Das Rewe-Unternehmen schloss die Filiale - Dorstener Campus entstand
Eins der jüngsten Bauprojekte entstand im Jahre 2000 am Recklinghäuser Tor mit dem Globus-SB Warenhaus, dem eine langjährige kontroverse Diskussion im Rat vorausgegangen war. Im Frühjahr 2001 konnte das Warenhaus mit großer Lebensmittelabteilung eröffnet werden. Umbaut wurden 75.000 cbm mit insgesamt 13.500 cbm Beton und 2.000 t Baustahl. In den beiden Ebenen der Tiefgarage haben auf 6.000 qm Fläche 220 Fahrzeuge Platz sowie Nebenräume für die Haustechnik. 5.000 qm Verkaufsfläche sind in den beiden oberen Geschossen errichtet, einschließlich Büro und Lagerflächen. Darüber sind in einer Dachanlage zwölf Mietwohnungen mit insgesamt 1.250 qm. Nach Übernahme des Warenhauses durch REWE firmiert es unter toom-markt. Fast zeitgleich wurde in Wulfen ebenfalls ein Globus-SB Warenhaus mit 4.000 qm Verkaufsfläche eröffnet, das 2007 wieder geschlossen wurde. Die aktuell 55 toom-SB-Warenhäuser haben sich in 42 Jahren zu einer erfolgreichen Vertriebslinie der Rewe-Group entwickelt. Mit einem Umsatzvolumen von mehr als einer Milliarde Euro seien sie trotz zunehmend schlechterer wirtschaftlicher Rahmenbedingungen für Großflächenmärkte ein unverzichtbarer Bestandteil des Rewe-Vertriebsportfolios, so die toom-Pressestelle.
„toom“-Haus verkauft – Neuer Eigentümer will investieren
Das Gebäude des Nahversorgungszentrum am Platz der Deutschen Einheit in Dorsten wurde von der Stewing GMBH IPE Dorsten (Immobilien-Projekte-Entwicklung) im Februar 2020 verkauft. Käufer war der 2017 in Luxemburg gegründete Mercureim-Fonds. Die Kaufsumme wurde nicht bekanntgegeben. Das erst 20 Jahre alte Gebäude galt als zukunftsweisend. Ziel des neuen Eigentümers watr es, das Objekt umfassend zu modernisieren und in den nächsten zwei Jahren gemeinsam mit dem Mieter Rewe als ein attraktives und zentrales Nahversorgungszentrum auszubauen und die „Symbiose aus Lebensmittelversorger, Non-Food und Lifestyle, wie beispielsweise Fitness, Gesundheit und komplementäre Gastronomie etablieren“, erläuterte ein Manager der „Dorstener Zeitung“. Damit hatte der Fonds nach eigenen Angaben die letzte von insgesamt 20 innerhalb der letzten beiden Jahre erworbenen Liegenschaften in mittelgroßen Städten übernommen. Doch aus den Umbau-Plänen des Dorstener Toom-Gebäudes wurde nichts.
Mercureim-Fonds kündigte Mitvertrag für das toom-Gebäude
Das Rewe-Unternehmen kündigte Anfang September 2020 den Mietvertrag mit dem Mercureim-Fonds zum 31. Dezember 2021. Geschlossen wurde der Supermarkt bereits am 4. Dezember. Der Unternehmenssprecher begründete dies gegenüber der „Dorstener Zeitung“: „Die Verkaufsfläche passt nicht mehr zur Nachfrage. Wir werden nicht mehr ausreichend wahrgenommen.“ Spekulationen, dass sich die Rewe-Gruppe mit ihrer Verbrauchermarktkette „Toom“ aus der Innenstadt zurückziehen könnte, gabt es schon seit Jahren. Doch das Unternehmen dementierte bis zur Kündigung im September 2020 solche Gerüchte.
Toom-Tiefgarage mit über 200 Parkplätzen bleibt noch geöffnet
Das mit dem Gebäude verbundene Parkhaus (Tiefgarage) mit 229 Parkplätzen bleibt vorerst geöffnet, auch die Parkmöglichkeiten und Zugänge zum Ärztehaus. Nur das Mercaden-Parkhaus mit 430 Stellplätze st noch größer. Der Hauseigentümer vom toom, die Mimco Capital aus Luxemburg, steht mit möglichen Mietern aus Dorsten in Verhandlungen.
