Feuerwehr Holsterhausen

Saug- und Druckspritze mit Pferden zur Brandstelle gefahren

Feuerwehr Holsterhausen vor der Gaststätte Duve

Feuerwehr Holsterhausen 1928 vor der Gaststätte Duve

Bevor die Feuerwehr am 19. Februar 1911 mit 28 Männern gegründet wurde, war ein Jahr zuvor die Anschaffung einer Feuerspritze bewilligt worden. Josef Duve wurde zum ersten Feuerwehr-Chef gewählt und sogleich für 2.000 Mark eine Saug- und Druckspritze angeschafft, die von Pferden zur Brandstelle gezogen werden konnte. In den ersten zwei Jahren gab es nur zwei Einsätze (derzeit zwischen 30 und 50 jährlich). Schon 1914 wurde der Beschluss zum Bau eines Steigerturms gefasst, doch der Ausbruch des Ersten Weltkriegs verhinderte den Bau, so dass er erst 1927 an der alten Pfarrkirche errichtet werden konnte. Von 1914 bis 1927 waren Rudolf Honigmann (bis 1921), ab August 1921 Josef Wolthaus, danach Gustav Becker und ab März 1927 Fritz Muthweiß Wehrführer. Erst 1927 konnte am Haus Duve eine Brandsirene angebracht werden. Dadurch entfiel bei Feueralarm das Brandgeläut der Kirchenglocken. 1933 kam ein neues Feuerwehrgesetz und 1935 übernahm Franz Quicksterdt die Führung der Feuerwehr. 1939 wurde die Feuerwehrspritze von 1911 durch einen Tragkraftspritzenanhänger ersetzt. Im Zweiten Weltkrieg gab es zahlreiche kriegsbedingte Einsätze, darunter der schwerste bei der Bombardierung der Stadt am 22. März 1945.

Bis 1973 in der „Toiletten-Garage“ der Schule untergebracht

Ein richtiges Fahrzeug bekam die Wehr erst 1955, ein eigenes Domizil 1973. Bis dahin residierte der Löschzug in einer „Toiletten-Garage“ auf dem Schulhof, sein Fahrzeug stand in einer Wellblechhütte, berichten die Chronisten. Vollends gelöst wurden die Raumnöte erst mit Fertigstellung des Gerätehauses an der Antoniusschule. Bernhard Quicksterdt übernahm 1964 die Führung der Wehr von seinem Vater und 1988 wurde die Jugendfeuerwehr unter Siegfried Tyburski in Holsterhausen gegründet, der 1991 den bisherigen Löschzugführer Bernhard Quicksterdt ablöste. 2006 übernahm Bernhard Feller das Amt des Löschzugführers. Heute gehören dem Löschzug Holsterhausen 60 Männer und sechs Frauen an. Neben den aktiven Einsatzkräften werden 12 Kameraden in der Alters- und Ehrenabteilung geführt. Der Zusammenhalt zwischen den Aktiven und den Mitgliedern der Alters- und Ehrenabteilung sowie den Angehörigen wird für den Löschzug groß geschrieben. Der Löschzug hat neben den klassischen Feuerwehraufgaben (Retten und Löschen, Bergen und Schützen) innerhalb der Stadt Dorsten die Sonderaufgabe der Unterstützung des Einsatzleiters bei der Bewältigung von großen Schadenslagen. Die besondere Aufgabe des Löschzuges ist es, bei größeren Schadenslagen den Einsatzstellenfunk zu leiten und den Funkverkehr zwischen der Einsatzstelle und der Kreisleitstelle in Recklinghausen durchzuführen. 2015 wurde der Löschzug zu 46 Einsätzen gerufen. Die Aktiven waren insgesamt fast 4600 Stunden ehrenamtlich tätig. 2016 gab es 57 Einsätze und 4550 Stunden geleisteten Dienst. Im Jahr 2018 absolvierte der Holsterhausener Löschzug der Freiwilligen Feuerwehr 46 Einsätze mit 800 ehrenamtlich geleisteten Einsatzstunden. Hinzu kamen über 3000 Stunden, die in die Aus- und Fortbildung investiert wurden.

Löschzug Holsterhausen feierte 2023 sein 112-jähriges Bestehen

Zum Fest erschienen viele Kameraden aus anderen Feuerwehren, Freunde, Gönner und natürlich auch Bürger. Im und ums Gerätehaus an der Heroldstraße gab es viel zu schauen, anzufassen und zu bestaunen. Selbstverständlich wurde an Groß und Klein gleichermaßen gedacht. So gab es Einsatzübungen, viele weitere interessante Aktivitäten bis hin zu Abenteuern für den potenziellen Nachwuchs. Natürlich fehlte es auch nicht an Essen und Getränken. Die Zahl 112 hat für die Feuerwehr bekanntlich eine besondere Bedeutung. Sie lässt die Feuerwehr ausrücken, wenn Gefahr besteht.


Siehe auch:
Feuerwehren (Artikelübersicht)


Quelle:
Website der Feuerwehr (2011)

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