Er verlieh 1434 dem Kirchspiel Holsterhausen Pfarrrechte
Gestorben 1404; Ritter. – Oft auch Heiden geschrieben. Durch Heirat mit Woltera, Tochter Wessels von Hagenbeck, mit dem die männliche Linie ausstarb, kam er in den Besitz des Gutes Hagenbeck. Auf seine Initiative hin erhielt 1434 Holsterhausen Pfarrrechte. Die Wennemarstraße in Holsterhausen erinnert an ihn. Wennemar von Heyden war Burgmann zu Blankenstein, Truchseß der Herren von Steinfurt und Herr zu Götterswick. Verheiratet war er in erster Ehe mit der Erbtochter Woltera (Woltharda) von Hagenbeck, mit der er die Kinder Wennemar, Fye, Wessel und Gerte hatte; in zweiter Ehe (1419) mit Katharina Vittinghof genannt Schell, Witwe des Ritters Wennemar Dücker, Erbin des Gutes von Bruch im Amt Blankenstein in der Grafschaft Mark und eines Burglehens zu Blankenstein.
Von der Stadt die Hälfte des Hauses Hagenbeck erworben
Wennemar war Mitglied der Kalandsbruderschaft in Wattenscheid und verkaufte gleich nach Antritt seines Erbes 1404 die Fährschaft auf der Lippe. Im gleichen Jahr zerstörte Herzog Reinald von Geldern das Kerndorf Heiden, wobei die Kirche in Brand geriet. Zwei Jahre später kaufte Wennemar von Heyden die Hälfte des Dorfes Hagenbeck von der Stadt Dorsten. Aus dem gleichen Jahr gibt es einen Lehnsbrief, demzufolge der Herzog von Jülich und Geldern den Wennemar von Heyden mit einem Mannlehen zu 20 Goldgulden jährlich aus dem Zoll zu Lobede belehnte. 1407 kaufte er von Henrich von Hagenbeck den gleichnamigen Hof. 1448 wurden im Zuge der Erbteilung die Besitztümer der Familie von Heyden unter den Geschwistern gedrittelt. Die Kinder aus der Ehe verheirateten sich mit den adligen Familien der Umgebung, darunter von Torck zu Vornhelm, von Bodelschwingh, von Capellen, von Schelk zu Osthoven. Erbsohn Philipp von Heyden genannt Wennemar (gestorben 1448), Herr zu Hagenbeck und Engelrading, erbte die Freigrafschaft und über seine Frau Katharina von Heeßen (Hessen) das Gut Engelrodding. Haus Beck kam 1459 durch Heirat in den Besitz der mittlerweile weit verzweigten Familie von Heyden.
Gerichtsstreit Schultingh vs. Wennemar von Heyden
Im November 1469 führte der Dorstener Bürger Wilhelm Schultingh [gt. Hemmerbergh] Klage über Katharine van Hessen, Ehefrau des friedlos gelegten Wennemers van Heiden. Um seine Ehre und sein Gut zu schützen gab Schultingh an, er habe das Gericht in Dorsten gegen Wennemar angerufen, das diesen friedlos legte. Danach habe er des „neisten gudensstags nae sent mertyns dage“ mit dem Gerichtsfronen und seinen Freunden auf dem „Wohnsitz Wenemarz in Hagenbecke“ 34 kleine und große Rinder, fünf Schweine und zwei Pferde gepfändet (Archiv Stadt Essen Best. 11 Nr. 874/1).
1467 Johan, Wenemers [v. Heiden zu Hagenbeck] Freigraf gibt bekannt, dass Wilhelm Schultingh genannt Hemerbergh zu einem Gerichtstag vor dem Freistuhl von Haselhove geladen war und zwar „upteb dinxtagh neist nae sent laurentius dage in dem Jahre unss heren dusent verehondert seven Ind Sestich“ [12. August 1466] auf Klage Wenemars van Heiden des Jongen. Johan bezeugt, dass er an diesem Tag entsprechend dem Recht ein Freigericht abgehalten hat, vor dem Herman Kerle, Hinrich Tzeile und Albert Ludikens mit einem Gelöbnisbrief Wilhelm Schultinx [gt. Hemerbergh] als Freischöffen erschienen, der von den Freischöffen Hinrich Karboem und Herman Ynken besiegelt war und mit Recht und unwidersprochen in das Gericht gebracht worden ist. Im Beisein der ehrbaren Richter, Bürgermeister und Bürger der Stadt Borken, nahm er den Gelöbnisbrief an und suchte danach Wilhelm und seine Bürgen auf, um ihnen einen neuen Gerichtstermin bekannt zu geben. Der alte Wennemar van Heiden aber verlangte von ihm mit vorgehaltenem Messer einen besiegelten Brief über das Gericht gegen Wilhelm auszustellen, so dass er den vorgelegten Brief gegen seinen Willen besiegeln musste (Stadtarchiv Essen Best. 11 Nr. 874/2).