2023: Zahnmedizinisches im Obergeschoss, Gastronomie im Erdgeschoss
Im Jahr 2023 entsteht auf dem Platz der Deutschen Einheit ein bislang in Dorsten einmaliges Projekt. „Dorstener Campus“ nennt es die Zahnarzt-Familie Schlotmann, welche die Pläne entwickelt hat. Das „zukunftsweisende Projekt soll die Stadt beleben“. Die finale Genehmigung vonseiten der Stadt Dorsten steht noch aus. Im Campus (früher Globus und toom) wird es „ein differenziertes Angebot an Gesundheitskonzepten, Konferenzräumen und Gastgewerbe“ geben. Der Start der Bauarbeiten soll 2022 beginnen. Eine hochwertige Gastronomie wird am neuen Zugang zum Campus den Platz der Deutschen Einheit neu beleben. Im Obergeschoss plant Dr. Schlotmann auf 290 Quadratmeter ein großes OP-Zentrum mit drei Operations- und Eingriffsräumen, in denen zahnmedizinische Operationen von Kindern und Erwachsenen stattfinden. Neben dem OP-Zentrum ist zudem eine große Kieferorthopädische Abteilung auf 180 Quadratmetern geplant, die eine umfangreiche kieferorthopädische Versorgung für Kinder, Teenager und Erwachsene in besonders schönem Ambiente ermöglicht. Der Campus soll außerdem ganzheitliche Gesundheitskonzepte für Dorstener anbieten. Dr. Schlotmann hat nach eigenen Angaben mehrere medizinische Institutionen gewonnen, die dem Patienten einzeln, zusammen und stark interdisziplinär zur Verfügung stehen. „Der neue Campus soll Möglichkeiten der medizinischen Intervention, Prävention und gesundheitlichen Bildung bieten und aufzeigen“, sagt er. Hierfür schließen sich auch Physiotherapeuten an, um gemeinsam ein über 490 Quadratmeter großes Zentrum für Physio- und Trainingstherapie unter dem Namen „PhysioMentor“ zu schaffen. Außerdem will Schlotmann Hotelzimmer für Touristen, Geschäftsleute unf für seine OP-Patienten einrichten. Geplant sind drei Hotelzimmer mit 18 bis 25 Quadratmeter und zwei Suiten mit 60 Quadratmetern, Arbeitsplätze und Küchenzeilen. Ein weiteres Highlight des Dorstener Campus wird laut Schlotmann das Day Spa-Konzept sein, das Wellness-Suiten mit Whirlpool und Sauna anbietet, in denen man in kompletter Privatsphäre entspannen kann. Fünf Suiten, drei für Paare und zwei für Familien. Im gesamten Projekt „Dorstener Campus“ sollen in den nächsten Jahren 120 neue Arbeitsplätze entstehen.
Diskussion um Baugenehmigung: Stillstand am ehemaligen „Toom“
Der Umbaustart für das ehemalige „Toom“-Gebäude ist allerdings nach mehr als vier Monaten, als Schlotmann die Pläne für das Obergeschoss vorgestellt hatte, noch ungewiss. Es hängt von der Baugenehmigung ab. Die Zahl der Bauanträge in Dorsten ist in den letzten Jahren insbesondere dank der niedrigen Zinsen gestiegen. Schlotmann hatte im Frühjahr 2022 vage von einem „Baustart in diesem Jahr“ gesprochen, wohlwissend, dass ein Genehmigungsverfahren dauern kann. Geredet worden ist seitdem viel über das „differenzierte Angebot an Gesundheitskonzepten, Konferenzräumen und Gastgewerbe“ am Platz der Deutschen Einheit. Doch Baufirmen und Handwerker sind am Recklinghäuser Tor noch nicht gesichtet worden. Das bestätigt sich nun, auch wenn beim Hauseigentümer, der Mimco Capital aus Luxemburg, die Ungeduld deutlich spürbar ist. „Leider müssen wir immer wieder feststellen, dass Baugenehmigungen in Deutschland extrem lange auf sich warten lassen“, bestätigte Geschäftsführer Bernd von Manteuffel auf Anfrage der Dorstener Zeitung. „Für ein Einkaufszentrum in Wismar mussten wir fast anderthalb Jahre warten. Der eigentliche Umbau war nach drei Monaten fertiggestellt.“
