Einst spielte sie im Ursulinen-Schultheater, heute auf den Brettern der Welt
Adrienne Haan: „Ich zeige mich gerne sexy“, zitierte sie der Bonner „Express“ …
W. St. – Geboren 1978 in Essen; international gefeierte deutsch-luxemburgische Sängerin, Kabarettistin und Schauspielerin. – Ihren ersten Bühnenauftritt hatte die heute in New York lebende multitalentierte Künstlerin im Schülertheater des St. Ursula-Gymnasiums in Dorsten. Denn sie besuchte Ende der 1980er-Jahre die Unterstufe des Gymnasiums, zu dem sie täglich von Gelsenkirchen-Buer aus fahren musste und nach Unterrichtsende wieder zurück nach Buer, wo ihr Vater als Neurologe arbeitete. Schon als 14-Jährige erklärte sie ihren Eltern, dass sie Gesang und Schauspiel in Amerka studieren wolle. Die Eltern versuchten, ihr die Flausen aus dem Kopf zu treiben. Ohne Erfolg. Als ihre Familie nach Mönchengladbach zog, machte sie dort das Abitur, absolvierte 1999 die American Academy of Dramatic Arts, studierte ebenfalls an der Juilliard School in Manhattan, sowie an der Hochschule für Musik und Tanz in Köln.
Lebhaft spielt sie unterschiedlichste Charaktere mit perfekter Diktion
… ja, das stimmt!
Mit einem vielfältigen Repertoire, das von Chanson zu Jazz, Blues, Klezmer und Broadway variiert, hegt Adrienne Haan eine spezielle Leidenschaft für die Musik der 1920er- und 30er-Jahre. Mit ihren Programmen tourt sie durch Europa, Amerika, Südamerika, Israel und Australien. Sie spielt Hauptrollen wie die Belle in Charles Dickens „A Christas Carol“, Kate Lucas in „Texas“, Fantine in „Les Misérables“, Grizabella in „Cats“, Sally Bowles in „Cabaret“, Eva Peron in „Evita“, Veronica in „The Passion Play“, Anna Christie in Eugene O’Neills Drama „Anna Christie“, Queen Margaret in Shakespeares „King Henry III.“, Queen Elisabeth in „King Richard III.“ sowie viele andere komödiantische und dramatische Rollen. Indem sie historisch akkurate Produktionen kreiert, portraitiert Adrienne Haan lebhaft die unterschiedlichsten Charaktere mit perfekter Diktion auf Deutsch, Englisch, Französisch, Hebräisch und Jiddisch. Enormer Stimmumfang, warme Tiefe und präzise Höhen, dazu eine Art Ganzkörpergesang und die Bereitschaft, sich ohen Rückhalt hinzugeben, riss das Publikum hin. So trat sie in Carnegie Hall so selbstverständlich auf wie in Olpe oder Recklinghausen. – 2007 heiratete sie den Telekom-Manager Klaus Liever und besitzt seitdem die deutsche und luxemburgische Staatsbürgerschaft.
London, Santiago de Chile, Luxemburg, Washington und Dortmund
Adrenne Haan und Dorstens Tele-Koch Rosin 2011
2015 debütierte sie in der New Yorker Carnegie Hall mit ihrem Programm „Tehorah“ ein Highlight, das sie eigens für die 50-Jahrfeier der deutsch-israelischen diplomatischen Beziehungen geschrieben hatte. Es gab einen Folgeauftritt in Washington DC. Gepriesen wurde diese Performance von der internationalen Presse als „absolut perfect“. Im Jahr 2017 feierte die frühere Dorstener Schultheater-Mimin ihre London-Premiere unter Schirmherrschaft des deutschen Botschafters und trat außerdem in drei Kontinenten auf; darunter waren Konzerte in Santiago de Chile, Asunción, Bern, Köln, Bonn und Luxemburg. Sie kehrte nach Deutschland zurück, um beim renommierten Beethovenfest in Bonn, der Philharmonie Südwestfalen in der Kölner Philharmonie, in der Stadthalle Olpe und dem Schauspielhaus Bergneustadt aufzutreten. Eine Show im Trifolion in Luxemburg stand ebenfalls an. In Dortmund trat sie 2011 in der Eröffnungsgala des Westfalen Gourmet Festivals auf, wo die frühere Dorstener Schülerin auf den Dorstener Superkoch Rosin traf.
„Zwischen Feuer und Eis“ im Theaterzelt der Ruhrfestspiele
Die Saison 2018 begann Adrienne Haan mit Konzerten für das 100-jährige Jubiläum zum Ende des Ersten Weltkriegs im Théatre National du Luxembourg, den Ruhrfestspielen Recklinghausen, im Senftöpfchen Köln und dem Pantheon Bonn. Es folgten Konzerte mit Cabaret Francais in Warschau und Tehorah in Lodz, Polen. Sie feierte im März 2018 ihre Premiere in der bekannten Bemelman’s Bar im Hotel Carlyle in NY, mit Auftritten jeden Sonntag im März. Im Juni trat sie im Theaterzelt der Ruhrfestspiele Recklinghausen auf. Als Premiere präsentierte sie das Programm „Zwischen Feuer und Eis“, ein Weimar-Berlin-Musikkabarett mit Songs von Hollaender über Eisler bis hin zu Weill, in dem Adrienne Haan auch den Bogen hin zur aktuellen Politik schlug. Im Herbst 2018 reist sie erneut mit einem deutsch-französischen Programm nach Asunción/Paraguay. – Augenzwinkernd kann man sagen: eine internationale Karriere, die auf den Brettern des St. Ursula-Schultheaters begann. Ähnlich titelte denn auch Michael Klein in der „Dorstener Zeitung“ seinen Artikel über Adrienne Haan: „Von Dorsten aus auf die größten Bühnen der Welt.“
Quellen: Wikipedia (Aufruf 2018). – Homepage der Künstlerin (Biografie, Aufruf 2018). – DZ vom 5. Juni 2018. – Kölner Stadtanzeiger vom 24. Febr. 2018.
