Everding, Willi

Die Psalmen dem heutigen Verstehen angepasst

e-everding-1Geboren 1945 in Gelsenkirchen-Erle; ev. Pfarrer und Buchautor. – Buchstäblich ist er ein Nachkriegskind, denn nur sechs Wochen nach Kriegsschluss kam er zufällig in Gelsenkirchen-Erle auf die Welt. Seine Eltern wohnten kriegsbedingt nur kurz dort, denn sie stammten aus Wanne-Röhlinghausen. 1952 übersiedelten sie auf Dauer nach Gelsenkirchen. Seit 2007 ist Willi Everding im Ruhestand und wohnt in Wulfen. Er ist verheiratet und hat zwei erwachsene Kinder. Bekannt geworden ist der seit 1992 als Berufsschulpfarrer am Sozialpädagogischen Berufskolleg in Gelsenkirchen-Resse tätige durch eine Vielzahl von Büchern, die er selbst vorlegte oder an ihnen mitarbeitete, und in denen er sich mit alltäglichen Begegnungen unter dem Aspekt von Religiosität und Glauben beschäftigte. Mit 16 Jahren begann Willi Everding eine Ausbildung als Chemielaborant auf der Zeche „Graf Bismarck“ in Gelsenkirchen, parallel dazu besuchte er in Wanne-Eickel eine Abendoberschule und studierte nach dem Abschluss in Bochum zunächst Religionspädagogik und später Theologie. In der Evangelischen Kirchengemeinde Resse in Gelsenkirchen arbeitete Willi Everding dann zwölf Jahre lang als Gemeindepastor, um anschließend in die Schulpfarrstelle am Berufskolleg Königstraße in Gelsenkirchen zu wechseln. Dort war er vornehmlich für die religionspädagogische Ausbildung angehender Erzieher/innen und Heilerziehungspfleger/innen zuständig. Im und für den Unterricht entstanden die Bücher. „Von Advent bis Zuckerfest“ ist eine kleine Darstellung der religiösen Feste im Christentum, Judentum und Islam. Zusammen mit Schülerinnen veröffentlichte er „Wie ist es tot zu sein“; ein Buch, das sich mit der Trauerarbeit im Kindergarten beschäftigt. Außerdem übernahm Everding die religiöse Betreuung von Kindern mit Behinderungen. Viele Jahre war Everding der Beauftragte für die Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis. Auch heute noch schreibt er für den Haupt- und Regionalteil von „Unsere Kirche“ (UK).

Den christlichen Glauben besser verstehen

Herzstück der Bibel sind die 150 Psalmen, die von Gott und den Menschen künden. Ihrer hat sich Willi Everding in besonderer Weise angenommen. „Die Psalmen. Lass mich spüren, dass du da bist. 150 Begegnungen mit der Quelle des Lebens“ heißt das Buch, das im Kawohl-Verlag in Wesel erschienen ist. „Beim Nachsinnen der Psalmen habe ich mir die Menschen unserer Generation vorgestellt und versucht, ihrer besonderen Denk- und Empfindungsweise nachzuspüren und ihnen auf diese Weise nahe zu sein“, schreibt er im Vorwort. Dabei geht es ihm um Verständigung in heutiger Sprache. Als Pfarrer am Berufskolleg Königstraße in Gelsenkirchen hat Willi Everding reiche Erfahrungen gesammelt im Reden über den christlichen Glauben, über das Verstehen und Verstandenwerden. Diese Erfahrungen fließen spürbar in sein Buch ein. Es ist ein Buch zum Staunen über den Reichtum der menschlichen Erfahrungen mit Gott, ein Buch zum Stöbern und Entdecken. Für die persönliche Lektüre eignet es sich ebenso wie für den Einsatz in Gottesdiensten, Andachten oder Bibelarbeiten. Ein Beispiel der Übersetzung: Psalm 23, Vers 3 in der Lutherbibel lautet:

„Er erquicket meine Seele.
Er führet mich auf rechter Straße
um seines Namens willen.“

In der Übersetzung Everdings heißt dieser Psalm:

„Auch mein Innerstes ist ihm nicht fremd
seine Schritte werden von ihm gelenkt und begleitet,
weil er es versprochen hat.“

Werke (Auswahl): „Lass mich spüren, dass du da bist – die Psalmen, 2011. – „Wie ist es tot zu sein?“, 2006 (mehrere Auflagen). – „Haus der Ewigkeit“ [Red.: Willi Everding, 2003. – „Zukunft hat Vergangenheit“, 2001. – „Von Advent bis Zuckerfest“, 1997 (mehrere Auflagen). – „Anne Frank – Botschaft eines Kindes“, 1989 (mehrere Auflagen). „Zu spüren, dass du da bist – die Psalmen / Willi Everding, 2011.


Quellen:
Katharina Blätgen „Der Quelle des Lebens begegnen“ in WAZ vom 24. Februar 2011. – Persönliche Auskunft Willi Everding 23. Februar 2012.

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