Es gibt knapp 6500 angemeldete Vierbeiner - gut für die Stadtkasse
Zu den Hundehochburgen zählt Dorsten mit knapp 6500 Hunden insgesamt, wovon lediglich 43 Tiere als gefährliche Hunde registriert sind (Stand 2022). Um von der Überschuldung der Stadt weg- und dem Haushaltssanierungsplan nachzukommen, hat der Rat der Stadt auf Vorschlag der Verwaltung 2012 u. a. auch eine Erhöhung der Hundesteuer beschlossen. Eine vorangegangene Erhöhung von 72 auf 96 Euro fand bereits ab 2011 statt. 2013 wurde die Streuer auf 108 Euro pro Hund und Jahr erhöht. Werden zwei Hunde gehalten, dann kostet dies pro Hund und Jahr 120 Euro, bei drei und mehr Hunden sogar 132 Euro pro Hund und Jahr. Gefährliche Hunde kosten den vierfachen Steuersatz. Als gefährlich gelten laut NRW-Hundegesetz die vier Rassen Pitbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier und Bullterrier sowie deren Kreuzungen untereinander als auch mit anderen Hunden. Besondere Bestimmungen gelten außerdem für weitere Rassen wie Rottweiler oder American Bulldog und andere. Aktuell sind in Dorsten 43 Hunde mit dem vierfachen Steuersatz gemeldet. Aktuell bringen die Hunde der Dorstener Stadtkasse jährlich rund 730.000 Euro ein.
Zum Widerspruch gegen die Erhöhung in Netzwerken aufgerufen
Ende 2012 verschickte die Stadt 4.895 Steuerbescheide für 5.382 Hunde. Pro Tier sind ab sofort zwölf Euro mehr zu entrichten als zuvor. Die Einnahme der Stadt stieg mit der Erhöhung auf jetzt 670.000 Euro (im Jahr 2001 brachten die Hunde der Stadt 300.000 Euro ein). Hundehalter wehrten sich gegen die Erhöhung für 2013. In Internet-Netzwerken wurde mit Formularen zum Widerspruch aufgerufen, letztlich ohne Erfolg. – 2012 gab es in Dorsten 4.373 angemeldete Hunde (Einzelhunde), 762 Haushalte mit zwei Hunden und 134 Familien mit drei und mehr Hunden. Zudem gibt es 24 Hunde mit ermäßigter Steuer. Zusammen waren dies 5.293 „normale“ Hunde. Dazu kamen noch 43 Kampfhunde. Mitte 2014 waren ingesamt 6.031 Hunde angemeldet, 2013 waren es 6.086. Mit dem bis 2023 angewachsenen Hundebestand wuchsen auch die Einnahmen der Stadt durch die Hundesteuer – von rund 677.000 Euro im Jahr 2018 auf rund 729.000 Euro im Jahr 2023.
Für gefährlich eingestufte Hunde in Dorsten vierfacher Steuersatz
In Dorsten zahlt man vergleichsweise hohe Hundesteuern, wie eine Auswertung zeigt. Besonders bei den sogenannten Listenhunden wird es teuer. Die Zahl der angemeldeten Hunde in Dorsten ist in den letzten Jahren immer weiter gestiegen. Im Jahr 2023 waren es mit etwa 6500 Vierbeinern rund 400 mehr als noch vor fünf Jahre zuvor. Der Bund der Steuerzahler in Nordrhein-Westfalen (BdSt NRW) hat im April 2023 seinen jährlichen Vergleich der Hundesteuer in allen NRW-Kommunen vorgelegt. Daraus geht hervor, dass Hundehalter in Dorsten im Vergleich zu den meisten anderen Städten im Kreis Recklinghausen stärker zur Kasse gebeten werden. 108 Euro Hundesteuer im Jahr zahlt man in Dorsten für einen Hund. Die Stadt erhebt außerdem einen gesonderten Steuersatz für Hunde, die in der Satzung als gefährlich eingestuft werden. Für diese Hunde zahlt man in Dorsten den vierfachen Steuersatz (432 Euro pro Jahr). Als gefährlich gelten laut der Dorstener Satzung Hunde der Rassen Pitbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier, Bullterrier und deren Kreuzungen untereinander sowie mit anderen Rassen. Der gesonderte Steuersatz gilt außerdem für „Hunde bestimmter Rassen“, wie es in der Satzung heißt. Dazu gehören unter anderem Hunde der Rassen Alano, American Bulldog, Mastiff, Rottweiler und Dogo Argentino.
