Emscher-Lippe-Index

ELIX beobachtet und informiert über die Wirtschaft in Emscher-Lippe-Raum

Die Emscher-Lippe-Region liegt im Nordwesten von Nordrhein-Westfalen und bildet den nördlichen Teil des Ruhrgebiets. Die Bezeichnung geht auf die beiden Flüsse Emscher und Lippe zurück, die das Gebiet in Ost-West-Richtung durchfließen. Die Region umfasst den Kreis Recklinghausen mit zehn kreisangehörigen Gemeinden sowie die kreisfreien Städte Gelsenkirchen und Bottrop. Insgesamt leben in der Emscher-Lippe-Region etwa eine Million Menschen auf einer Fläche von rund 966 Quadratkilometern. Damit gehört sie zu den am dichtesten besiedelten Regionen in Deutschland. Zur Emscher-Lippe-Region gehören die kreisfreien Städte Bottrop und Gelsenkirchen sowie die Städte im Kreis Recklinghausen: Castrop-Rauxel, Datteln, Dorsten, Gladbeck, Haltern am See, Herten, Marl, Oer-Erkenschwick, Recklinghausen und Waltrop.
Die Emscher-Lippe-Region bildet die Übergangszone vom hochverdichteten Ruhrgebiet im Süden und dem ländlich geprägten Münsterland im Norden. Größte Städte der Region sind Gelsenkirchen, Bottrop und Recklinghausen mit jeweils mehr als 100.000 Einwohnern. Diese Städte werden neben Gladbeck, Herten und Castrop-Rauxel der Kernzone des Ruhrgebiets zugeordnet. Sie sind durch eine hohe Bebauungs- und Bevölkerungsdichte charakterisiert und traditionell Schwerpunkt von Industrie und Gewerbe in der Region. Auch in der nördlich anschließenden Ballungsrandzone um die Städte Datteln, Dorsten oder Marl finden sich einige bedeutende Industrie- und Gewerbeansiedlungen. Demgegenüber ist der äußerste Norden der Region zunehmend agrarwirtschaftlich geprägt und weist nur vereinzelt industrielle Nutzungen auf.

Keine Momentaufnahmen der Wirtschaft, sondern langfristige Trends

Zweimal im Jahr gibt die S-Private Banking Gelsenkirchen GmbH, eine hundertprozentige Tochter der Sparkasse Gelsenkirchen, gemeinsam mit der IHK Nord Westfalen den ELIX heraus, ein regionales Konjunktur- und Stimmungsbarometer für die Emscher-Lippe-Region. Datengrundlage ist eine Befragung der IHK Nord Westfalen von rund 150 repräsentativ ausgewählten Mitgliedsunternehmen zur momentanen wirtschaftlichen Lage und zu ihren Zukunftserwartungen. Die Daten des ELIX zeigen nicht nur eine Momentaufnahme, sondern ermöglichen auch eine Darstellung der langfristigen Trends.

Die Wirtschaft erholt sich – ELIX erreicht wieder Niveau von 2018

Die Wirtschaft in der Emscher-Lippe-Region hatte sich Ende 2021 von dem schweren coronabedingten Einbruch schon gut erholt. Das unterstreicht eine Umfrage unter 150 heimischen Unternehmen für den Emscher-Lippe-Index (ELIX). Dieser regionale Konjunkturindikator liegt mit rund 126 Punkten wieder auf einem Niveau wie zuletzt im Jahr 2018 und zehn Punkte höher als noch im Frühjahr. Hatte im Frühjahr 2021 noch fast jedes dritte Unternehmen von guten Geschäften berichtet, ist es im Herbst fast jedes zweite (48 Prozent). Auch der Anteil der Unternehmen, die ihre Geschäftslage schlecht beurteilen, hat sich weiter auf 6 Prozent verringert. Dennoch wird von der Hauptgeschäftsführung vor überzogenen Erwartungen gewarnt. Noch sei die Krise nicht vorbei. Der Erholungsprozess bleibe fragil und dauere womöglich noch länger an. Knappheiten bei Material und Personal sowie stark gestiegene Energie- und Rohstoffpreise könnten die mögliche Expansion bremsen. Dagegen hat die Sorge um die ausbleibende Nachfrage mit dem Wiederanziehen des privaten Konsums deutlich nachgelassen.

Kanzler Olaf Scholz feiert den Emscher-Umbau: „Fantastisches Beispiel“

Als „fantastisches Beispiel der Transformation“, als „leuchtendes Beispiel für unser Land“ und als Vorbildprojekt hat Bundeskanzler Olaf Scholz Anfang September 2022 in Castrop-Rauxel den Emscherumbau bezeichnet. Nach der Begrüßung durch den Vorstandsvorsitzenden der Emschergenossenschaft, Uli Paetzel, sprach Scholz über das Generationenprojekt, bei dem nach 30 Jahren und für 5,5 Milliarden Euro ein Vorzeigeprojekt des Strukturwandels im Ruhrgebiet nun weitgehend abgeschlossen ist. Er sprach vor rund 500 geladenen Gästen in einem Festzelt im „Emscherland“, einer umgebauten und renaturierten Fläche an Emscher und Rhein-Herne-Kanal auf der Stadtgrenze zwischen Recklinghausen und Castrop-Rauxel. NRW-Bau- und Heimatministerin Ina Scharrenbach sprach anschließend und knüpfte genau da an mit ihren Worten: „Sie haben Bewundernswertes geleistet in den vergangenen drei Jahrzehnten.“

Düstere Aussagen zur Bildung beim Neujahrsempfang 2024

Beim Neujahrsempfang des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) der Emscher-Lippe-Region hat Maike Finnern Anfang Januar 2024 in Gladbeck ein düsteres Bild von Schule und Kita gezeichnet. Die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) machte in ihrer Festansprache in der Mathias-Jakobs-Stadthalle auch keine Hoffnung auf eine Besserung in der Bildungsmisere. „Die Gesellschaft“, bilanzierte Maike Finnern, „hat die Bedeutung der Bildung nicht erkannt.“ Ansonsten würde sie viel mehr Geld in Kitas, Schulen und Hochschulen investieren. Es mangele an Kita-Plätzen, es fehle an Lehrkräften, jährlich 50.000 junge Menschen verließen die Schule ohne Abschluss, das gesamte Bildungssystem sei unterfinanziert, listete die Bundesvorsitzende der GEW auf. Das auf einem Bildungsgipfel im Jahr 2008 formulierte Ziel, zehn Prozent des Bruttoinlandproduktes in Kitas und Schulen zu investieren, werde jedes Jahr aufs Neue verfehlt. Sie habe das Gefühl, sagte Finnern, dass man sich in Deutschland damit abgefunden habe. „Aber es darf nicht sein, dass der Bildungserfolg vom Portemonnaie der Eltern abhängt“, so die Gewerkschafterin. Ihr Credo: „Bildung macht Gerechtigkeit und Bildung macht Zukunft.“ Sowohl Maike Finnern als auch DGB-Geschäftsführer Mark Rosendahl sprachen sich dafür aus, die Schuldenbremse aufzuheben – auf jeden Fall aber für Investitionen in den Bildungsbereich. Rosendahl: „Nicht die Schulden belasten die nachfolgenden Generationen, sondern ausbleibende Investitionen.“

Siehe auch: Emscher-Lippe-Agentur
Siehe auch: Serviceportal Emscher-Lippe
Siehe auch: Smart Region Emscher-Lippe

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