Faulenzer-Verein

Wenn ein Mitglied wusste, was Arbeit ist, flog es sofort aus dem Verein

Sicher war der Holsterhausener „Faulenzer-Verein“ der obskurste Verein in Dorsten und Umgebung. Leider ist über diese Gruppe nicht mehr viel in Erfahrung zu bringen, denn der Verein führte keine Chronik. f-faulenze-vereinDas Schreiben einer solchen hätte im Widerspruch zum Faulenzen gestanden und gegen die Statuten verstoßen. 1926 macht eine Notiz im Adressbuch von Holsterhausen (damals 60 Vereine) auf diesen sonderbaren Verein aufmerksam, von dem noch eine „Einladungskarte zum Beitritt in den Faulenzer-Verein“ sowie die Statuten erhalten sind. Darin steht u. a., dass „alle Studierenden, welche die Universität Brauweiler mit dem Erfolge ,Unverbesserlich‘ verlassen haben, … sofort als Ehrenmitglied in den Verein aufgenommen“ werden. Mitglied konnte übrigens „jeder besoffene Mensch werden, der nachweisen kann, dass er an der Erfindung der Arbeit absolut unschuldig“ sei, und dass er des Morgens erst dann aufstehen könne, wenn er dazu fünfmal ohne Erfolg aufgefordert wurde. Das Wort Arbeit in den Mund zu nehmen, war äußerst verpönt und wer dieses Wort erklären konnte, musste den Verein unverzüglich und auf Lebenszeit verlassen. – Das Bild zeigt die Titelseite des Statutenhefts.


Quelle:
„Holsterhausener Geschichten“, Bd. 2, hg. vom Ökumenischen Geschichtskreis Holsterhausen an der Lippe, 2002.

Share on FacebookTweet about this on TwitterShare on Google+Email this to someone