Neben dem Gastro-Konzept „Noah‘s Place“ ist im Erdgeschoss noch Platz für zwei weitere Mieter. Dabei handelt es sich nach Informationen der Lokalzeitung um den Lebensmittel-Discounter Netto und den niederländischen Non-Food-Discounter Action. Doch das will Mimco Capital erst dann offiziell machen, wenn der Übergabetermin für die Flächen feststeht. Und den gibt es nicht ohne Baugenehmigung. Um die hat es seit Anfang April Diskussionen gegeben – und offenbar auch Irritationen. Während Mimco Capital die Schuld für die Verzögerung zunächst bei der Stadt Dorsten suchte („In Deutschland ist man von dem Goodwill der total überlasteten Beamten abhängig“), heißt es aus dem Rathaus, dass die Unterlagen nicht vollständig waren, was nach Ansicht der Stadt bei solchen komplexeren Vorhaben vollkommen normal sei. Dies habe der Bauherr mittlerweile weitgehend, aber eben noch nicht vollständig erledigt, dich es fehlten noch Angaben zum Brandschutz. Für Luca Schlotmann – aber auch für die anderen Mieter am Recklinghäuser Tor – bedeutet dies: abwarten (Quelle: Stefan Diebäcker in DZ vom 25. Juli 2022).
Campus und Fachmärkte: Toom-Groß-Immobilie steht 2023 zum Verkauf
Kaum haben mit „Action“ als Fachmarkt und der Bäckerei „Imping“ am 25. April 2023 die ersten gewerblichen Mieter im ehemaligen Toom-Gebäude am Platz der Deutschen Einheit in Dorsten ihre Geschäfte eröffnet, kaum steht mit dem Discounter „Netto“ nach Ende der Umbauarbeiten Anfang Mai dort das nächste Unternehmen am Start, tut sich etwas Neues bei der Innenstadt-Immobilie am Ostwall 2. Unter der Überschrift „Attraktive Kapitalanlage! Dorstener Campus & Fachmarkt – Revitalisierung 2023“ wird das Einkaufszentrum von der „JURAG Haus- und Immobilienverwaltungs-GmbH & Co. KG“ im Immobilienportal „Immobilienscout 24.de“ zum Kauf angeboten. Laut Immobilienanzeige ist dazu allerdings ein achtstelligen Euro-Betrag zu zahlen: Als Kaufpreis werden 22.250.000 Euro aufgerufen, zuzüglich Maklerprovision (1,3 Mio. Euro), Grunderwerbssteuer (1,46 Mio. Euro), Notarkosten (333.750 Euro) und Grundbucheintrag würden demnach 25,5 Millionen Euro fällig. Mit dem Verkauf ist die Anturas AG beauftragt, eine Tochter der „JURAG AG“. Derzeitiger Eigentümer ist die Fondsgesellschaft Mimco Capital aus Luxemburg, die neben dem „Toom“-Gebäude unter anderem auch das „Glückauf-Center“ in Gladbeck erworben und revitalisiert hat. Auch in Dorsten gibt es eine neue Planung. Herzstück wird die Verwirklichung der Idee eines „Dorstener Campus“ werden. Die Dr. Schlotmann-Gruppe wird mit dem Fokus auf Zahnmedizin ein differenzierendes Angebot an Gesundheitskonzepten, Konferenzräumen und Gastronomie anbieten. Die vermietbare Gesamtfläche beträgt gut 7060 Quadratmeter. Im 2. Obergeschoss des im Jahr 2000 errichteten und 4215 Quadratmeter großen Gebäudes gibt es zwölf vermietete Wohnungen mit insgesamt 1266 Quadratmeter Wohnfläche. Außerdem gibt es ein Parkhaus mit 215 Stellplätzen.
