Bundestagswahl 2025 – junge Wähler

Angst vor der Zukunft prägt das Wahlverhalten – Wie wählen junge Wähler?

„Es gibt unglaublich viele Missverständnisse über junge Wähler und was sie eigentlich wollen“, sagt Psychologe Rüdiger Maas über die Ergebnisse der Jugendwahlstudie des von ihm gegründeten Instituts für Generationenforschung. Es sei ein falsches Bild über die Erstwählergeneration entstanden. Im Grunde müsse Politik neu gedacht werden. Welche Erkenntnisse führen den Forscher zu diesen Aussagen? Auf Basis von repräsentativen Umfragen und qualitativen Befragungen zeichnet die „Jugendwahlstudie 2025″ das Bild einer jungen Generation, die sich signifikant von ihren älteren Mitmenschen unterscheidet und deren Bedürfnisse oftmals nicht wahrgenommen werden. Die daraus resultierenden Verschiebungen sind schon jetzt sichtbar: Wählten junge Menschen vor einigen Jahren noch in großer Zahl die Grünen, konnte bei der vergangenen Bundestagswahl besonders die FDP einen großen Erfolg bei Jungwählern verbuchen. Aktuelle Umfragen sagen einen hohen Zuspruch für die AfD voraus.

Was hat zum Wandel von grün zu blau geführt?

Für Psychologe Maas ist ein zentraler Aspekt bei dieser Veränderung die Angst. Ein wesentlicher Teil der Untersuchung hat sich mit dem Phänomen der Angst bei der Generation Z beschäftigt. Ängste wirkten sich stark auf die politischen Präferenzen von jungen Wählern aus, so das Ergebnis. Deren Ursachen würden allerdings völlig falsch verortet: „Das hat nicht so viel mit Corona und Ukraine-Krieg zu tun, wie viele meinen“, erklärt Maas. Nicht die Polykrisen selbst seien das Problem, sondern der Umgang mit ihnen. Bei vielen jungen Menschen komme vor allem eines an: Alles ist schlecht. Auch in Zukunft wird die Demokratie weiter unter Druck stehen, meint Co-Studienleiter und Zukunftsforscher Hartwin Maas. Nicht nur wird die demografische Entwicklung den Einfluss der heutigen Erstwähler für die kommenden Wahlen erhöhen, auch ihre Perspektive könnte durch Künstliche Intelligenz und Bots weiter verzerrt werden. „Die Vorurteile des Analogen werden im Digitalen sich potenzieren, während KI zunehmend unkritisch akzeptiert wird“, erklärt Maas. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass junge Menschen zu mehr Eigenverantwortung und weniger Passivität ermuntert werden müssen.

Siehe auch: Bundestagswahl 2025 –


Quelle: Sebastian Nagat in RN (DZ) vom 1. Februar 2025

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