„Ruhr-Nachrichten“-Redakteurin mit herausragendem sozialen Engagement
1943 in Berlin bis 2013 in Dorsten; Redakteurin. – Dorstener Bürger und Bürgerinnen gründeten Anfang der 1980-er Jahre den Freundeskreis „Menschen in Not“, der aus dem „Freundeskreis Agnes Hürland“ hervorgegangen war und 1984 die Gemeinnützigkeit erhielt. Mit an erster Stelle und auch als Vorsitzende war Angelika Bergmann jahrelang ehrenamtlich im Einsatz, um Menschen in Not zu helfen. Mit der damaligen Dorstener CDU-Bundestagsabgeordneten und Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesverteidigungsministerium Agnes Hürland-Büning verband sie eine jahrelange Freundschaft. Angelika Bergmann und ein Kreis engagierter Bürger und Bürgerinnen, darunter die damaligen Lokalpolitiker Antoinette Hagelstange und Alfons Schulze-Oechtering sowie die Malteserin Ursula Ansorge, engagierten sich für die sozial Schwachen.
Sie gestaltete die spannende Zeit des lokalen Journalismus mit
Die gebürtige Großstädterin, die als junges Mädchen in Berlin bereits im Radio hin und wieder Sprechrollen bekam, kam nach Dorsten und fühlte sich in der Provinz – gemessen an Berlin – wohl. Hier volontierte sie 1965 noch unter ihrem Mädchennamen Dobernäcker im Zeitungshaus Bauer in Marl und arbeitete für eine kurze Zeit in der Redaktion der damals in Dorsten noch vom Recklinghäuser Bauer-Verlag herausgegebenen Zeitung „Dorstener Anzeiger“. Sie heiratete den Leiter der lokalen „Ruhr-Nachrichten“-Redaktion (heute Dorstener Zeitung) Rudolf Plümpe. Sohn Christian wurde geboren und Angelika Bergmann arbeitete nach ihrer Scheidung und Wiederverheiratung ab 1979 bis 2004 als stellvertretende Redaktionsleiterin in der Dorstener Lokalausgabe der „Ruhr-Nachrichten“. Eine schwere Krankheit, der sie 2013 erlag, bestimmte fortan den Alltag ihres Ruhestands. Im Nachruf der „Dorstener Zeitung“ schrieben frühere Kollegen: „Angelika Bergmann erlebte spannende Zeiten des Dorstener Lokaljournalismus, gestaltete diese über viele Jahre aktiv mit… Über ihre berufliche Tätigkeit hinaus war ihr soziales Engagement in der Lippestadt herausragend.“
Ihr „Snoopy“ rannte und kläffte dem Chefredakteur hinterher
Dem soll hier noch eine kleine Alltags-Anekdote hinzugefügt werden. Angelika Bergmann hatte einen kleinen Rauhaardackel namens Snoopy. Den brachte sie Tag für Tag mit in die Redaktion, obwohl das von der Dortmunder Chefredaktion nicht gelitten war. Doch Snoopy lag meist friedfertig stundenlang im Körbchen unter ihrem Schreibtisch. Der kleine Hund hatte einen Tick, der den Chefredakteur einmal fast zu Tode erschreckte. Immer wenn sich der Chefredakteur zum Besuch angemeldet hatte, wurde Snoopy samt Körbchen in die Dunkelkammer geschoben. Eines Tages kam der Chefredakteur eine Stunde vor der avisierten Uhrzeit. Snoopy lag die Zeit vom Chef unbemerkt und ungesehen still unterm Schreibtisch, als ob er wusste, dass er sich nicht mucksen durfte. Doch der Hund hatte die Angewohnheit, jedes Mal, wenn einer hörbar die Redaktion wieder verließ, ihm mit einem Affentempo und laut kläffend hinterher zu rennen. So auch dem Chefredakteur, der ganz weiß im Gesicht wurde, weil er im ersten Moment nicht einschätzen konnte, was für ein Monster ihm da lärmend an die Hosenbeine wollte. Offensichtlich war dem Chefredakteur sein sichtbarer Schreck vor den Kollegen peinlicher war als eine rügende Frage zu stellen, wo denn plötzlich der Hund herkommt. Er verließ wortlos und schnell die Redaktion.
Siehe auch: Rudolf Plümpe
Siehe auch: Medien III (Essay)