Greifvögel

Vermehrte Artein im Kreis – sogar ein Seeadler wurde gesichtet

Ein Seeadler jetzt auch im Kreisgebiet Recklinghausen gesichtet (Symbolbild)

Wanderfalken, Rotmilane, Mäusebussarde: Viele Greifvogelarten sind nach Feststellungen der Biologischen Station des Kreises Recklinghausen in Dorsten 2021 im Kreis Recklinghausen zahlreicher geworden. Wanderfalken befinden sich schon länger im Aufwärtstrend. Sie sind schnell und unauffällig, deshalb nimmt man sie nicht so bewusst wahr. Den Rotmilan gibt es erste seit zehn Jahren im Kreis. Seine Brutplätze sind mittlerweile bekannt. Auch die meist innerstädtisch brütenden Turmfalken sind zahlreicher geworden, wie auch die Mäusebussarde, die häufig in Straßennähe zu sehen sind. Dort halten sie sich gerne wegen möglicher Aas-Beute auf. Bei Greifvogelarten wie Habichten und Wespenbussarden gibt es  ebenfalls mehr Exemplare. Allerdings muss die Zunahme bei den meisten Greifvogelarten nicht dauerhaft sein. Sogar einen Seeadler kann man inzwischen im Kreis Recklinghausen entdecken. Er ist eine der seltensten Brutvogelarten in NRW, die es vor zehn Jahren hier noch nicht gab. Landesweit besteht nur eine Seeadler-Brut – im Kreis Wesel –, aber seit ein paar Jahren wird auch eine regelmäßige Anwesenheit im Kreis Recklinghausen beobachtet, vor allem im ländlichen Bereich Halterns, in der Nähe großer Wasserflächen. In der Biologischen Station ist man zuversichtlich, dass es auf Dauer auch eine Seeadler-Brut im Kreis Recklinghausen geben wird.

In Lembeck soll Auffangstation für Greifvögel und Eulen entstehen

Große Pläne hat der Regionalverband Ruhr (RVR) für seinen Hof Punsmann in Lembeck, der auch die Biologische Station im Kreis Recklinghausen beherbergt. Neben dem geplanten 1,4 Mio.-Umbau der Ranger-Station soll dort auch eine Greifvogel- und Eulenauffangstation errichtet werden. Ein Konzept für die Station gibt es bereits. Der Bau der Greifvogelauffangstation würden mit 464.000 Euro zu Buche schlagen, hinzu kämen jährliche Betriebskosten in Höhe von 260.000 Euro. Viel Geld – und deshalb hatte das Ruhrparlament im Vorjahr die RVR-Verwaltung beauftragt, sich um Fördermittel zu bemühen. Nun berichtete die RVR-Verwaltung im Betriebsausschuss, dass mehrere Förderprogramme infrage kämen: Zum einen das „Nationale Artenhilfsprogramm“ des Bundes, zum anderen das europäische Artenschutz-Programm „EU-Life“ mit einer voraussichtlichen Förderquote von 60 bis 75 Prozent. Allerdings seien diese beiden Programme offiziell noch nicht verfügbar. Und man könne das NRW-Programm „Grüne-Infrastruktur-Richtlinien anzapfen, das außerschulische Naturschutz-Bildungsprojekte unterstützt.
Neben der Prüfung von möglichen Fördermitteln hat die RVR-Abteilung Ruhr Grün laut des gegenüber der Politik vorgestellten Berichts inzwischen 45 Stiftungen, Unternehmen und Institutionen mit der Bitte um finanzielle Unterstützung angeschrieben, „derzeit bestehen bereits Zusagen von 50.000 Euro jährlich für die nächsten fünf Jahre“, heißt es.
Die Pläne für Lembeck hängen damit zusammen, dass die bisherige Auffangstation am Forsthof Haard in Haltern, die der RVR über 25 Jahre lang unterstützt hatte, 2021 aus gesundheitlichen Gründen des dortigen Betreuers schließen musste. „Der Bedarf an einer Auffangstation steigt stetig“, so der RVR – denn die Anzahl der gefundenen Tiere nimmt zu und im nördlichen Ruhrgebiet gibt es aktuell keine Station (Quelle: MK in DZ vom 17. März 2024).

 Seeadler erschossen, in Lembeck gefunden: Staatsanwaltschaft ermittelt

Schrecklicher Vorfall im Kreis Coesfeld: Ein streng geschützter Seeadler ist in einem Naturschutzgebiet im April 2023 erschossen und an einer vielbefahrenen Straße in Lembeck mit abgeschnittenem Kopf und ohne Klauen gefunden worden. Der Kreis Coesfeld übergab den Vorfall am 7. August der Staatsanwaltschaft Münster, die ermittelt. Wenn der Schütze gefasst wird, drohen ihm bis zu fünf Jahre Haft. Der Fall des Vogelmordes fand im April auch in einigen Zeitungen und auch TV-Stationen in Frankreich viel Resonanz. Das Tier stammte, wie bereits berichtet, aus dem „Wiederansiedlungsprogramm“ des Vogelparks „Les Aigles zu Leman“ in der französischen Region Haute-Savoie.

Siehe auch: Störche
Siehe auch: Biber wieder da?
Siehe auch: Flussregenpfeifer
Siehe auch: Lippe – Ökosystem
Siehe auch: Rotmilan

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