Medienwissenschaftlerin und Journalistin mit einer eindrucksvollen Karriere
W. St. – Geboren im Iran, Medienwissenschaftlerin, Dozentin, Journalistin, Drehbuchberaterin in Trier. – Die deutsch-persische Journalistin wuchs in Dorsten auf und besuchte in der Lippestadt die Schulen. Giti Hatef-Rossa studierte Film- und Theaterwissenschaft, Kunstgeschichte und Romanische Philologie an der Ruhr-Universität Bochum, gehörte dort zum ersten Jahrgang der B.A.-Absolventen. Auf der Tagung „Bachelor-Karrieren unter der Lupe“ des Stifterverbandes für die deutsche Wissenschaft informierten sich Arbeitgeber über die neuen Uni-Abschlüsse Bachelor und Master wozu auch Giti Hatef als Beispiel eines schnellen Abschlusses für Fragen zur Verfügung stand. Der Kölner Anzeiger schrieb am 20. Oktober 2004, wie Arbeitgeber dazu stehen: „Kurz gesagt: Was auf dem Abschluss draufsteht, ist den Arbeitgebern eigentlich egal“. Ein schneller Abschluss und die Kombination von Praxis und Studium seien perfekt, sagten beispielsweise übereinstimmend Vertreter der Personalabteilungen von Siemens Deutschland und Daimler-Chrysler. Auch das Institut der deutschen Wirtschaft (IDW) in Köln holte bei 672 Unternehmen ähnlich positive Nachrichten ein.“ Die Universität Bochum veröffentlichte über diesen Studiengang:
„Giti Hatef, B.A., verließ nach sieben Semestern die RUB: Ihr Abschluss ,Bakkalaureus Artium’ reichte aus, um beim Adolf-Grimme-Institut ein Volontariat zu bekommen; nun ist sie bereits Redakteurin beim WDR. Was so mancher Professor und AStA-Mitglied anfangs kritisch beäugte und die Gefahr um die ,Wissenschaftlichkeit’ der Studiums heraufbeschwor, schreibt aller Kritik zum Trotz eine Erfolgsstory – auch für die Attraktivität des ,Standorts Ruhr-Universität’: das ,Reformmodell zur Neustrukturierung des Magisterstudiums’ mit dem vorgeschalteten Abschluss eines ,Bakkalaureus Artium’.“
Sie setzte sich für Migrantinnen-Netzwerk ein
Während des Studiums in Bochum arbeitete Giti Hatef als freie Mitarbeiterin bzw. Praktikantin für die Dorstener Redaktion der „Ruhr-Nachrichten“ (heute DZ; siehe Foto aus der Dorstener Zeit) und hatte danach ein Journalistik-Gastsemester an der Università per Stranieri in Siena/Italien. Dann volontierte sie bis 1998 beim Adolf-Grimme-Institut in Marl, arbeitete zwei Jahre lang redaktionell beim WDR in Köln und anschließend bis 2002 als Moderatorin im TV- und Radiobereich des WDR. Ihre Erfahrung: Als Frau nicht-deutscher Herkunft wurde sie zumeist auf Nischen (kein Sport, Ausländerprogramm) verwiesen. Ab Juli 2002 arbeitete sie schwerpunktmäßig als Praktikumsbeauftragte für das „Reformmodell zur Neustrukturierung des Magisterstudiums“ und den Optionalbereich. Giti Hatef promovierte am Institut für Journalistik der Universität Dortmund über erfolgreiche Migranten-Journalisten. Dieses Thema beschäftigte sie auch wegen ihres eigenen Migrationshintergrunds. Sie setzte sich für ein Migranten-Netzwerk ein. Beim Medienzugang für Migranten plädierte sie für eine Quotierung nach dem Vorbild der Frauengleichstellung. Giti Hatef-Rossa hatte von 1996 bis 1998 ein Volontariat im Rahmen des Projektes „Mehr Farbe in die Medien“ absolviert, an dem 20 Migrantinnen teilnahmen.
In der Nominierungskommission des Grimme-Preises
Seit 2007 arbeitete Giti Hatef-Rossa als Drehbuchberaterin (script-consultant) in Soest. Ihre Bindung an das Grimme-Institut in Marl hat sie stets aufrechterhalten. Seit 2012 ist die Journalistin stellvertretende Vorsitzende der Nominierungskommission für den Grimme-Preis. Als Journalistin arbeitete Giti Hatef, die sieben Sprachen spricht, für den Sender Freies Berlin (SFB) bzw. Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) in Berlin, die Neue Züricher Zeitung, den staatlichen italienischen Sender RAI in Florenz sowie für die BBC London. Seit 2016 ist Giti Hatef Dozentin beim „International Film School“, hält dort u. a. Seminare über die Qualität im Fernsehen. Zwei Jahre später wurde sie Dozentin für Medienwissenschaft an der Universität in Trier. Derzeit ist Dr. Giti Hatef-Rossa in etlichen Projekten tätig, darunter das Grimme Forschungskolleg Marl, die International Academy of Television Arts & Sciences Foundation, für die Sir-Peter-Ustinov-Television Scriptwriting Competition, für den Emdener Drehbuchpreis des Internationalen Filmfests Emden/Norderney, den International Emmy Awards, für das Internationale Filmfest München (Fritz-Gerlich-Preis) – und Giti Hatef-Rossa ist Kritikerin beim Tittelbach-TV.
Siehe auch: Grimme-Preis
Quellen: Universität Bochum (Aufruf 2019). – Universität Trier, Pressestelle, 12. Apr. 2019, Febr. 2019. – Linkedin (Aufruf 2019). – „5Vier“ vom 13. Apr. 2018. – Grimme-Institut Marl „Medienfrauen NRW“ (Aufruf 2019). – Bärbel Röben: „Migranten als Türöffner“ in „Menschen machen Medien“ vom 3. Sept. 2003.