Als leidenschaftlicher Bergsteiger bestieg der Pfarrer täglich seinen Kirchturm
1911 in Billerbeck bis 2006 ebenda; Pfarrer an St. Antonius von 1969 bis 1980. – Als leidenschaftlicher Bergsteiger bestieg Heinrich Holtkamp täglich seinen Kirchturm von St. Antonius in Holsterhausen und trainierte so für seine bayerischen Bergtouren. Sein Herz schlug aber auch für die Musik. Er gründete zuerst die Schola, dann, 1972, den Kirchenchor neu und die Bläserchor St. Antonius. Bekannt war er auch dafür, dass er nicht nur die kirchlichen Vereine und Gruppen mehr zusammenschweißte, sondern auch außerkirchlichen Vereine wie Bürgerschützen, Feuerwehr und Männergesangverein dem kirchlichen Vereinsleben einband, was ihm die Ehrenmitgliedschaft im Schützenverein einbrachte. Nach dem Abitur in Coesfeld im Jahre 1930 studierte er in Münster und Tübingen Theologie, wurde 1935 durch Bischof von Münster, Clemens August, zum Priester geweiht und erhielt seine erste Kaplanstelle im nahen Holtwick. 1939 kam er nach Gelsenkirchen-Buer und wurde 1943 Soldat. 1945 kehrte er aus sowjetischer Gefangenschaft zurück und war dann in sieben Pfarrgemeinden als Kaplan tätig, bis ihn der Bischof 1959 zu Pfarrer ernannte und ihm die Verwaltung der Pfarrgemeinde Rodde übertrug. Nach der Emeritierung Dechant Eings an St. Antonius in Dorsten-Holsterhausen, wurde er 1969 dessen Nachfolger. Aufgrund seines Alters wurde er 1980 in die kleinere Gemeinde Darup (später Rorup) versetzt. 1986 trat er in den Ruhestand und lebte zuletzt wieder in seiner Heimatgemeinde Billerbeck. Bis über das 90. Lebensjahr war er dort noch aktiv und veröffentlichte eine theologische Erläuterung der Billerbecker Domfenster. Heinrich Holtkamp starb im Alter von 95 Jahren in einem Pflegeheim in Billerbeck.