Der Bauernhof ist seit 400 Jahren in der Familie, seit 1994 das Kreuz
Der Grund, warum dieses Kreuz auf dem rund 400 Jahre alten Bauernhof, der stets in der Familie Richter blieb, 1994 aufgestellt wurde, ist allerdings etwas älter. Der Vater des jetzigen Hofbesitzers, Leo Richter sen., kam verwundet mit einem Lungensteckschuss aus dem Zweiten Weltkrieg zurück. Er gehörte zu den drei Überlebenden der 300 gefallenen Soldaten seiner Einheit. Das beschäftigte ihn gedanklich all die Jahre und er wollte immer eine kleine Kapelle errichten, woraus aber nichts wurde. Vier Jahre vor seinem Tod kam es dann schließlich zu diesem Hofkreuz, das mittlerweile Mittelpunkt der Familie geworden ist. Das Kreuz mit Schrägbalken und Korpus besteht aus Holz. Auf dem Vertikalbalken steht der Motivspruch „An Gottes Segen ist alles gelegen.“ Erarbeitet hat das Kreuz der Bildhauer Stefan Lutterbeck aus Everswinkel. Daneben steht ein Erinnerungsstück aus der Familie der Mutter, die aus Altendorf-Ulfkotte stammt. Nämlich die Grablampe deren Mutter, die einst auf dem Grab in Altendorf stand. Bei bestimmten Anlässen trifft sich die ganze Familie am Kreuz, auch die Geschwister, die auswärts wohnen. Als die Eltern des heutigen Bauern, 1998 der Vater und 2011 die Mutter gestorben waren, fand die Aussegnung am Kreuz statt, bevor auf dem gegenüberliegenden Friedhof die Bestattung erfolgte. Auch die Kinder, Geschwister von Leo Richter jun., wollen dort zur Aussegnung aufgebahrt werden. Obwohl noch jung, haben sie das in der Familie vereinbart. Das Kreuz wird aber auch ins Leben einbezogen, wenn nach der Ernte alle Erntehelfer am Kreuz mit der Familie Richter ein gemeinsames Essen einnehmen.
Siehe auch: Bildstöcke