Gladbeck ist für Hunde im Kreis Recklinghausen am teuersten
Der normale Steuersatz für einen Hund ist im Kreis Recklinghausen nur in Gladbeck (123 Euro), Waltrop (112) und Marl (109,80 Euro) höher als in Dorsten. In Herten und Recklinghausen zahlen Hundehalter für einen Hund ebenfalls 108 Euro. Den niedrigsten Steuersatz erheben Castrop-Rauxel, Haltern und Oer-Erkenschwick mit jeweils 96 Euro pro Jahr für einen Hund. Bei der Sondersteuer für sogenannte Listenhunde verlangt kreisweit nur Herten (540 Euro) mehr als Dorsten. Kommunen können selbst entscheiden, ob sie eine Sondersteuer für diese Hunde erheben. Neben Herten und Dorsten machen das im Kreis Recklinghausen die Städte Waltrop (336 Euro), Datteln (288 Euro) und Oer-Erkenschwick (288). In den übrigen Städten zahlt man für einen Listenhund nicht mehr als für andere Hunde. Dorsten nimmt im Jahr 2023 rund 730.000 Euro durch die Hundesteuer ein. Der Bund der Steuerzahler setzt sich schon lange für die Abschaffung von Bagatellsteuern wie der Hundesteuer ein. Dass Städte aber hartnäckig daran festhalten, sei nicht verwunderlich, so der Bund der Steuerzahler NRW, denn „Hunde spülen Geld in die Stadtkassen!“ In NRW reicht die Spanne bei der Hundesteuer von 0 Euro (Ahlen) bis 180 Euro (Hagen) für einen Hund. Den günstigsten Sondersatz für einen Listenhund gibt es in Legden im Münsterland (120 Euro), den höchsten in Solingen und Heimbach mit je 1.200 Euro (Quelle: rwo in DZ vom 24.
20 Hundebesitzer bekommen in Dorsten Steuernachlass
Nicht allen Hundebesitzern leuchtet ein, warum sie Hundesteuer zahlen müssen. Im Allgemeinen wird es keine Entlastungen geben. Im Besonderen schon. 108 Euro Hundesteuer pro Jahr zahlen Hundebesitzer an die Stadt. Für sogenannte Gefahrenhunde zahlen Eigentümer sogar den vierfachen Satz: 432 Euro. So bescheren gemeldete 5982 Hunde der Stadt alljährlich beträchtliche Einnahmen in Höhe von 658.198 Euro – davon die Verwaltung nicht abrücken will. Allerdings möchte sie einer Gruppe von Hundehaltern Erleichterungen verschaffen. Auf Antrag des Hegerings Dorsten reduzierte die Stadt im Dezember 2019 die Hundesteuer für ehrenamtlich tätige Jagdaufseher. 20 Jagdaufseher in Dorsten zahlen ab 2020 nur noch 64,80 Euro statt 108 Euro für ihren Hund. Der Stadtkasse würde so auf Einnahmen von 864 Euro jährlich verzichten.
Wann und wo in Dorsten Anleinpflicht für Hunde – und wo nicht?
