Für andere da sein, beeindruckender Lebenslauf der Rhaderin
Geboren 1957 in Dorsten; Erzieherin und kfd-Aktive. – Sie wohnt seit 30 Jahren in Dorsten-Rhade, ist über 80 Jahre alt, hat zwei Kinder und vier Enkelkinder, gehört seit über zwanzig Jahren den Katholischen Frauen Deutschlands (kfd) in Rhade an und freut sich, wenn sie von ihrer kfd-Bezirksfrau Marie-Theres Aleff Besuch bekommt. Luzia Kiedrowicz: „Ich freue mich das ganze Jahr auf den Besuch zu meinem Namenstag. Mit Marie-Theres kann ich dann beim Frühstück über alles reden!“
Der Besucherin, Marie-Theres Aleff, besucht seit rund drei Jahren kfd-Mitglieder zu deren Namens- oder Geburtstag, wenn diese ihr 75. Lebensjahr erreicht haben. Ab dem 80. Geburtstag jedes Jahr. 15 Frauen sind es, die Marie-Theres Aleff derzeit in ihrem Besuchsprogramm und ihrem kfd-Bezirk in Rhade zu besuchen hat. Entweder zu Hause, im Altenheim oder Krankenhaus. Sie kennt alle persönlich. „Ich mache dies alles“, so Marie-Theres, „weil dies mir selbst viel Halt und Kraft gibt!“
„Gott kann nur durch die Menschen wirken“
Diese braucht sie auch, denn ihre ehrenamtliche Mitarbeit in der Gemeinde St. Urbanus ist genauso vielfältig und umfassend wie nachhaltig und überaus bewundernswert. Ein Blick in das karitative Leben der 57-Jährigen zeigt, dass sie aus ihrem Glauben die Kraft schöpft und ihr Tun einfach zu erklären weiß, wenn sie sagt: „Gott kann nur durch die Menschen wirken. Unsere Hände sind sein Werkzeug. Daher dürfe man nicht nur darauf warten, dass andere was machen!“
Und das, was Marie-Theres macht, ist beeindruckend. Marie-Theres Aleff, geborene Bolte aus Holsterhausen, sang mit acht Jahren im Kinderkirchenchor, vertiefte ihren Glauben im Alter von 16 Jahren in Exerzitien in Gerleve, die ihr nicht nur Gotteserfahrung brachten, sondern auch die Erkenntnis, für Menschen Gutes tun zu müssen. Und sie tat es ab dieser Zeit, schloss sich dem Jugendgebetskreis in Recklinghausen an, vertiefte weiter ihren Gottesglauben. Ihre Vollzeitbeschäftigung als Erzieherin in der Jugendpsychiatrie Marl-Sinsen unterbrach sie einmal im Jahr mit einer Auszeit, hat dafür Angebote der kfd genutzt und war mehrere Male im Benediktinerorden in Burg Dinklage. „Dort fand ich wieder innere Ruhe und Ausgeglichenheit.“ In den Gruppen lernte sie die Aktivitäten der Frauen in der kfd kennen, was ihre eigene Aktivität in Rhade bestimmen sollte. Heute sieht sie ihre starke Mitarbeit in der kfd als eine Dankabstattung an den Verein, der viel Gutes bewirkt. Sie sagt: „An der kfd gefällt mir besonders gut, dass sie sich als größter deutscher Frauenverein stark in die Politik einbringt und auch etwas für uns Frauen in Bewegung setzen kann.“ Marie-Theres heiratete 1976 und zog nach Rhade, wo ihre Tochter Kerstin geboren wurde, die mit 14 Monaten starb. Der Glaube gab der Mutter Kraft und Vertrauen, diese schwere Lebenskrise zu überstehen. Drei Söhne wurden danach geboren, von denen der Älteste, Jan, Priester wird.
Zur Entspannung liest sie Krimis
Marie-Theres Aleff arbeitete im Kindergarten St. Urbanus, zuerst vollzeitlich, später bis 2011 als Stundenkraft. Sie war lange Zeit Katechetin und bereitete Kinder auf ihre Kommunion und dann auf die Firmung vor, leitete 1994/95 Fahrten von Rhader Kindern nach Ameland, war in den 1990er-Jahren elf Jahre im Pfarrgemeinderat, besuchte Neubürger in Rhade, um sie willkommen zu heißen, organisierte und betreute zusammen mit ihrem Sohn Taizee-Fahrten, übernahm 1988 von ihrer Schwiegermutter das Einsammeln von Spenden von Haus zu Haus für die Caritas. Das Geld wird für Notdürftige in der Gemeinde verwendet. Dem Rhader kfd gehört Marie-Theres seit 27 Jahren an und seit sieben Jahre im Vorstand, wo sie im Ghana-Kreis tätig ist, der die Partnerschaft der St. Urbanusgemeinde zur Gemeinde Holy Family in Hamile (Ghana) aufrecht hält. Natürlich war sie auch schon in Ghana.
Und was macht ein solch aktiver Mensch, wie Marie-Theres, in der Freizeit? Hat sie überhaupt noch Freizeit? Zur Entspannung liest sie Krimis, zur körperlichen Kräftigung trainiert sie ihre Muskeln, zur Freude singt sie im Chor. Und dann sagt sie: „Ich würde auf nichts verzichten wollen, das Gefühl der Gemeinschaft mit anderen ist mir sehr wichtig. Und ohne Einbindung in die Kirche geht das alles nicht!“