Gebaut wird nach ökologischen und nachhaltigen Kriterien – Beginn 2020
Auf der Freifläche Dimker Wiese vor der „Schwarzen Finnstadt“ in Wulfen-Barkenberg entsteht das Projekt Generationenwohnen. Dafür hat sich der Organisations- Nachbarschaftsverein „Dimker Wiese“ gegründet, der seine Pläne erstmals auf der Seniorenmesse 2019 im Gemeinschaftshaus Wulfen vorgestellt hatte. Der Verein ist parteipolitisch, wirtschaftlich und konfessionell neutral und unabhängig. Er errichtet mit dem Architekten Hannes Schmidt-Domogalla als Genossenschaft eine Siedlung mit bis zu 20 Wohneinheiten. Der Planungs- und Umweltausschuss hat der Vorlage der Verwaltung einstimmig zugestimmt und dem Verein „Dimker Wiese e. V.“ das gewünschte Grundstück für das Wohnprojekt zur Bebauung zu überlassen. Gebaut wird nach ökologischen und nachhaltigen Kriterien, eingebettet in ein Wegesystem, wo Fußgänger und Radfahrer – ohne mit dem Autoverkehr in Berührung kommen zu müssen – jeden Punkt des Stadtteils erreichen können. Eine Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr nach Dorsten, Marl, Recklinghausen und Haltern ist auch nur wenige Schritte entfernt. Mit der konkreten Planung wurde Mitte 2020 begonnen. In Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro SCHMIDTplanung aus Barkenberg werden Vereinsmitglieder ein oder mehrere Gebäude nach ihren Wünschen entwickeln. Dabei werden die Fragen nach dem bestmöglichen Standort, der Größe und Ausstattung der einzelnen Wohnungen, das Angebot von gemeinschaftlichen Bereichen und vieles mehr gemeinsam erarbeitet. Einzug der Bewohner soll in etwa zwei Jahren sein.
Wohnungsbau soll den Charakter der grünen Mitte nicht verändern
Die Idee: In den Jahren 2008 bis 2014 wurden im Verlauf des Stadtumbaus Wulfen unterschiedliche Freiflächen geschaffen, die für eine zukünftige Bebauung zur Verfügung stehen. So verfügt der Stadtteil Wulfen-Barkenberg im Kernbereich an der Dimker Allee über die Möglichkeit ein vielfältiges Angebot vom Einfamilienhaus bis zu mehrgeschossigem Wohnungsbau zu schaffen, ohne dabei den Charakter der grünen Mitte zu verlieren. In Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro soll ein Gebäude nach den Wünschen der Mitglieder entwickelt werden. Dabei werden die Fragen nach dem bestmöglichen Standort, der Größe und Ausstattung der einzelnen Wohnungen, das Angebot von gemeinschaftlichen Bereichen, die Art der Finanzierung und vieles mehr gemeinsam erarbeitet. Die Mitglieder des Vereins haben über das Finanzierungsmodell abgestimmt und mit großer Mehrheit haben sie sich für das Genossenschaftsmodell entschieden.
Planungsarbeit „Nachbarschaft Dimker Wiese“ geht weiter
Die Gemeinschaft „Dimker Wiese“ hat in einer Zoom-Konferenz im Februar 2021 die Form einer „Bau-Genossenschaft gewählt“, das heißt, jeder Mitbewohner ist auch automatisch Miteigentümer und Anteilseigner. Durch die Genossenschaft muss jeder nur 20 Prozent Eigenanteil aufbringen. Der Rest wir durch KfW-Kredite und Fördermittel aufgebracht. Die Abzahlung erfolgt durch die Nutzungspauschale. Aber das Hauptanliegen der Nachbarschaft Dimker Wiese ist, dass ein „gemeinschaftliches Wohnen“ erreicht wird. Es soll generationsübergreifend und barrierefrei sein. Wer also einmal da wohnt, soll bis ins hohe Alter und später sogar mit der Unterstützung der Wohngemeinschaft bleiben können. Es wurden zur besseren Bearbeitung der Planungsarbeit drei Arbeitsgruppen (AG) gebildet: 1. AG Finanzierung und Genossenschaftswesen, 2. AG Planung (Bau- und Planungsrecht, Architektenvertrag Verhandlungen mit der Stadt), 3. AG Öffentlichkeitsarbeit.
Wohnprojekt im November 2022 erst einmal gescheitert
Der Sprecher des genossenschaftlichen Vereins „Dimker Wiese“ bestätigte Mitte November 2022 auf Anfrage der „Dorstener Zeitung“, dass das Mehrgenerationen-Wohnprojekt „Dimker Wiese“ in Wulfen-Barkenberg auf Eis liegt, möglicherweise sogar gescheitert ist. Seit 2017 hatten die etwa 25 Mitglieder ein für Dorsten einmaliges Projekt geplant. Auf einer Freifläche an der Dimker Allee in Wulfen-Barkenberg, wo bis vor einigen Jahren Hunderte Menschen in großen Wohnhäusern lebten, sollte ein Gebäude mit 20 barrierefreien Wohnungen entstehen. Die Planungen waren weit fortgeschritten, einige Wohnungen noch frei. Mitarbeiter des genossenschaftlichen Vereins machten Rückzieher, den ihnen war das finanzielle Risiko inzwischen zu groß. Schnell steigende Zinsen, nicht kalkulierbare Baupreise, Mangel an Baumaterialien und geänderte Förderbedingungen hatten das finanzielle Grundgerüst stark beschädigt. Aus diesen Gründen hat die Planungsgemeinschaft das Projekt nach langer Diskussion und mit großem Bedauern beendet. Die Stadt Dorsten wurde informiert, dass vorerst kein Bauantrag gestellt werde.
Quellen: Guido Bludau in DZ vom 24. Juni 2020. – Homepage des Vereins (Aufruf Juli 2020). – Diebäcker/Bludau in DZ vom 17. Nov. 2022.