Für die Emscher-Lippe-Region 20 Jahre lang im EU-Parlament
Geboren 1951 in Castrop-Rauxel; EP-Abgeordnete. – Auch für Dorsten saß die Hertener SPD-Politikerin 20 Jahre lang im Europäischen Parlament (EP). Für viele sei Jutta Haug so etwas wie das Gesicht in der Emscher-Lippe-Region geworden, schrieb die „Dorstener Zeitung“ nach Haugs Ankündigung, 2014 nicht mehr für das Europa-Parlament zu kandidieren. Rückblickend sagt sie, dass in diesen 20 Jahren „der Berg an Gesetzgebungen um ein Vielfaches“ höher größer geworden sei. Und die Menschen wüssten heute viel mehr über die politischen Zusammenhänge in Europa. Sie würden heute nicht mehr nach den Aufgaben der EU-Parlamentarier, des Rats und der Kommission fragen, sondern nach Inhalten. Nach dem Besuch des Ernst-Barlach-Gymnasiums in Castrop-Rauxel, studierte Geschichte und Sozialwissenschaften in Aachen und Bochum und arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin verschiedener Landtags- und Bundestagsabgeordneter und machte zugleich eine Ausbildung zur Wirtschafts- und Finanzberaterin. Nachdem Haug bereits im Januar 1969 der SPD beigetreten war, war sie von 1989 bis 1994 Mitglied im Stadtrat von Herten sowie von 1991 bis 2007 Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (ASF) im Kreisverband Recklinghausen, von 1996 bis 2002 auch der ASF im Bezirk Westliches Westfalen. 1992 bis 2001 gehörte sie zudem dem SPD-Bezirksvorstand im Westlichen Westfalen an. 1997 bis 2001 war sie Mitglied im Bundesvorstand der SPD, von 2001 bis 2010 im NRW-Landesvorstand. Bei der Europawahl 1994 gewann Jutta Haug erstmals ein Mandat für das Europäische Parlament, das sie 1999, 2004 und 2009 jeweils verteidigen konnte. Wie alle SPD-Mitglieder im Europäischen Parlament gehört sie der sozialdemokratischen Fraktion S&D an. Sie betreute die Emscher-Lippe-Region (Kreis Recklinghausen, Städte Gelsenkirchen, Bottrop und Herne). Zu den Arbeitsschwerpunkten Haugs zählten die Haushalts- und Finanzpolitik der EU(, die Regional- und Strukturpolitik, die Umwelt- und Verbraucherpolitik sowie die Bildungspolitik der EU. In der Wahlperiode 2009/14 war sie stellvertretende Vorsitzende des Haushaltsausschusses und 2010/11 Vorsitzende des Sonderausschusses zu den politischen Herausforderungen und den Haushaltsmitteln für eine nachhaltige Europäische Union nach 2013. Dieser befasste sich insbesondere mit der Vorbereitung des mehrjährigen Finanzrahmens 2014 bis 2020 der EU. Neben ihren gewesenen Mitgliedschaften in Abgeordneten-Gruppierungen ist Jutta Haug, mittlerweile dreifache Mutter und fünffache Großmutter, auch Mitglied der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie, der Arbeiterwohlfahrt, des Naturschutzbundes Deutschland, des Fördervereins der Stadtbibliothek Herten, der Arras-Freunde Herten e. V., der Spielvereinigung Herten sowie des Marie-Schlei-Vereins. Und ins Theater geht sie auch gerne.