Diskussionen um die Leinenpflicht entbrennt immer wieder nach Hundeangriffen – entweder als Rechtfertigung oder Beschuldigungen. Dabei ist in Dorsten amtlicherseits festgelegt, wann und wo Hunde engeleint werden müssen oder freilaufen können. Über die Anleinpflicht für Hunde in Dorsten gibt die Internetseite der Stadt Auskunft. Hunde müssen in umfriedeten Park- und Grünanlagen an die Leine genommen werden. Weiter heißt es: „Anzuleinen ist der Hund natürlich auch in der Stadt und in Wohngebieten. Anzuleinen ist der Hund ebenfalls in Naturschutzgebieten, wie etwa den Lippeauen, die einem besonderen Schutz unterliegen.“
Es gibt allerdings Ausnahmen: „Sie dürfen sehr wohl – so der Zugriff auf den Hund gewährleistet ist – auch unangeleint spazieren gehen.“ Das gelte aber nur dann, sofern der Mensch, der mit dem Hund spazieren geht, den Hund unter Kontrolle hat. Selbstverständlich müssen Hunde, die nicht auf Zuruf reagieren, andere Menschen oder Hunde angreifen oder eventuell Wildtieren hinterherjagen usw., an die Leine gehören. In Wäldern dürfen Hunde hingegen unangeleint laufen. Allerdings: „Jagt der Hund jedoch leidenschaftlich gerne, stöbert Tiere im Untergehölz auf usw., gehört er an die Leine.“
Wenn behauptet wird, dass es Stadtteile gebe, in dem Hunde vermehrt belästigen, dann widerspricht dem der Kommunalen Ordnungsdienstes (KOD). Denn es gebe „keine Schwerpunktgebiete, in denen solche Fälle häufiger auftreten“. Generell nehme der KOD bei den wöchentlichen Schwerpunktkontrollen „neben anderen Ordnungsthemen immer sämtliche bekannte Verstöße von Hundehaltern in den Blick“, so Stadtsprecher Christoph Winkel auf Nachfrage der „Dorstener Zeitung“. Er fügte hinzu: „Dazu zählen neben der Leinenpflicht auch das Liegenlassen von Hundekot, das Mitführen von Kotbeuteln und die Mitnahme von Hunden auf Spielplätze. Selbstverständlich werden Hundehalterinnen und Hundehalter, die ihre Hunde verbotenerweise ohne Leine laufen lassen, angesprochen.“ Danach erhalten die Halter eine Anhörung. „In Einzelfällen finden auch Vor-Ort-Überprüfungen statt.“ Sollten die Hundehalterinnen und Hundehalter Einsicht zeigen, lägen die Verwarngelder zunächst bei 35 Euro. Aber: „Sollte keine Einsicht bestehen oder zum wiederholten Mal gegen die Regeln verstoßen werden, beginnt das Bußgeld bei 100 Euro“, so die Stadt Dorsten.
Mitführen von Kotbeuteln ist jetzt Pflicht
Der Dorstener Stadtrat entschied Ende 2018, dass Hundehalter künftig immer einen Kotbeutel bei sich tragen müssen, wenn sie mit ihrem Hund ausgehen. Sollten sie keinen Beutel dabei haben, können sie zur Kasse gebeten werden. Es sei schwer, so die Begründung der Stadtverwaltung, Hunde „in flagranti“ zu erwischen.
Immer wieder heftige Beschwerden über Hundekot
Rund 6200 Hunde hinterlassen stadtweit ihre Häufchen und Haufen. Wenn auch Herrchen oder Frauchen beim Gassegehen die Hinterlassenschaft ihrer vierbeinigen Lieblinge per Tüte entsorgen, so verbleiben dennoch Tausende Hundehaufen, die liegen bleiben. Eine Stichprobe in Barkenberg in einem kleinen Grünbereich am Napoleonsweg wurden unlängst 115 liegengelassene Hundehaufen gesichtet und entfernt. Beschwerden über Hundekot häufen sich in letzter Zeit. Vor allen an den Spazierwegen entlang an den Lippedeichen. Der Lippeverband appelliert daher an die Hundebesitzer, bei Spaziergängen auf dem Lippedeichweg nur die freigegebenen Wege zu nutzen und darauf zu achten, das ihre Vierbeiner ihr „Geschäft“ nicht im Bereich der Böschung und im Naturschutzgebiet hinterlassen. Daher durften Schäfer ihre Tiere nicht mehr an der Lippe weiden lassen, da die Schafe sonst an dem Hundekot erkranken könnten. Da das Gras nun nicht mehr abgefressen wird, vermehrt sich dort das Zeckenaufkommen. Auch sonst gibt es immer wieder Beschwerden und Aktionen gegen den von den Hundebesitzern auf Straßen und in Grünanlagen liegengelassenen Hundekot. Hundehalter sind für ihre Hunde verantwortlich – auch für deren Hinterlassenschaften. Wer seinen Hund frei laufen lässt, nimmt in Kauf, dass das Tier seine Notdurft auf fremden Grundstücken verrichtet. Deshalb muss der Halter des Tieres auch für die Beseitigung der Hundehaufen auf fremden Grundstücken finanziell aufkommen. Das entschied das Landgericht Berlin im Mai 2017.
