Hinzmann, Horst

In Dorsten und Senden ein engagierter Gemeinde- und CDU-Lokalpolitiker

W. St. – Geboren 1935 in Hagen bis 2020 in Münster. – Lehrer in Dorsten und CDU-Lokalpolitiker in Dorsten und Senden. Er studierte für das Lehrfach und war 1971 Gründungsrektor der neu gebauten Wittenbrink-Grundschule in Wulfen, die er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 1994 leitete. Der Christdemokrat war in Dorsten vielfältig ehrenamtlich und politisch aktiv. Bereits vor der Kommunalen Neuordnung gehörte er von 1969 bis 1974 der Gemeindevertretung Wulfen an, engagierte sich dort u. a. im Planungsausschuss für Bau und Gründung der Gesamtschule Wulfen. Nach einer Wahlperiode als Sachkundiger Bürger wurde er 1979 in den Rat der Stadt Dorsten gewählt und gehörte ihm bis 1991 an. Danach und bis zu seinem Wegzug nach Senden im Jahre 1996 engagierte er sich  wiederum als Sachkundiger Bürger. Besonders engagierte er sich in der Politik für den Stadtteil Wulfen als Mitglied des damaligen Bezirksausschusses Wulfen und aufgrund seiner beruflichen Tätigkeit als Lehrer im Schul- sowie im Kultur- und Sportausschuss. Etliche können sich noch erinnern, dass er im Mai 1997 die Sitzung des Bezirksausschusses Wulfen verließ, da er die Tagesordnung zu aufgebläht fand und dadurch befürchtete, dass wichtige Bebauungspläne wieder einmal nicht behandelt werden. Als über seinen Antrag gleich zu Beginn der Sitzung, die wichtigeren Punkte vorzuziehen und darüber eine für ihn unerfreuliche Diskussion entstand, packte er seine Sachen und verließ die Sitzung. Bei der Kommunalwahl 1989 bewarb er sich als Spitzenkandidat der CDU um das Amt des ehrenamtlichen Bürgermeisters. Darüber hinaus war Horst Hinzmann vielfältig ehrenamtlich aktiv: Er engagierte sich nach der Neugründung im Jahre 1984 im Heimatverein Wulfen, war von 1991 bis 1993 dessen Vorsitzender. Er setzte sich ein für die Pflege der plattdeutschen Sprache und verfasste Beiträge für den Heimatkalender der Herrlichkeit Lembeck. Für sein politisches Wirken wurde Horst Hinzmann 1986 mit der Stadtplakette in Silber und 1991 in Gold.  Und die Enten-Jury der städtischen Pressestelle verlieh ihm 1987 die Ente „Linda“ für einen irgendwie geistvollen Ausspruch, mit dem er sagte, dass einer dräger sei als der andere, wobei er den Rat meinte, dem er angehörte.

In Senden brachte er die Senioren-Union der CDU auf Trab

Nach seiner Pensionierung verzog er 1996 nach Senden. 2001 gründete er dort die Senioren-Union, eine Untergliederung der CDU, deren Vorsitzender er bis 2013 blieb. In dieser Zeit entwickelte sich die Senioren-Union zu einer prägenden politischen Kraft in Senden. Als deren langjähriger Vorsitzender hatte er „seiner Senioren-Union ein stabiles politischen Fundament gegeben“. Dazu gehörten die Verbesserung des ärztlichen Notfalldienstes, Bemühungen um die Ortskerngestaltung, die Einrichtung einer Augenarzt-Praxis, der Patenschaft-Lese-Dienst in den Kindergärten, das Zurückschneiden der Hecken an den Gehwegen und vieles mehr. Dafür machte in die Senioren-Union 2013 zum Ehrenvorsitzenden. Lange Zeit zeichnete Hinzmann für die Herausgabe des CDU-Parteiblattes „Blickpunkt“ verantwortlich und brachte sich mit Beiträgen ein. Er engagierte sich zudem viele Jahre als sachkundiger Bürger in verschiedenen Ratsgremien der Gemeinde Senden, so auch als pensionierter Lehrer viele Jahre im Schulausschuss.
Horst Hinzmann starb mit 84 Jahren im Januar 2020. Im Nachruf würdigte der CDU-Gemeindeverband Senden den Verstorbenen: „Die Senioren Union, der CDU-Gemeindeverband und die Gemeinde Senden haben Horst Hinzmann viel zu verdanken. Seine hervorragenden Leistungen, sein erfolgreiches ehrenamtliches Wirken, sein selbstloses und aufopferungsvolles Engagement, sein ruhiges, offenes, humorvolles und freundliches Wesen, sein beeindruckendes Wissen und Erinnerungsvermögen sowie seine vorbildliche, christlich-soziale Haltung werden uns in bester und dankbarer Erinnerung bleiben.“ – Und Dorstens Bürgermeister Stockhoff würdige sein politischen Schaffen in Wulfen und Dorsten in den 1980er- und 90er-Jahren mit den Worten: „Er konnte klug und mit Witz argumentieren, setzte sich engagiert für die Themen ein, die ihm wichtig waren, behielt dabei stets das Gemeinwohl im Blick.“


Quellen: Presseamt Stadt Dorsten (Ludger Böhne). – Presseamt der Gemeinde Senden (Katrin Fröhlich). – Nachrufe im „Blickpunkt“ (CDU), Senden, Mai-Ausgabe 2020, in den Westfälische Nachrichten und in der Dorstener Zeitung vom Januar 2020.

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