Für eine Familie auf den Philippinen in der St. Laurentius-Gemeinde aktiv
Zu den Jubiläen, die Lembeck in diesem Jahr feiert – 1000 Jahre Lembeck, 800 Jahre Pfarrkirche St. Laurentius, 325 Jahre Schloss Lembeck –, gesellt sich zufälligerweise ein Minijubiläum kirchlicher Arbeit dazu: 30 Jahre „Eine-Welt-Laden“ Lembeck, der im Kirchenkeller von zwölf engagierten Gemeindegliedern ehrenamtlich betrieben wird. Und das mit Ausdauer. Dreimal wöchentlich ist der Laden stundenweise geöffnet. Somit statistisch gesehen bislang 4680 Mal. Mit seinem Erlös förderte der Laden bislang viele Hilfsprojekte in der ganzen Welt. Seit 2006 konzentriert sich diese Hilfe auf zwei Mädchen, die auf den Philippinen von der Steyler Missionsschwester Mathilde betreut werden. Sie benötigen dringend finanzielle Hilfe, damit sie die Schule besuchen und nicht mehr für den Lebensunterhalt der Familie auf der Straße arbeiten müssen. Bislang überwies der „Eine Welt-Laden“ Lembeck 10.820 Euro, wonach jedes der beiden Mädchen und ihre Familie mit 540 Euro im Jahr unterstützt werden konnten.
In der Gründungsphase solcher Läden, der erste wurde 1969 in den Niederlanden eröffnet, hießen sie noch „Dritte-Welt-Läden“, die eingerichtet wurden, um mehr Gerechtigkeit in den Handelsbeziehungen zwischen den Ländern der Welt beizutragen. Um dieses Ziel zu erreichen, verkaufen Weltläden Produkte aus Fairem Handel, beteiligen sich an politischen Kampagnen und leisten Informations- und Bildungsarbeit zu Fragen des Fairen Handels. Mit dem Bedeutungswandel des Begriffes „Dritte Welt“ haben sich die Bezeichnungen „Eine-Welt-Laden“ durchgesetzt, so auch in Lembeck.
2017 gibt es über 900 „Eine-Welt-Läden“ in der Bundesrepublik
Hier werden nicht nur Waren verkauft, sondern die Öffentlichkeit über die Produkte, die Besonderheiten des Herkunftslandes und der dortigen Menschen informiert. Zu den Kunden gehören junge Familien ebenso wie jede Alterschicht. Das Angebot des Lembecker Ladens beschränkt sich nicht nur auf Kaffee, Tee, Schokolade und Kakao. Die Lembecker beziehen ihre „fair gehandelten“ Waren von der Firma GEPA in Münster und Wuppertal. Das sind Taschen, Kleidung, Kerzen, Holzschnitzereien, Schmuck, Wein, Honig, Geschenkartikel und vieles andere. Immer wieder beteiligt sich die Gruppe des „Eine-Welt-Ladens“ bei Veranstaltungen mit einem Verkaufsstand, beispielsweise bei der Brasilienwoche in Dorsten oder bei Umweltmärkten. Die Lembecker befinden sich in bester Gesellschaft. Mittlerweile gibt es über 900 „Eine-Welt-Läden“ in der Bundesrepublik. Im Jahr 1987, als die Lembecker ihren Laden gründeten, gab es gerade 300. Nach mehr als 30 Jahren stellte das Team des Eine-Welt-Ladens in Lembeck im Mai 2021 seine Arbeit ein. Während dieser langen Zeit konnten verschiedene Projekte unterstützt werden. In einer Mitteilung hieß es, dass der Trend zu fair gehandelten Produkten inzwischen bei fast allen Supermarktketten Einzug gehalten habe. Der Umsatzrückgang und auch weitere Gründe waren Anlass für die Schließung des Eine-Welt-Ladens.
In Dorsten gibt es weitere „Eine-Welt-Läden“ bzw. „Eine-Welt-Kreise“: Seit 1996 in der Pfarrgemeinde St. Antonius/S. Bonifatius in Holsterhausen, seit 1996 in St. Agatha/St. Nikolaus, dann in der Martin-Luther-Gemeinde in Holsterhausen und seit 2014 in St. Urbanus Rhade. Schüler des Gymnasium Petrinum gründeten 2005 einen „Eine-Welt-Laden“ im ehemaligen Kiosk (kein Anspruch auf Vollständigkeit).
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