SPD-Landtagsabgeordneter im Landtagswahlkreis Recklinghausen III
Geboren 1973 in Kirchhellen; Pharma-Geschäftsführer und SPD-Landtagsabgeordneter NRW. – Michael Hübner wuchs in Gladbeck auf, wo er auch wohnt. Er legte 1992 seine Abiturprüfung ab. Anschließend studierte er an der Universität Duisburg Politikwissenschaft, Geschichte und Öffentliches Recht. Nach seinem Studienabschluss leistete Michael Hübner Zivildienst ab. Beruflich war er danach als Berater im Gesundheitswesen tätig. Seit 2009 leitet er eine Pharmafirma. Michael Hübner gehört seit 1993 der SPD an. Seit 2004 sitzt er für seine Partei im Stadtrat von Gladbeck, seit Oktober 2004 als Fraktionsvorsitzender. Bei den Landtagswahlen 2010 und 2012 erreichte er im Landtagswahlkreis Recklinghausen III ein Direktmandat im Landtag von Nordrhein-Westfalen. Anfang 2015 wählte ihn die SPD-Landtagsfraktion zum stellvertretenden Vorsitzenden. In der SPD-Landtagsfraktion ist er für die Bereiche Wirtschaft und Energie verantwortlich. In seiner inzwischen abgegebenen Funktion als kommunalpolitischer Sprecher seiner Fraktion hatte Hübner maßgeblich an der Gestaltung des „Stärkungspakt Stadtfinanzen“ mitgewirkt. Zudem ist er seit 2004 Mitglied der Gewerkschaften verdi und der IG BCE seit 2009.
Michael Hübner wollte Landrat im Kreis Recklinghausen werden
Auf dem SPD-Kreisverbandsparteitag im Dezember 2019 wurde Hübner von den 148 Stimmberechtigten einstimmig und auch ohne Enthaltungen zum SPD-Landratskandidat 2020 nominiert. Als Landtags-Fraktionsvize der SPD ist der ehemalige Unternehmensberater u. a. für Haushalt und Finanzen zuständig, kümmert sich im Ausschuss für Wirtschaft, Mittelstand und Energie um die Strukturentwicklung. Mit großer Mehrheit hat die Delegiertenkonferenz des SPD-Kreisverbands im März 2020 Michael Hübner als SPD-Kandidaten für das Amt des Landrats gewählt. 76 Delegierte stimmten für den Gladbecker, nur zwei gegen ihn Damit bestätigten die Delegierten Hübners vorherige Nominierung durch die Kreis-Süd für die Landrats-Wahl im September 2020. Die verlor MIchael Hübner hauchdünn mit 49,5 Prozent. Sein CDU-Kontrahent Bodo Klimpel (Haltern) wurde mit 50,5 Prozent Landrat.
Der Landtagsabgeordnete will 2021 in den Bundestag
Nach seiner knappen Niederlage bei den Landratswahlen 2020 möchte Michael Hübner 2021 in den Bundestag, auch für Dorsten. Problem: Parteigenosse Michael Gerdes (Bottrop) möchte Bundesabgeordneter bleiben. Hübner hat Mitte November 2020 sein Interesse öffentlich bekundet und will sich bei seiner Partei als Bundestagskandidat für die Städte Bottrop, Gladbeck und Dorsten bewerben. Die Gladbecker SPD hat ihn bereits nominiert. Hübner braucht die Stimmen der Dorstener Sozialdemokraten bei der Delegiertenversammlung. Die halten sich noch bedeckt, es gilt aber als wahrscheinlich, dass sie eher für Hübner als für Gerdes sind. Seit November 2020 vertritt Michael Hübner zusammen mit der stellvertretende Recklinghäuser SPD-Vorsitzenden Anna Teresa Kavena den Kreis Recklinghausen im Vorstand der neuen SPD-Fraktion im Ruhrparlament des Regionalverbandes Ruhr. Ein gemeinsamer Schwerpunkt der Arbeit von Hübner und Kavena werde die gezielte Förderung der Ruhrgebiets-Wirtschaft sein.
Seine Zeit als Berufspolitiker dürfte 2022 wohl zu Ende sein
Als die SPD-Wahlkreisdelegiertenkonferenz Mitte Januar 2021 in Bottrop den bisherigen Bundestagsabgeordneten Michael Gerdes erneut zum Kandidaten für den Wahlkreis Bottrop/Gladbeck/Dorsten bestimmt hatte, haben die 59 Delegierten damit möglicherweise die Berufspolitiker-Laufbahn von Michael Hübner beendet. Dabei hatten die Zeichen für den Gladbecker Landtagsabgeordneten Michael Hübner gar nicht so schlecht gestanden. Hätten die Delegierten aus Gladbeck und Dorsten geschlossen hinter ihm gestanden, hätten sie eine Stimme mehr gehabt als die Bottroper „Hausmacht“ von Michael Gerdes. Am Ende bekam der jedoch nicht nur 28 Stimmen, sondern 34. Und Hübner musste sich mit 23 statt der erhofften 29 geschlagen geben.
Hübner hatte es sich mit der eigenen Partei in der Heimatstadt Gladbeck verscherzt, weil er privaten Feiern von Migranten eine Mitschuld an den hohen Coronazahlen in Gladbeck gegeben hatte. Das sorgte für politische Aufregung und Distanzierungen. Er sei stets ein Freund des offenen Wortes und scheue auch kritische Debatten nicht, erklärte Hübner am Tag nach der Niederlage im Gespräch mit der Dorstener Zeitung. Ganz pragmatisch betrachtet, so Hübner in der DZ, gehe damit die Zeit als Berufspolitiker mit der Landtagswahl 2022 wohl zu Ende. In der Politik soll es aber ehrenamtlich weitergehen. Er sei bis 2025 Mitglied des Kreistages und gerade im Ruhrparlament wirtschaftspolitischer Sprecher seiner Fraktion geworden. Ob haupt- oder ehrenamtlich, er werde „sich weiter kümmern“. Und er bleibe ein Freund der klaren Sprache: „Geschwurbelt wird in der Politik genug.“
Der Landtagswahlkreis Recklinghausen III umfasst vom Kreis Recklinghausen die Städte Gladbeck und Dorsten, letztere mit Ausnahme der Stadtteile Deuten, Lembeck, Rhade und Wulfen, welche zum Landtagswahlkreis Recklinghausen II gehören.
Siehe auch: Politiker (Artikelübersicht)
Siehe auch: Michael Gerdes