Hinweisschilder aufstellen, die auf eine Bestrafung hinweisen sollen
In Dorsten gibt es mehr als 140 Kotbeutelstationen, mehr als 1000 Mülleimer, rund 6200 Hunde (Stand 2022) und weit mehr Hundehaufen. Über diese und andere im Stadtgebiet ärgern sich viele Bürger, darunter auch Christel Briefs (CDU), stellvertretende Bürgermeisterin der Stadt, die im Oktober 2022 in einer Ausschusssitzung im Rathaus ihren Ärger öffentlich machte. Briefs forderte, mit Schildern, etwa an Parks und Spielplätzen oder auch auf den Kotbeutelspendern selbst, den Hundebesitzern klar zu machen, dass ihnen eine Strafe droh, etwa mit dem Text auf den Schildern: „Wenn dein Hund da sein Geschäft macht, muss du bezahlen.“ Bernd Schwane (CDU) empfahl, eine genaue Bußgeld-Summe einzufügen. Der Betrag müsse genannt sein. Die Kontrolle durch den Kommunalen Ordnungsdienst, die regelmäßig Streifengänge unternimmt, sei wichtig, damit es nicht bei der Strafandrohung bleibe. Stadtkämmerer Karsten Meyer versprach, dass die Anregungen aufgenommen würden.
Stadt sucht Paten/Patinnen zum Befüllen der Hundekotbeutelständer
Um den vielen unappetitlichen und auch illegalen Hinterlassenschaften von Hunden an Straßenrändern und auf Wegen Herr werden zu können, will die Stadt für Gassigeher/innen Hundekotbeutelpflicht einzuführen. Außerdem sucht die Stadt Paten oder Patinnen zum Befüllen der Hundekotbeutelständer. Die Stadt bietet bereits Patenschaften für Kotbeutelständer an. Wer meint, dass im Stadtgebiet ein solcher Standort nötig sei, kann sich bei der Stadt melden – und bekommt dann vom Entsorgungsbetrieb kostenlos die dafür nötigen Tüten zum Befüllen zur Verfügung gestellt. In der Feldmark stehen seit Oktober 2018 drei neue Hundekotbeutelspender, die bereits von einer ehrenamtlichen Patin bei Bedarf mit frischen Beuteln bestückt werden. Das Mitführen von Kotbeuteln ist seit Ende 2018 Pflicht. Der Stadtrat entschied, dass Hundehalter künftig immer einen Kotbeutel bei sich tragen müssen, wenn sie mit ihrem Hund ausgehen. Sollten sie keinen Beutel dabei haben, können sie zur Kasse gebeten werden. Es sei schwer, so die Begründung der Stadtverwaltung, Hunde „in flagranti“ zu erwischen.
