Gedenktage im November

An drei offiziellen Trauertagen wird im November der Verstorbenen gedacht

An einem Gedenktag wird an ein Ereignis oder eine Persönlichkeit von historischer oder religiöser Bedeutung gedacht. Gedenktage können jährlich wiederkehren oder zu bestimmten Jubiläen (z. B. 100. oder 500. Jahrestag) gefeiert werden. Darüber hinaus unterscheidet man zwischen staatlichen und kirchlichen Gedenktagen. Bei den drei Gedenktagen im November handelt es sich um Totengedenktage oder Trauertage, zu denen an bestimmte Gruppen von Verstorbenen beziehungsweise an Verstorbene allgemein gedacht wird. Sie werden in ganz Deutschland begangen, haben aber – je nach Religionszugehörigkeit – nur für bestimmte Teile der Bevölkerung eine Relevanz. Dem Totengedenken sind gewidmet: Allerseelen am 2. November, Volkstrauertag am zweitletzten Sonntag vor dem 1. Advent und Totensonntag/Ewigkeitssonntag am letzten Sonntag vor dem 1. Advent.

Gedenken an Verstorbene an deren Gräber auf Friedhöfen

Die Totengedenktage im November, wie Allerheiligen und Totensonntag, laden viele Menschen dazu ein, innezuhalten und der Verstorbenen zu gedenken, vor allem an den Gräbern in Friedhöfen. Mit dem Wechsel der Jahreszeiten verändert sich das Erscheinungsbild der Friedhöfe. Für viele Angehörige ist es Tradition, die Gräber ihrer Verstorbenen vor den Gedenktagen zu pflegen und neu zu gestalten. Verblühte Sommerpflanzen weichen dabei robusteren Gewächsen, die auch den Winter überdauern und das Grab in den kalten Monaten zieren. Besonders beliebt sind Pflanzen wie Hornveilchen, Stiefmütterchen, Eriken, Callunen oder Alpenveilchen, deren Farbvielfalt von Weiß bis Violett reicht und auch in den tristen Wintermonaten farbliche Akzente setzt. Chrysanthemen, als Symbol für Unvergänglichkeit, sind ebenfalls eine bevorzugte Wahl für die Grabgestaltung.
Für kleinere Gräber, wie Urnengräber, eignen sich besonders kleinblütige Sorten, die eine dezente, aber dennoch würdige Optik bieten. Ergänzt werden diese oft durch winterharte Blattschmuckpflanzen wie Silberblatt, Purpurglöckchen oder Silberdraht, die durch ihre besondere Struktur das Gesamtbild veredeln und Harmonie auf das Grab bringen. Zu den Totengedenktagen legen viele Menschen Gestecke oder Blumensträuße auf die Gräber. Gestecke aus natürlichen Materialien wie Tannenzapfen, Moos und Trockenblumen symbolisieren nicht nur den Kreislauf des Lebens, sondern bleiben auch über den Winter hinweg eine ansprechende Dekoration. Oft sind kunstvolle Winterabdeckungen aus Nadelgehölzen auf den Gräbern zu sehen, die dem Wintereinfluss trotzen und dem Grab eine schützende, aber zugleich dekorative Optik verleihen. Wer am Grab seiner Angehörigen nicht selbst Hand anlegen möchte, kann auf die Unterstützung vom örtlichen Friedhofsgärtner zählen. Neben der Grabbepflanzung gehören auch Licht- und Kerzenrituale zu den festen Bestandteilen der Totengedenktage. Vor allem in katholisch geprägten Regionen wird die Tradition des Anzündens von Grablichtern intensiv gepflegt. Diese symbolisieren das Ewige Licht und sind Ausdruck des Glaubens an das Leben nach dem Tod. Das flackernde Kerzenlicht taucht die Friedhöfe in ein stimmungsvolles Lichtermeer und unterstreicht die Verbindung zwischen Lebenden und Verstorbenen.

Allerseelen – Gedenktag der römisch-katholischen Kirche

An Allerseelen wird der verstorbenen Gläubigen der römisch-katholischen Kirche gedacht. Ablasszahlungen, Gebete und Friedhofsbesuche sollen den armen Seelen im Fegefeuer bei der Läuterung helfen. Das Totengedenken an Allerseelen wird bereits seit Ende des 10. Jahrhunderts begangen. In vielen Regionen Süddeutschlands war es früher üblich, Gebildebrote und anderes Gebäck zu Allerseelen auf die Gräber zu legen. Diese waren als Speise für die Seelen der Verstorbenen gedacht, die an diesem Tag für kurze Zeit aus dem Fegefeuer aufsteigen und sich ausruhen durften. Dieser Brauch wird heute nur noch selten ausgeübt. Totengedenken, Gebete und Friedhofsbesuche dagegen sind bis heute weit verbreitet. Allerseelen ist in der ganzen Bundesrepublik kein gesetzlicher Feiertag.

Volkstrauertag – Staatlicher Gedenktag für Opfer von Kriegen

Der Volkstrauertag wurde als Ehrentag für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs in der Weimarer Republik eingeführt. Im Nationalsozialismus erfolgte aus politischen Gründen eine Umbenennung in „Heldengedenktag“. Seit den 1950er-Jahren wird der Tag in der Bundesrepublik und seit Anfang der 1990er-Jahre auch in den neuen Bundesländern wieder als Trauertag begangen. Heute gedenken wir an diesem Tag allgemein der Opfer von Krieg, Gewaltherrschaft und Terrorismus. In der Weimarer Republik wurde der Volkstrauertag bereits mit militärischen Gedenkfeiern und Staatsflaggen auf halbmast begangen. Zum „Heldengedenktag“ in der NS-Zeit stand nicht mehr das Totengedenken, sondern die Heldenverehrung im Mittelpunkt der Feierlichkeiten; entsprechend wurden auch die Flaggen voll gehisst. Heute wird jedes Jahr am Volkstrauertag eine zentrale Gedenkstunde im Bundestag veranstaltet. Üblicherweise gibt es dazu eine Rede des Bundespräsidenten und es wird die deutsche Nationalhymne gespielt. Der Totensonntag ist kein gesetzlicher Feiertag. Er fällt aber immer auf einen Sonntag.

Totensonntag bzw. Ewigkeitssonntag – Gedenktag der evang. Kirche

Am Totensonntag oder Ewigkeitssonntag gedenken evangelische Christen ihrer Verstorbenen; dieser Trauertag entspricht somit etwa dem Allerseelen der römisch-katholischen Kirche. Anders als der katholische Gedenktag wurde der Totensonntag jedoch erst 1816 vom preußischen König Friedrich Wilhelm III. unter dem Eindruck der napoleonischen Befreiungskriege und des Todes der 1810 verstorbenen Königin Luise eingeführt.
Am Totensonntag werden üblicherweise die Namen der Verstorbenen aus dem vergangenen Kirchenjahr im evangelischen Gottesdienst verlesen. Dazu gibt es in manchen. Der Totensonntag ist kein gesetzlicher Feiertag. Er fällt aber immer auf einen Sonntag.

Siehe auch: Gedenktage
Siehe auch: Veteranentag

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