Cannabis-Verbotszonen

In Dorsten darf in der Innenstadt kein Marihuana geraucht werden

Marihuana zu rauchen, soll bald in Deutschland legalisiert werden. Das hat der Deutsche Bundestag am 23. Februar 2024 beschlossen. Allerdings soll es Einschränkungen geben: Nicht jede Person darf überall einen Joint rauchen. Um den Kinder- und Jugendschutz zu erhöhen, sollen Verbotszonen eingerichtet werden. Am 22. März entschied dies auch der Bundesrat. Karte: ausschlaggebend für die Etablierung des Cannabisgesetzes war laut Bundesregierung das Ziel einer umstrukturierten Drogenpolitik. „Cannabis wird trotz des Verbots von Erwerb und Besitz vielerorts konsumiert und der Konsum hat in den letzten Jahren zugenommen. Der Konsum von Cannabis, welches vom Schwarzmarkt bezogen wird, ist häufig mit einem erhöhten Gesundheitsrisiko verbunden“, heißt es auf der Seite des Bundesgesundheitsministeriums. Dem Umstand soll das neue Gesetz künftig entgegenwirken. Das Cannabisgesetz sieht vor, dass Erwachsene selber ab dem 1. Juli 2024 Marihuana anbauen und ab dem 1. April konsumieren dürfen.

Konsum eingeschränkt

Doch es gibt Einschränkungen: kein Konsum in unmittelbarer Nähe von Personen unter 18 Jahren, in Anbauvereinigungen und in Sichtweite von Anbauvereinigungen, in Fußgängerzonen zwischen 7 und 20 Uhr, in Sichtweite von Schulen, Kinder- und Jugendeinrichtungen, Kinderspielplätzen sowie öffentlich zugänglichen Sportstätten. In 100 Metern Abstand zu diesen Orten soll ein Konsum erlaubt sein. Auf der Webseite „Bubatzkarte“ werden mögliche Cannabis-Verbortszonen in deutschen Städten festgehalten. Die Karte basiert auf Daten von OpenStreetMap und kann noch Fehler enthalten, so die Entwickler. Die „Bubatzkarte“ wurde von einem Softwareentwickler aus Koblenz aus privatem Interesse entwickelt.

Viele Verbotszonen in Innenstadt

Auch in Dorsten, Schermbeck und Raesfeld gibt es viele rote Punkte auf der Karte, die eine Tabuzone kennzeichnen sollen. In Dorsten sind große Teile der Innenstadt betroffen. Rund um das Gymnasium St. Ursula oder rund um den Spielplatz Finkennest hinter dem Kindergarten St. Agatha darf kein Cannabis geraucht werden. Besonders viele rote Kreise gibt es in Dorsten rund um die St.-Ursula-Realschule und den Sportplatz von Rot-Weiß Dorsten. Doch es sind immer wieder Straßen nicht von einer Verbotszone betroffen. Darunter fällt zum Beispiel die Wall- und Grabenanlage am Südwall direkt an der Polizeiwache oder die Straße vor dem Eingang der Mercaden am Lippetor. Auch der Vorplatz vom Bürgerbahnhof und die Wartebereiche an den Gleisen liegen bislang in keiner Verbotszone. Kiffen sollte nach dem jetzigen Gesetzesentwurf demnach dort erlaubt sein – sofern sich keine Person unter 18 Jahren in der Nähe aufhält.

Viele Zonen in Schermbeck – Festwiese in der Verbotszone

Cannabis darf in Schermbeck nur in wenigen Straßen im Zentrum geraucht werden. Dort reiht sich ein roter Punkt an den nächsten. Am Großteil der Weseler Straße und entlang der Lippe gibt es keine Verbotszonen. Auch rund um die Burg Schermbeck sind bislang keine Verbotszonen angedacht. Nach jetzigem Stand (März 2024) darf an großen Teilen der Dorstener und Weseler Straße in Raesfeld gekifft werden. Die Festwiese liegt zu nahe an den Sportstätten und daher in der größten Verbotszone in Raesfeld. Auch in Erle gibt es einige Ecken, in denen das Rauchen von Cannabis strafbar bleibt.


Quelle: Alexandra Schlobohm in DZ vom 9. März 2024

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