Elterngeld

Es ist eine Leistung für mittellose Eltern von Säuglingen und Kleinkindern

Elterngeld soll den Eltern ermöglichen, ihr Kind zu erziehen und zu betreuen. Es ist ein Ausgleich, falls die Eltern weniger Einkommen haben, weil sie nach der Geburt zeitweise weniger oder gar nicht mehr arbeiten. Dadurch hilft das Elterngeld, die finanzielle Lebensgrundlage der Familien zu sichern. Elterngeld gibt es auch für Eltern, die vor der Geburt gar kein Einkommen hatten. In einigen Fällen kommt es immer wieder erst viele Monate nach der Geburt des Kindes zur Auszahlung des Elterngeldes. Was für manche Eltern kein Problem ist, bringt andere in finanzielle Nöte. „Die Auszahlung des Elterngeldes kann sich verzögern, wenn der Elterngeldantrag lückenhaft ausgefüllt wurde oder Nachweise fehlen“, so die Diakonie. Mütter und Väter sollten sich daher frühzeitig mit dem Antrag befassen. Rund 1,85 Millionen Frauen und Männer in Deutschland hatten im Jahr 2022 Elterngeld erhalten, darunter knapp 1,4 Millionen Frauen und 480 000 Männer.
Einrichtungen der Diakonie helfen Eltern bei Bedarf ebenso wie Arbeiterwohlfahrt, Caritas und Pro familia. Auch kommerzielle und aufs Elterngeld spezialisierte Anbieter unterstützen Mütter und Väter beim Ausfüllen des Antrags. Das Elterngeld können Eltern erst nach der Geburt des Kindes beantragen, da dem Antrag unter anderem eine Kopie der Geburtsurkunde beizufügen ist. Idealerweise sollten sich Paare aber schon mit Beginn der Schwangerschaft mit dem Thema Elterngeld auseinandersetzen. Dazu gehört auch, die Situation in der jeweils zuständigen Elterngeldstelle auszuloten. Denn im Öffentlichen Dienst – und damit auch in den Elterngeldstellen – gibt es vielerorts Personalmangel. Dieser Mangel an Fachkräften kann ebenfalls dazu führen, dass Elterngeldanträge nicht in angemessener Zeit bearbeitet werden. Die Elterngeldstelle Recklinghausen ist zuständig für 10 Städte im Kreis, darunter Dorsten.

Rechte und Ansprüche in Verbindung mit Elterngeld

Wenn Eltern sechs Monate nach Einreichen des Elterngeldantrags noch keine Rückmeldung von der Elterngeldstelle bekommen haben, können sie eine Untätigkeitsklage vor dem zuständigen Sozialgericht erheben. Hat indes die Elterngeldstelle den Antragstellern zum Beispiel mitgeteilt, dass sie den Antrag erhalten hat, die Bearbeitung aber noch etwas dauert, können Eltern keine Untätigkeitsklage erheben. Beim Einreichen des Elterngeldantrags können Eltern, bei denen das Geld knapp ist, einen Hinweis auf Mittellosigkeit beifügen. Diesem formlosen Schreiben sind Nachweise wie Kontoauszüge und eine Kreditbestätigung beizufügen. Wenn absehbar ist, dass das Geld von vorne bis hinten nicht reicht, sollten Eltern bei der Elterngeldstelle vorstellig werden und ihr Problem schildern. Wie hoch Ihr Elterngeld ist, hängt von der Art des Elterngelds im letzten Bruttojahresgehalt ab und ob weitere kleine Kinder im Haushalt haben. Pauschal bekommen Elterngeldbezieher  etwa 65 Prozent ihres Netto-Einkommens. Je geringer der Verdienst war, desto höher ist prozentual das Elterngeld. So steigt der Prozentsatz langsam sogar auf bis zu 100 Prozent an, wenn vor der Geburt des Kindes deutlich unter 1000 Euro netto monatlich verdient wurde. Elterngeld ist nach unten und oben gedeckelt. Das bedeutet, dass das Basiselterngeld zwischen 300 und 1800 Euro pro Monat und das Elterngeld Plus zwischen 150 und 900 Euro monatlich liegt.

Einkommensgrenzen werden deutlich gesenkt

Ab April 2024 sollen die Einkommensgrenzen in zwei Stufen deutlich gesenkt werden. Damit werden Paare, die gemeinsam mehr als 200.000 Euro zu versteuerndes Einkommen haben, aus dem Elterngeld herausfallen. Das entspricht ungefähr einem Jahresbrutto-Einkommen von 230.000 Euro. Für Alleinerziehende soll die Grenze bei 150.000 Euro liegen. Ab April 2025 soll sie weiter gesenkt werden. Diese Kürzung beim Elterngeld hatte das Bundesfamilienministerium vorgeschlagen, um Vorhaben wie die Kindergrundsicherung zu ermöglichen. Wie viele Paare davon betroffen wären, wurde unterschiedlich berechnet: 60.000 Familien laut Familienministerium, das Deutsche Institut für Wirtschaft ging von 435.000 Paaren aus, die kein Elterngeld mehr bekämen. Die Einsparungen beim Elterngeld waren umstritten. Sie wurden zum Teil als Rückschritt auf dem Weg zu einer gleichberechtigten Elternschaft bewertet. Im Rahmen der Beratungen für den Haushalt 2024 wurde der Vorschlag abgeändert und entsprechend abgemildert. Die Reform soll später greifen und stufenweise erfolgen.


Quelle: Wikipedia (Aufruf 2024)

 

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