Mütter, Väter und Großeltern können immer immer wieder fazulernen
Viele Aspekte des Elternseins kann man lernen. In Dorsten hilft dabei die Elternschule. Am Südwall/Essener Tor turnen Schwangere, krabbeln Babys und lernen Großeltern. Wenn aus Paaren Eltern werden, stellen sich eine Menge Fragen rund um Schwangerschaft, Geburt und das Leben mit einem Kind. Wie praktisch, dass Mütter, Väter und sogar Großeltern in Dorsten an einer zentralen Adresse ganz viele Informationen für diese einschneidende Phase ihres Lebens bekommen können. Die Elternschule des Vereins „KKRN aktiv“ ist im Juni 2023 mit ihren Kursen und der Verwaltung an den Südwall gezogen: Wo die Commerzbank bis vor zwei Jahren Anlaufstelle für ihre Kunden war, rollen sich jetzt Babys kieksend über den Boden, liegen schwangere Frauen auf Yogamatten oder lernen Großeltern die Grundlagen der Ersten Hilfe an den Enkel-Kindern kennen. In direkter Nachbarschaft des gegenüber in der Alten Post beheimateten KKRN-Standorts Gesundheitssport haben die Leiterinnen der Elternschule, Meike Göbeler und Andrea Urbanski, jetzt viel mehr Möglichkeiten als bislang im Turnraum am Krankenhaus. Auf andere Adresse ausweichen muss die Elternschule eigentlich nur noch für die Wassergewöhnung- und Schwimmkurse. „Alles, was an Land stattfindet“, haben wir hier bündeln können“, erzählt die Sportwissenschaftlerin Göbeler begeistert.
Beratung und Training für Frauen vor und nach der Geburt
Das Angebot umfasst Bewegungskurse für Schwangere, Geburtsvorbereitung, Hypnobirthing, diverse Workout-Methoden für Mütter nach der Geburt, Babymassage, Krabbelgruppen sowie diverse Workshops zu Themen wie Erste Hilfe für Eltern und Großeltern, Stillen, Ernährung, Erstausstattung Schlaf oder die Vorbereitung von Geschwistern auf den Neuankömmling. Auch ein Väterkurs unter dem Motto „Papa werden. Papa sein“ ist gut besucht. Zum Kursleiter-Team gehören auch zwei „Doulas“ (griechisch für Dienerin) – das sind geburtserfahrene, im Gegensatz zur Hebamme nichtmedizinische Frauen, die einer werdenden Mutter während der Schwangerschaft zur Seite steht. Ausschließlich an Frauen richtet sich das Thema Beckenboden, dem die Elternschule einen regelrechten Schwerpunkt widmet. Betriebswirtin Andrea Urbanski, die sich zur zertifizierten Beckenbodentrainerin weitergebildet hat, empfiehlt das Training schon den schwangeren Frauen. Entsprechende Kurse sind ebenso im Portfolio wie Beckenbodentraining nach der Geburt und neuerdings auch für Frauen ab 60.
Spezielles Angebot der Physiotherapeutin: Beckenboden-Check-up
„Beckenbodentraining ist in allen Altersstufen wichtig“, erklärt Andrea Urbanski in der Dorstener Zeitung. Regelmäßiges Training könne viele unangenehme Beschwerden verhindern, die sich oftmals erst in späteren Jahren einstellen und die Lebensqualität erheblich einschränken können – Stichwort Inkontinenz. Die Übungen seien heutzutage ein regelrechtes Ganzkörperworkout, das von Kopf bis Fuß auf die Beckenbodenmuskulatur ausgerichtet sei. Die Beckenboden-Kurse der Elternschule werden von den meisten Krankenkassen als Präventionskurs bezuschusst.
Das gilt nicht für ein ganz spezielles Angebot der Elternschule: Beckenboden-Check-up. Dafür konnte eine Physiotherapeutin gewonnen werden, die sich bei einem individuellen Check durch eine vaginale Untersuchung ein genaues Bild über den Zustand des Beckenbodens und mögliche „Schwachstellen“ macht und entsprechende Trainingsempfehlungen gibt oder über ein Pessar berät, das Blase und Harnröhre stützen kann. Je nach Ergebnis des Checks, der eine Selbstzahlerleistung ist, kommt auch ein Einzelcoaching infrage. Nicht einzeln, sondern in Gruppen geht es mit der Elternschule ins Wasser. Von der Wassergewöhnung für Babys ab acht Wochen bis zum Seepferdchenkurs für die älteren Kinder reichen die stark nachgefragten Schwimmkurse, die im St. Elisabeth-Krankenhaus in Dorsten, im Sixtus-Hospital in Haltern sowie im Schwimmbad ComeBack in Herten-Westerholt stattfinden.
Siehe auch: Innenstadt / Ladenlokal-Situation
Siehe auch: St. Elisabeth Krankenhaus
Quelle: DZ vom 4. März 2024