Stadt Dorsten startet 2022 Kontrollen von Hundebesitzern
Die Stadt Dorsten ging Mitte 2022 gegen liegengelassenen Hundekot und weitere „tierische Unarten“ vor. Deshalb kontrollierte der Kommunale Ordnungsdienst (KOD) verstärkt Hundebesitzer. Die Stadt hatte in den letzten Jahren vermehrt Hundekotbeutel sowie Mülleimer aufgestellt – 130 im gesamten Stadtgebiet. Dieses Angebot reiche jedoch nicht aus, so die Stadt. In Dorsten sind rund 6200 Vierbeine registriert, die der Stadt Steuer einbringen. An zwei Tagen in der Woche ging der Ordnungsdienst in jeweils einem Stadtteil auf Streife. Gestartet wurde in der 25. Kalenderwoche (Juni) in Wulfen und Östrich.
In den ersten Wochen der Kontrollen setzte die Stadt noch auf „Information, Aufklärung und freundliche Ansprachen“. Danach gab es für die Hundehalter Geldbußen, sollten die Hundehaufen nicht beseitigt worden sein.
Wer ohne Hundebeutel angetroffen wird, zahlt im Regelfall 25 Euro, bei Wiederholung oder Uneinsichtigkeit bis zu 200 Euro. In Dorsten besteht die Pflicht, entsprechende Beutel mitzunehmen, wenn die Gassi-Runde ansteht. Bleibt der Hundekot auf Grünanlagen liegen, wird ein Bußgeld von 100 Euro fällig. Für Gehwege und Spielplätze erhöht sich das Bußgeld auf 125 bzw. 300 Euro. Zusätzlich addiert sich ein Bußgeld von 40 bis 90 Euro hinzu, weil Hunde überhaupt auf Spielplätze mitgenommen worden sind. Denn das ist ebenfalls untersagt. – über das Ergebnis der Hundehaufenkontrollen informieren wir aktuell.
Frau in Dorsten von Kampfhund angegriffen und schwer verletzt
In Dorsten ist im August 2016 eine Frau von einem Kampfhund angegriffen und schwer verletzt worden. Der Hund war auf dem Campingplatz am Tillessensee aus einem Mobilheim gerannt und hatte die Frau in Arm und Bein gebissen. Die Wunden mussten im Krankenhaus behandelt werden. Die Besitzerin des Kampfhundes wurde wegen Körperverletzung angezeigt.
Kampfhundesteuer 2022 kräftig erhöht: Dorsten teures Pflaster
Hundebesitzer in NRW werden in diesem Jahr zum Teil kräftig zur Kasse gebeten. Durchschnittlich wurden die Steuern für den ersten Hund um 20,05 Prozent, für den zweiten Hund um 16,63 Prozent und für den dritten Hund um 18,98 Prozent erhöht. Das zeigt eine Auswertung des Bundes der Steuerzahler NRW. Trotzdem ist der Run auf Hunde ungebrochen. Gerade in den letzten (Corona-)Jahren haben sich viele Menschen in NRW einen neuen Hund zugelegt. Der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) schätzt, dass es seit Corona-Beginn rund 20 Prozent mehr Hunde gibt als vorher. Die zehn Städte im Kreis Recklinghausen sind nicht von Steuererhöhungen betroffen. Dennoch sind die Unterschiede enorm. Bei der Höhe der Hundesteuer im Ruhrgebiet pendeln die Werte zwischen 24,6 (Verl) und 180 Euro (Hagen).
