Grau- und rosafarbene Lappen haben ausgedient – in Dorsten sind es 29.746
In einer bundesweiten Aktion mussten alte und noch gültige Führerscheine mit ihren unterschiedlichsten Aufmachungen im Januar 2022 umgetauscht werden in eine einheitlich aussehende Plastikkarte im Scheckkartenformat. Der Hintergrund der Aktion: Nach einer EU-Richtlinie sollen die Führerscheine in Zukunft einheitlich und vor allem fälschungssicher sein. Außerdem werden sie alle in einer Datenbank erfasst – so sollen missbräuchliche Einsätze vermieden werden. Umtauschanträge konnten beim Kreisstraßenverkehrsamt in Marl oder auch in den Bürgerbüros der Kreisstädte gestellt werden. Bundesweit waren 43 Millionen Führerschein-Inhaber betroffen. Wie viele es im Kreis Recklinghausen sind, vermag die zuständige Kreisverwaltung nicht zu sagen. Doch schon seit Jahren werden im 
Vest jährlich mehrere tausend Führerscheine erneuert. Allein 2019 waren es beispielsweise exakt 5505. Seit dem Jahr 1999 wurden im Kreis Recklinghausen exakt 10.278 Führerscheine umgetauscht. In dieser Zahl sind allerdings nicht nur Pflichtumtausche enthalten, sondern auch Führerscheine, die eventuell verloren gegangen waren und neu ausgestellt werden mussten. Oder auch eine Fahrerlaubnis, die inhaltlich angepasst wurde, weil beispielsweise keine Brille mehr eingetragen sein musste. Die erste Frist für den Führerschein-Umtausch lief am 19. Januar 2022 ab. Um einen Massenansturm auf die Bürgerbüros und den Kreis zu verhindern, wurde die Umtauschaktionen gestreckt – abhängig vom Geburtsjahr der Besitzer. Bis 2023 soll die Aktion dann endgültig beendet sein. Die insgesamt mehr als 200.000 Umtauschaktionen verteilen sich wie folgt auf die zehn Kreisstädte: Castrop-Rauxel 24.491, Datteln 11.639, Dorsten 29.746. Gladbeck 23.193, Haltern 11.073, Herten 21.366, Marl 29.365, Oer-Erkenschwick 10.350, Recklinghausen 39.155, Waltrop 9.900.
Zum Foto: Der Führerschein der in Dorsten verstorbenen Ursuline und Künstlerin Tisa Gräfin von der Schulenburg (Sr. Paula) wurde am 1. Oktober 1928 in Berlin ausgestellt und bereits zu Lebezeiten der Inhaberin umgetauscht. Er gehörte zum Wolf Stegemann’schen Schulenburg-Archiv, das 2021 dem Archiv der städtischen Schulenburg-Stiftung übereignet wurde.
