Drogentote – immer mehr

Bundesbeauftragter fordert mehr Prävention – auch bei Alkohol und Tabak

Die Zahl der Drogentoten in Deutschland ist auf ein Rekordhoch gestiegen. Wegen des Konsums illegaler Substanzen starben im Jahr 2023 insgesamt vergangenen Jahr 2227 Menschen und damit 237 mehr als 2022, wie der Bundesdrogenbeauftragte Burkhard Blienert (SPD) am 10. Juli 2024 mitteilte. Dies sei die höchste bisher je registrierte Zahl. Einen starken Anstieg gab es bei Kokain und Crack. Häufigste Todesursache waren weiterhin Fälle in Zusammenhang mit Heroin. Immer mehr Konsumenten nehmen vermischt mehrere Drogen. Burkhard Blienert forderte eine bundesweit stärkere Vorbeugungsarbeit und ein Eindämmen auch von Alkohol und Tabak. Die Zahlen seien erschreckend und lägen nun etwa doppelt so hoch wie vor zehn Jahren, sagte der Beauftragte der Bundesregierung in Berlin. „Es ist vieles erhältlich, was stark wirkt, was tödlich wirkt und was in vielen Bereichen im Mischkonsum ganz schnell zu Todesfällen führen kann.“ Dabei wisse man durch Erfahrungen aus der Praxis, „dass viele Substanzen billiger sind als manches Glas Bier“. Gebraucht würden „ganz konkrete Fortschritte bei der Prävention und sozialen Hilfe vor Ort“.
Unter den erfassten 2227 Drogentoten waren 1844 Männer und 383 Frauen. Das Durchschnittsalter stieg weiter leicht auf gut 41 Jahre. In der Regel seien es Menschen, die viele Jahre im Hilfesystem älter werden konnten. Hinter den Zahlen verberge sich unendliches Leid für Betroffene, ihre Familien und das Umfeld. „Wenn wir über 2227 Tote durch den Konsum illegaler Drogen reden, müssen wir gleichzeitig auch über 150.000 Tote durch den Konsum von Tabak und Alkohol reden“, sagte Blienert. Für Tabak und Alkohol müssten Einschränkungen beim Sponsoring und Marketing kommen. Abgeschafft gehöre auch, dass Kinder ab 14 Jahren in Begleitung Erwachsener Alkohol trinken dürfen.


Quelle: Sascha Meyer in RN vom 14. Juli 2024

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