Holzverschalte Gruben bargen Gebeine mit vielfältigen Beigaben
An der Ecke Bismarckstraße/Heinrichstraße in Holsterhausen befand sich die vorgeschichtliche Grabanlage Sölten. Heute erinnert nur noch eine Informationstafel daran. In diesem Bereich wurde 1888 unter Leitung des Dorstener Gymnasialprofessors und Heimatforschers Strotkötter auf der Kuppel einer früheren Düne diese Bestattungsanlage aus der Jungsteinzeit (4000 bis 1750 v. Chr.) entdeckt und freigelegt. An gleicher Stelle grub der Archäologe Prof. Stieren (Münster) 1933 ein weitaus größeres Kreisgräberfeld aus der Bronzezeit (1750 bis 800 v. Chr.) aus.
Perlen in Frauengräbern, Beile bei den Männern
Bei Bauarbeiten für das Arbeitsdienstlager an der B 58 in Deuten wurde 1933 eine fränkische Gräberanlage aus den Jahren 600 bis 800 mit Urnen, die mit Asche und Knochenresten gefüllt waren, entdeckt. Unter den 16 freigelegten Gräbern waren neun Kammergräber, zwei Baumsärge, drei Brandbestattungen und zwei Kanotaphien (Leergräber zum Gedächtnis an Gefallene). Die Kammergräber waren holzverschalte Gruben, die bis zu einem Meter Tiefe rechteckig in den Boden hinein geschnitten waren. Als Beigaben fand man in Frauengräbern Gefäße und Perlen, Waffen wie Speerspitzen, Wurfbeile und Schildbuckel in Männergräbern. Dürftiger waren die Beigaben in den Baumsärgen, in einem dieser noch die Schädeldecke eines Bestatteten erhalten war. Zwischen diesen Hauptanlagen standen drei Urnen mit Leichenbrand ohne Beigaben und schließlich zwei Kreisgräber mit je einem Pfostenloch, die zum Gedächtnis an die im Kampf Gefallenen ursprünglich kleine Hügel umgaben.