In den 1960er-Jahren prägte das BVH-Urgestein den Dorstener Fußball mit
Geboren 1940; Maurer-Polier und Fußballer beim BVH. – Der Sportjournalist Klaus Rosenkranz bezeichnete ihn an seinem 75. Geburtstag in der „Dorstener Zeitung“ als „Urgestein und Architekt“ des Ballspiel-Vereins Holsterhausen (BVH). Heinz Hesterkamps große Zeit war vor 1973, denn in diesem Jahr musste der damals 33-Jährige wegen Kniebeschwerden seine Fußballschuhe ausziehen und konnte die Spiele seines Vereins nur noch vom Rand aus verfolgen.
Heinz Hesterkamp spielte als junger Bursche zuerst bei Schwarz-Weiß Bülse, kickte sich mit 16 Jahren in die erste Mannschaft von Preußen Gladbeck, spielte in diesen Mannschaften auch gegen die Holsterhausener, dabei wurde der BVH-Trainer Franz „Franek“ Winkler auf Hesterkamp aufmerksam. Denn der hatte als Verteidiger die „Stürmer des BVH fest im Griff“ und war maßgeblich an der Niederlage des BVH gegen Preußen beteiligt. Hesterkamp wechselte nach Holsterhausen und war dabei, als der BVH wenig später in die Verbandsliga aufstieg, die höchste Amateur-Spielklasse. Der Verein mit dem Sportplatz an der Waldstraße in Holsterhausen wurde damals von dem Dreigestirn Erich Pröpper, Siegfried „Bulle Dietrich und Heinz Hesterkamp geprägt. Er spielte in Grün und Weiß. Und mit dem Stadtwappen auf dem Hemd präsentierten die Fußballer nicht nur den BVH sondern auch die Stadt Dorsten.
„Das war eine wunderschöne Zeit“ schwärmt er. Die Zuschauerzahlen pro Spielzeit lagen bei 40.000, die Atmosphäre im Verein war gut und die Gegner waren es ebenfalls: Schalke 04, Rot-Weiß-Essen, Slavia Prag und der schwedische Erstligist Elfsborg Boras. In England spielte der BVH gegen Crystal Palace.
Seine Frau Katrin unterstützte ihn, wie sie nur konnte. Doch von Holsterhausen wollte sie nicht wegziehen, als Heinz Hesterkamp die Chance hatte, eventuell Profi zu werden, wie er Klaus Rosenkranz erzählte: „Es war 1965. Rudi Assauer war bei Borussia Dortmund am Ball und wurde Europa-Sieger. Und Rudi empfahl mich bei Peter Maassen, dem Präsidenten von Rot-Weiß Oberhausen. Aber auch in Gütersloh, damals auf dem Sprung in die Bundesliga, war ich im Gespräch. Aber Katrin fühlte sich so richtig wohl in Holsterhausen. Und so sind wir dann hiergeblieben.“
Als 75-Jähriger ist er seinem BVH immer noch treu – seine Meinung ist noch gefragt und es vergeht kaum ein Wochenende, an dem er nicht auf dem Waldsportplatz den Spielen zusieht oder mit zu Auswärtsspielen fährt. Klaus Rosenkranz schreibt: „Er ist ein Stück BVH.“
Quelle:
Stark gekürzt nach Klaus Rosenkranz: „Wir hatten die im Griff“ in der DZ vom22. Dezember 2015