Oft stundenlang mit dem Computer anfragen, um einen Termin zu bekommen
Immer wieder hört man als Journalist seit Jahren, dass Bürger, auch Dorstener, in Sachen Führerschein Probleme mit der zuständigen Führerscheinstelle des Straßenverkehrsamtes in Marl haben. Die Dorstener Zeitung veröffentlichte im August 2024 die Probleme, die ein Busfahrer mit der Führerscheinstelle hatte. – Das nahm Busfahrer Lars Weber (Name von der Redaktion geändert) zu Anlass, seine Erfahrung mit der Führerscheinstelle der Lokalzeitung zu berichten. ist sauer. Der Busfahrer ist sauer. Er muss alle fünf Jahre seinen Führerschein verlängern – „doch das ist sehr schwierig“, betont er. „Für die Führerschein-Verlängerung muss ich zur Führerscheinstelle des Straßenverkehrsamtes, aber da gibt es immense Probleme, einen Termin zu bekommen.“ Für ihn ist das ein Notfall: „Ich brauche den Schein für meinen Beruf, bin da drauf angewiesen.“
Für den Busfahrer steht fest: „Es wird immer schlimmer!“
Erst vor wenigen Tagen haben wir über Terminprobleme bei der Führerscheinstelle des Straßenverkehrsamtes berichtet – Anlass für Lars Weber, auf die Situation einer ganzen Gruppe hinzuweisen, die ohne Führerschein nicht arbeiten kann: „Meinen Kollegen geht es genauso: Sie sitzen stundenlang vor dem Computer, um einen Termin zu bekommen. Aber sie fliegen immer wieder raus“, berichtet er und weist darauf hin, dass es allein bei der Vestischen etwa 600 Busfahrerinnen und -fahrer gibt. Und Weber erinnert daran, dass die Führerschein-Verlängerung früher einfacher für die Busfahrer war: „Da hat das die Vestische für ihre Fahrer erledigt.“ Für ihn steht fest: „Es wird immer schlimmer.“ Christoph van Bürk, Pressesprecher der Vestischen, bestätigte, dass bis vor 2023 die Vestische die Anträge der Busfahrer für die Führerschein-Verlängerung gesammelt, bei der Führerscheinstelle abgegeben und zurückgebracht hat. „Diese Regelung gibt es aber aus organisatorischen Gründen beim Straßenverkehrsamt nicht mehr. Die Termine und Verlängerungen müssen jetzt die Fahrer selbst organisieren“, erklärt der Pressesprecher der Vestischen.
Terminvergabe bei der Führerscheinstelle offensichtlich ein Problem
„Ich habe die ärztliche Untersuchung und die notwendigen Schulungen für die Verlängerung gemacht – und jetzt gibt es bei der Terminvergabe bei der Führerscheinstelle ein Problem. Dabei ist das doch nur eine formale Sache“, ärgert sich Lars Weber. „Das sollte eigentlich alles digital ablaufen, aber das funktioniert ja in Deutschland nicht, selbst bei einem großen Unternehmen wie der Vestischen.“ Lars Weber hält das für ein unnötiges zusätzliches Problem, das zur angespannten Job-Situation hinzukommt: „Die Vestische hat ja ohnehin Schwierigkeiten, die Linien zu besetzen.“ Christoph van Bürk erläutert, dass man bereits sechs Monate vor Ablauf des Bus-Führerscheins einen Antrag auf Verlängerung stellen kann. „Vorher muss man eine Weiterbildung von insgesamt 35 Stunden absolvieren und eine ärztliche Untersuchung machen lassen. Dafür haben wir einen Betriebsarzt. Auch sonst unterstützen wir die Fahrer, haben die Formulare vor Ort, erstatten Gebühren.“ Die Frist von sechs Monaten sei vor etwa einem halben Jahr vom Straßenverkehrsamt eingeführt worden. „Vorher waren es nur drei Monate“, weist der Pressesprecher auf den verlängerten „Puffer“ für die Antragstellung hin.
Lars Weber: „Das holpert an allen Ecken und Enden“
Es habe zwar „sehr vereinzelt“ Fälle gegeben, in denen Busfahrer ihre Führerschein-Verlängerung nicht fristgerecht gehabt hätten, erinnert sich Christoph van Bürk. „Aber dann besteht noch die Möglichkeit einer vorläufigen Verlängerung, die drei oder vier Wochen lang gültig ist.“ Van Bürk fügt hinzu: „Mir ist bei uns kein Fall bekannt, in dem ein Busfahrer wegen einer fehlenden Verlängerung nicht fahren konnte.“ Das ändert allerdings nichts an Lars Webers Ärger über die zeitaufwendigen und meist erfolglosen Versuche, einen Termin bei der Führerscheinstelle zu ergattern. „Die Terminvergabe läuft da einfach nicht“, kritisiert der Busfahrer. „Das holpert an allen Ecken und Enden.“ Ein Besuch des Straßenverkehrsamtes, das aus Zulassungs- und Führerscheinstelle besteht, ist mit Ausnahme des Schnellschalters der Zulassungsstelle nur nach Terminvereinbarung möglich. Eine Terminvergabe gibt es unter der Hotline 02361/537777 oder über die Internetseite des Kreises Recklinghausen, sowohl für die Zulassungsstelle, als auch für die Führerscheinstelle.
Quelle: tosch in der DZ vom 31. August 2024