Hegghe, Prof. Gottfried de

Auf dem Konstanzer Konzil rief er laut den Namen des Gegenpapstes

Geboren im 14. Jahrhundert, gestorben im 15. Jahrhundert in Dorsten; Universitätsrektor. – Der aus Dorsten stammende Theologe und Magister der freien Künste, auch Gottfried de Dorsten genannt, studierte um 1402 an der Universität zu Köln, wurde dort 1412 Universitätsprofessor und leitete gleichzeitig von 1410 bis 1420 die dortige Bursa Siegel der Universität KölnCorneliana. Im Wintersemester 1413/14 wurde er Rektor der Universität und im Jahre 1416 Dekan der Artistenfakultät (Foto: Siegel der Universität Köln). Er gehörte zu den vier Doktoren, die von der Universität 1414 als Vertreter zum Konzil nach Konstanz geschickt wurden. Dort vertraten sie den Erzbischof von Köln. Gottfried de Hegghe wurde in Konstanz sofort dem Gegenpapst Johannes XXIII. vorgestellt, dessen Anhänger er war. Auf dem Konzil bekam der Gelehrte im Prozess gegen den Widersacher, den Gegenpapst Benedikt XIII., Aufgaben übertragen. Nach dem Prozessritual musste Hegghe nach der Urteilsverkündung in Begleitung von Notaren aus der Gerichtssitzung zum Dom gehen und mit lauter Stimme rufen: „Ist Pedro de Luna, der sich Benedikt XIII. nennt, etwa hier gegenwärtig?“ Schließlich setzte das Konzil beide Päpste ab und wählte Martin V. zum neuen Papst. Ihm überreichte Gottfried de Hegghe als Rektor der Universität zu Köln in einem Rotulus die Beförderungswünsche von 363 Universitätsangehörigen.


Quellen:
Wolf Stegemann/Maria Frenzel „Lebensbilder“, Dorsten 1997. – Stadt Köln „Älteste Stadtuniversität Nordwesteuropas. 600 Jahre Kölner Universität“, Ausstellungskatalog 1988.

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