Aber auch im Kreis RE sind sich die Städte nicht einig. So kostet ein Hund in Oer-Erkenschwick, Castrop-Rauxel, Datteln und Haltern 96 Euro. Dagegen verlangen Herten, Dorsten und Recklinghausen jeweils 108 Euro. Nochmals teurer wird es in Marl mit 109,80 Euro sowie in Waltrop mit 112 Euro. Ganz oben in der Tabelle steht Gladbeck mit 132 Euro. Insgesamt bewegen sich die Vest-Kommunen landesweit damit im oberen Drittel. Deutlich teurer wird es teilweise für Besitzer sogenannter Kampfhunde. Sie müssen in Schwelm mit 1000 Euro jährlich für den ersten Listenhund besonders tief in die Tasche greifen. Die Kommune im Ennepe-Ruhr-Kreis gehört zu den 305 NRW-Städten und Gemeinden, die eine Kampfhundesteuer vorsehen. Im Kreis Recklinghausen liegt Herten vorne mit 540 Euro, gefolgt von Dorsten mit 432 Euro. Während Waltrop 336, Oer-Erkenschwick sowie Datteln 288 Euro verlangen, ist der Kampfhund in den anderen Gemeinden nicht teurer als ein nicht gefährlicher Vierbeiner. Wer sich seinen treuen Begleiter aus dem Tierheim holt, der wird von vielen Städten und Gemeinden dafür belohnt: Immerhin 165 NRW-Kommunen bieten eine Tierheim-Befreiung an. In diesen Orten zahlen die Neu-Herrchen und -Frauchen (meist aufs erste Jahr begrenzt) keine Hundesteuer. Doch was sind überhaupt gefährliche Rassen? Entsprechend dem Landeshundegesetz NRW § 3 Abs. 2 gehören laut Kreisverwaltung Pittbull Terrier, American Staffordshire Terrier, Staffordshire Bullterrier, Bullterrier sowie deren Kreuzungen untereinander beziehungsweise deren Kreuzungen mit anderen Hunden zu den gefährlichen Rassen.(Quelle: Randolf Leyk in DZ vom 14. Juni 2022).
Hunde auf dem platten Land mussten ab 1855 Knüttel tragen
Dass Hunde versteuert werden müssen und es dafür eine Erkennungsmarke gibt, die der Hund bei Gassigehen möglichst am Halsband tragen soll, damit die Ordnungsbehörde die Steuertreue des Hundes bzw. seines Herrchen oder Frauchens erkennt, ist heute ein Thema wie es bereits in ähnlicher Form Mitte der 1850er-Jahre schon bestand. Denn erst 1855 verkündete der Recklinghäuser Landrat von Reitzenstein die Amtsblatt-Verordnung, nach der Hunde in Städten, wenn sie sich außerhalb der Wohnung des Eigentümers befanden, mit einem den Namen des Eigentümers, die Straße und die Hausnummer seiner Wohnung lesbar enthaltenen Halsband versehen sein mussten. Weiter heißt es in der Verordnung:
„Auf dem platten Lande müssen Hunde einen Knüttel [Knorren, Knotenstock], tragen, welcher an dem Halse des Hundes dergestalt befestigt ist, dass er zwischen den Vorderfüßen hängend, auf der Erde nachschleppt und dadurch das freie Umherlaufen des Hundes gehindert wird. Der Knüttel muss so lang sein, als die Höhe des Hundes im Stehen von der Sohle des Vorderfußes bis zu der Stelle, wo der Rückgrad in den Hals übergeht, senkrecht gemessen beträgt, und seine Dicke dem 8. Theile der Länge des Knüttels gleichkommen. Da diese Bestimmung noch häufig außer Acht gelassen wird [wenn ist das verdenken], so bringe ich dieselbe hierdurch in Erinnerung. Die Polizeibeamten sind angewiesen, Contraventionen gegen die obengedachten Vorschriften unnachsichtlich zur Bestrafung anzuzeugen. Recklinghausen, den 12. März 1857. Der Landrath v. Reitzenstein“
Vom Wolf zum Hund: Weltältestes Fossil in Deutschland entdeckt
Übrigens stammen unsere Hunde, heute meist Kuschel- und Schoßhündchen, vom Wolf ab. Das ist längst bekannt. Nicht bekannt war bis jetzt, wo und wann der Wolf zum Hund wurde. 2016 wurde eine Studie veröffentlicht, die erstmals angibt, wann Wölfe zu Hunden domestiziert wurden, vermutlich zu zwei unterschiedlichen Zeiten: Vor 15.000 Jahren in Europa und dann unabhängig davon noch einmal 2500 Jahre später in Ostasien. Somit ist der Hund entstanden, bevor der Mensch sesshaft wurde. Die verschiedenen Hunderassen, die heute existieren, sind erst nach und nach entstanden, als sich die Hunde an bestimmte Lebensräume und Lebensbedingungen anpassten und in der Folge genetisch veränderten. Deutsche Hundeliebhaber sind dem Ursprungsort des ersten Hundes besonders nahe. Nach aktuellem Stand stammt das weltweit älteste, sicher einem Hund zugeordnete Fossil aus Bonn-Oberkassel, wo es in einem Steinbruch entdeckt wurde – zusammen mit den Überresten eines Mannes und einer Frau. Alle drei Gefährten 15.000 Jahre alt.
