Bildhauer befasste sich überwiegend mit biblisch-christlichen Themen
1922 in Vellern bis 2008 in Beckum-Vellern; Bildhauer, Maler und Kaligraf. – Mit Sakraler Kunst hat er sich einen großen Namen gemacht. Zeit seines Lebens hat sich Heinrich Gerhard Bücker mit unermüdlicher Schaffenskraft vor allem mit biblisch-christlichen Themen in künstlerisch sehr vielfältiger Form auseinandergesetzt und damit über die Bistumsgrenzen Münster und Deutschland hinaus viel Anerkennung erfahren.
In Dorsten zeugen viele Exponate in Kirchen von seiner Kunst: In St. Agatha der Tabernakel und das Kreuz mit goldenem Korpus in der Krypta. In St. Nikolaus der Altar, das Altarkreuz und das Tabernakel, weitere Werke von Bücker gibt es in der St. Matthäus- und St. Barbarakirche in Wulfen. Darüber hinaus sind seine Werke in Kirchen, Domen, Basiliken in Hannover, Paderborn, Würzburg, Bremen sowie im polnischen Genesen und spanischen Avila zu sehen. Nach Beendigung der Schulzeit und einer Bildhauerlehre studierte Bücker – wegen eines Reitunfalls nicht zum Kriegsdienst eingezogen – ab 1942 an der Akademie für Bildende Künste und der Akademie für Angewandte Kunst in München, wo er sein Atelier mit Gottfried Böhm teilte, dem berühmten Kirchenarchitekten und jüngster Sohn von Gottfried Böhm, der die Herz-Jesu-Kirche in Deuten baute. Im Wintersemester 1946/47 wurde Bücker Assistent des Bildhauers Prof. Edwin Scharff an der Landeskunstschule Hamburg. Ende 1947 ging er wieder nach Vellern zurück, weil er auf einem Grundstück des elterlichen Bauernhofes ein großzügiges Atelier bauen konnte. Seitdem lebte und arbeitete er dort. – Seit seiner Jugend beschäftigte sich Bücker zudem mit historischen Themen und forschte insbesondere über das Verhältnis der Germanen zu den Römern. Die Früchte dieser Studien hat er künstlerisch in Bilder umgesetzt. Von ihm erschien 1987 das Buch „Varus, Varus – Die Tragödie im Heiligen Hain“. Hier geht es u. a. auch um die Lokalisierung der Varusschlacht im Jahre 9 n. Chr., die nach Ansicht von Bücker zwischen Wiedenbrück und Beckum stattgefunden haben soll.
Heinrich Gerhard Bücker erhielt als bislang einziger lebender Künstler die Einladung, im Jahre 1983/84 einen Teil seiner Werke in der Bibliotheka Apostolica im Vatikan auszustellen. Zahlreiche seiner Werke befinden sich in der vatikanischen „Sammlung Moderne Religiöse Kunst“. 1993 erhielt Bücker in der Akademie der Wissenschaften den Preis der Stiftung Bibel und Kultur. Bücker ist ferner Ehrenbürger seiner Heimatstadt Beckum. 2006, zwei Jahre vor seinem Tod, war in Telgte eine Ausstellung seines Lebenswerkes unter dem Titel „Zeit und Ewigkeit“ zu sehen.
Siehe auch: Künstler, bildende (Artikelübersicht)