Lembeck-Strock: Ein Geschenk zum 75. Geburtstag der Großmutter 1984
Meist haben die Hofkreuz an den Bauernhöfen eine lange Geschichte, wurden beispielsweise aufgrund eins Gelübtes in schwerer Krankheit errichtet oder wenn die Söhne aus den Kriegen gesund heimgekehrt waren. Solche Hofkreuze haben sich dann im Laufe der Jahrzehnte und Generationen hinweg zu einem Teil des Hofes oder sogar der Familie entwickelt. In der Bauerschaft Lembeck-Strock im Grenzgebiet zwischen Lippramsdorf, Wulfen und Lembeck liegt der im 17. Jahrhundert bereits bestehende Pasing-Hof. Auch dort gibt es ein Hofkreuz. Kein altes und mit Gelübte belegtes, sondern ein relativ neues Kreuz. Dies ist ein Beispiel dafür, dass auch heute noch Hofkreuze aufgestellt werden. Die Familie Pasing erfüllte mit diesem Kreuz den Wunsch der Großmutter des heutigen Hof-Inhabers, Ferdinand Pasing (78). Auf der Rückseite des Kreuzes ist die Inschrift zu lesen: „Zum 75. Geburtstag von Luzia Pasing, geboren 10. März 1909 als Geschenk ihrer Kinder. Lembeck 10. März 1984.“ Das hölzerne schlichte Kreuz ist etwa drei Meter hoch, steht zwischen Koniferen und Rhododendron-Büschen sowie einer hochgewachsenen Birke. Das Kreuz ist nicht mir einem Korpus versehen, sondern mit künstlerisch gestalteten Ähren aus Bronze, die in der Mitte des Kreuz-Balkens angebracht sind. Die Ähren sind hier nicht nur als ein bäuerlichen Symbol von Wachsen und Werden zu verstehen. In der christlichen Symbolik weisen Ähren auf das Abendmahl, auf die heilige Eucharistie hin. Nach Johannes 12, 24 vergleicht Jesus seinen Tod am Kreuz mit dem sterbenden Weizenkorn: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und erstirbt, bleibt es allein; wenn es aber erstirbt, bringt es viel Frucht…“