Archäologen gruben am Nonnenkamp mittelalterlichen Holzbrunnen aus
Forscher des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) haben Mitte 2017 am Nonnenkamp auf der Hardt einen Brunnen aus dem Mittelalter entdeckt. Die Reste des etwa 50 Zentimeter breiten Holzbrunnens stammen aus der Zeit unmittelbar vor der Stadtgründung im 13. Jahrhundert. Auf der Hardt gab es damals eine mittelalterliche Siedlung. Wie die genau aussah, soll jetzt untersucht werden. Die Archäologen sprechen von einem Glücksfall: hölzerne Brunnen halten sich in der Erde normalerweise nicht so lange. Die Archäologen untersuchten das Neubaugebiet noch bis Herbst 2017 nach möglichen weitern Funden. Der gesamte Brunnen wurde in einem Block aus der Erde gelöst und ins Magazin der LWL-Archäologie nach Münster gebracht, wie der bereits vorher gefundene Baumstammbrunnen. Dort befassen sich die Wissenschaftler mit den spektakulären Funden. Darunter auch Pfähle, organische Reste von Eicheln und Pflanzenteile. Aus der Untersuchung können Rückschlüsse auf Alter, Ernährung der Menschen und auf das Landschaftsbild der Siedlung gezogen werden. – Bevor sie den Brunnen entdeckten, gruben die Forscher bereits kleinere, schlecht erhaltene eisenzeitliche Siedlungsfunde (1000 v. Chr.) aus.