Ehem. Toom-Gebäude: Imping und Action eröffnen, Netto mit Verzögerung
Eigentlich sollten Netto und Action am 25. April 2023 gemeinsam am Platz der Deutschen Einheit in Dorsten eröffnen. Doch daraus wurde nichts. Ursprünglich war geplant, dass der Netto-Markt im ehemaligen Toom-Gebäude am Rande der Altstadt am 4. April eröffnet. Dann wurde ein neuer Eröffnungstermin (25. April) genannt – Netto und Action hätten dann gemeinsam ihre Märkte eröffnet. Doch von den beiden wird nur „Action“ diesen Termin halten können. Bei Google wurde der Eröffnungstermin von Netto bereits auf den 9. Mai verschoben, weil der Vermieter die Mietfläche zur geplanten Übergabe nicht fertiggestellt hatte. Die Action-Filiale hat hingegen den Eröffnungstermin bestätigt. Der Non-Food-Discounter öffnete wie geplant am 25. April seine Filiale in Dorsten am Platz der Deutschen Einheit 1. Auf einer Verkaufsfläche von 780 Quadratmetern versprach das Unternehmen künftig über 6000 Produkte aus insgesamt 14 Produktkategorien − von Dekoration, Heimwerkerbedarf, Spielzeug & Multimedia über Haushaltswaren, Garten- & Outdoorartikel bis hin zu Körperpflege, Mode und Heimtextilien. Rund 15 bis 20 Mitarbeiter sollen im Markt arbeiten – in Voll- und Teilzeit.
Neben „Action“ eröffnet auch die Dorstener Bäckerei Imping eine Filiale im Gebäude – Öffnungszeiten montags bis samstags von 7 bis 18.30 Uhr.
Schlotmann wagt mit neuer Luxus-Praxis den Schritt ins Münsterland
Die neue Praxis in Recklinghausen ist gerade eröffnet, da steht schon das nächste Projekt für Dr. Schlotmann an. Nach Dorsten, Gelsenkirchen-Buer, Wesel und Recklinghausen entsteht bis 2024 im Münsterschen Stadtteil Mecklenbeck die fünfte „Dr. Schlotmanns „5-Sterne-Wohlfühl-Familien-Zahnarztpraxis“ auf rund 3000 Quadratmetern. Der obligatorische Spatenstich erfolgte im März 2023. Mehr als 100 Arbeitsplätze sollen entstehen.
Gebäudeeigentümer verklagt Netto wegen ausbleibender Miete
Die Eigentümer des Ex-Toom-Gebäudes haben den Discounter Netto verklagt. Seit fast einem Jahr lockt die Netto-Filiale im ehemaligen Toom-Gebäude am Platz der Deutschen Einheit zahlreiche Kundinnen und Kunden an. Anfang Mai 2023 hat der Supermarkt-Discounter dort den Laden eröffnet. Doch es gibt Ärger mit dem Eigentümer des Hauses, der Investmentgesellschaft Mimco Capital. Sie verklagte „Netto“, weil das Unternehmen eine Monatsmiete mit der Begründung nicht gezahlt hatte, da Mängel in den Räumlichkeiten aufgetreten seien. Welche Mängel den konkreten Ausschlag für die nicht gezahlte Monatsmiete gegeben haben, sei von dem Lebensmittel-Discounter nicht kommuniziert worden. Deshalb die Klage. Angeblich geht es um eine nicht richtig eingesetzten Tür. Sie hatte zu viel „Spiel am Boden gehabt“ . Für die ordnungsgemäße Installation ist der Gebäudeeigentümer verantwortlich. Auf Nachfrage der Dorstener Zeitung äußerte sich der Discounter nicht (Stand 28. März). Für weitere Unstimmigkeiten zwischen dem Mieter Netto und dem Vermieter Mimco Capital sorgte außerdem die Diskussion um einen Sicherheitsdienst. Dieser sollte engagiert werden, um Unruhestiftern entgegenzutreten. Im und um das Gebäude herum war in den vergangenen Wochen immer wieder Polizei im Einsatz. Ein Sicherheitsdienst würde sowohl Kundschaft als auch Mitarbeitende vor Übergriffen schützen. Netto hatte den Vorschlag allerdings abgelehnt. Dass es in absehbarer Zeit einen anderen Mieter als Netto im ehemaligen Toom-Gebäude geben könnte, wird aufgrund geltender und langfristiger Mietverträge ausgeschlossen.