2023: Die beliebtesten Hunderassen in Dorsten – Nackthunde selten
Besonders beliebt sind mittelgroße Mischlinge. Aber es gibt auch ein paar echte Exoten in der Stadt. Immer mehr Dorstener haben sich in den vergangenen Jahren Hunde zugelegt. 2023 waren es 6466 Vierbeiner. Auf Anfrage der „Dorstener Zeitung“ teilte die Stadtverwaltung Anfang Februar 2023 mit, dass in Dorsten insgesamt 212 unterschiedliche Hunderassen gemeldet sind. Mit weitem Abstand am beliebtesten sind Mischlinge. Mit 991 Exemplaren ist der mittelgroße Mischling der beliebteste Hund, gefolgt vom Labrador Retriever (579) und den kleinen Mischlingen (400) auf Rang drei. Komplettiert wird die Liste der beliebtesten Hunderassen vom Jack Russell Terrier (310) auf Rang vier sowie Dackel (228), Deutscher Schäferhund (209), Chihuahua (197), Australian Shepherd (174), Golden Retriever (166) und Französische Bulldogge (162). Weiter unten in der Auswertung gibt es in Dorsten echte Exoten: den seltenen Mexikanische Nackthund, den King-Charles-Spaniel, den Germanischer Bärenhund, den Chinesischen Zupfhund und die Rasse Italienisches Windspiel. Mit dem Hundebestand wachsen auch die Einnahmen der Stadt durch die Hundesteuer – von rund 677.000 Euro im Jahr 2018 auf rund 729.000 Euro im Jahr 2023.
Hundegebell kann zur Kündigung der Wohnung führen
Es gibt Fälle, in denen das tatsächlich geschehen ist. Hundegebell in einer Mietwohnung kann im schlimmsten Fall zu einer (außerordentlichen) Kündigung führen. Es kommt immer auf den Einzelfall an. So haben die Amtsgerichte in Bremen und in Potsdam Kündigungen durch die Vermieter abgenickt. In dem Bremer Fall bellte der Hund nicht nur tagsüber, sondern auch häufig nachts – und der Halter fand kein Mittel, „die Störungen abzustellen“ (AZ: 7 C 240/07). In Potsdam schaffte es der Besitzer ebenfalls nicht, den Hund zu den Ruhezeiten „still zu legen“. Hier wurde sogar die fristlose Kündigung bestätigt (AZ: 26 C 76/00). Und auch Hausbesitzer sind nicht „sicher“, wenn ihr Hund immerzu bellt. So bestätigte das Verwaltungsgericht Würzburg ein vom Ordnungsamt gegen den Besitzer eines permanent bellenden Pyrenäischen Hirtenhundes ausgesprochenes Haltungsverbot (AZ: 5 K 12.659)“. Quelle: DZ vom 2. Sept. 2023 Red.-Büro Büser.
Noch eine Meldung zum Kopfschütteln oder Schmunzeln: Ein 68-jähriger Renter aus Grefrath darf sich nach seinem Ableben ein Grab mit seinem toten Dackel teilen. Das zuständige BIstum Aachen hat 2016 einer Änderung der Friedhofssatzung zugestimmt. Der Friedhof in Grefrath soll der erste katholische in Deutschland sein, der eine gemeinsame Bestattung von Mensch und Tier zulässt (dpa).
Siehe auch: „Bello“-Hundetag
Siehe auch: Wolfsland Schermbeck
Siehe auch: Wolfsberater