Mit 150 PS und 40 km in der Stunde Hilfe auf dem Kanal
Aufgrund des Gefahrenpotenzials einer Bundeswasserstraße für Großmotorgüterschiffe und Verbänden, einem eigenen Hafenbereich und zweier Jachthäfen mit Liegestellen für die Sportschifffahrt, unterhält die Feuerwehr Dorsten ein Mehrzweckboot (MZB). Während der Wintermonate kann das MZB gleich über mehrere Slipstellen im Ober- und Unterwasser zu Wasser gebracht werden. Während der Sommermonate liegt das Mehrzweckboot am eigenen Bootsanleger in unmittelbarer Nähe zur Schleuse Dorsten im Wasser. Bei einem Einsatz kann das MZB entweder durch die hauptamtliche Wache oder durch den Löschzug Hervest I direkt auf dem Wasser durch ausgebildete Bootsführer besetzt werden. Das Boot ist ausgestattet mit einem direkten Anschluss für eine Feuerlöschkreiselpumpe, die es ermöglicht, auch während der Fahrt eine Brandbekämpfung über mehrere Strahlrohre durchzuführen. Zur Durchführung von Taucheinsätzen ist das Boot mit einer Bugklappe versehen, die es, nach ihrem Absenken auf Niveau der Wasseroberfläche, ermöglicht, Taucher oder andere Personen aus dem Wasser aufzunehmen. Das Boot verfügt über einen 150 PS starken Dieselmotor, der das Boot bis zu 40 km/h schnell werden lässt. Die Antriebseinheit ist so ausgelegt, dass mit dem Boot auch geschleppt werden kann (Havaristen, Ölsperre). Es können bis zu acht Personen zeitgleich transportiert werden. Um mit der Berufsschifffahrt oder der Schleuse in Kontakt zu treten, ist das Boot mit der entsprechenden Binnenschifffahrt-Funk ausgestattet. Fast alle Bootsführer der Feuerwehr Dorsten haben ein entsprechendes Funkzeugnis für die Berufsschifffahrt abgelegt. Bei Bedarf kann das Boot mittels Trailer auch außerhalb Dorstens zu Einsätzen herangeführt werden. Der Wesel-Dattel-Kanal ist einer der wichtigsten und verkehrsreichsten Schifffahrtskanäle in Deutschland. Die Bundeswasserstraße verläuft durch das nördliche Ruhrgebiet und verbindet den Rheinstrom und den Dortmund-Ems-Kanal. Von km 23,03 bis km 31,95 liegt auf einer Länge von insgesamt 8,92 km dabei der Zuständigkeitsbereich bei der Dorstener Feuerwehr.
Quelle: Text und Foto von Guido Bludau in der DZ vom 19. Juli 2019