachrichten erhält. Obwohl 70 Prozent der Befragten glauben, bisher keine Folgen von Phishing-Angriffen erlitten zu haben, zeigen die Umfrageergebnisse, dass viele typische Merkmale von Phishing-Nachrichten oft nicht erkannt werden.
So gab nur etwa zwei Drittel an, skeptisch zu werden, wenn eine Nachricht zur Angabe oder Prüfung von Konto- oder Zugangsdaten auffordert. Lediglich 64 Prozent misstrauen E-Mails mit hoher Dringlichkeit, und nur 61 Prozent achten auf Gewinnversprechen, Rechtschreibfehler oder verdächtige Website-Links. Unverlangt zugesandte Anhänge werden von fast der Hälfte der Befragten nicht als verdächtig eingestuft. Besonders junge Nutzer sind sorgloser im Netz unterwegs. Nur jeder zweite 18- bis 24-Jährige erkennt Phishing-Anzeichen, während bei den über 55-Jährigen acht von zehn misstrauisch werden, wenn sie zur Angabe oder Überprüfung ihrer Daten aufgefordert werden.
Laut Harald Schmidt von der Stiftung Deutsches Forum für Kriminalprävention und Sprecher der ISH ist Phishing besonders tückisch, da es die Opfer meist unvorbereitet trifft. Mithilfe generativer Künstlicher Intelligenz (KI) werden Phishing-Nachrichten immer überzeugender und schwerer zu erkennen. Die Umfrage der ISH zeigt auch, dass sich nur ein Drittel der Befragten gegen Phishing-Attacken gewappnet fühlt. Bereits jeder Vierte ist auf die Tricks hereingefallen, wobei hiervon einem von zehn ein Schaden von 500 bis über 10.000 Euro entstanden ist. Selbst gut informierte Personen haben Angst, Opfer zu werden (45 Prozent).dpa
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