Bücherschränke

Vier Bücherschränke warten in Dorsten auf neuen Lesestoff und Leser

Bücherschrank in der Recklinghäuser Straße; Foto: Wolf Stegemann

Bücherschrank in der Recklinghäuser Straße; Foto: Wolf Stegemann

Ein öffentlicher Bücherschrank ist ein Schrank oder schrankähnlicher Aufbewahrungsort mit Büchern, der dazu dient, Bücher kostenlos, anonym und ohne jegliche Formalitäten zum Tausch oder zur Mitnahme anzubieten. In der Regel sind die öffentlichen Bücherschränke an allen Tagen im Jahr frei zugänglich. In Nordrhein-Westfalen sind in den Kommunen 606 öffentliche Bücherschränke erfasst (Stand: 24. August 2023). Der Ursprung für alle heutigen Bücherschränke liegt in Bonn. Dort wurde der allererste Bücherschrank am 15. November 2003 in der Poppelsdorfer Allee aufgestellt. Das Prinzip ist simpel: Man läuft dran vorbei, schaut sich dann doch die ausgestellten Bücher genauer an, nimmt die interessanten Titel mit und bringt sie entweder zurück oder mistet das eigene Bücherregal aus und stellt eigene Bücher wieder rein. Der 15. November 2023 war in Dorsten der „Tag des öffentlichen Bücherschranks“. Die vier Dorstener Standorte sind: Recklinghäuser Straße 11/13 (Altstadt), Bismarckstraße 106 (Hervest), Schulstraße 23 (Lembeck) und Rossiniweg 72 (Feldmark). – Der erste 2014 aufgestellte Bücherstrank ist der in der Recklinghäuser Straße. Den Schrank  hatte der RWE, vor deren Energieladen der Bücherschrank steht, gesponsert. Daher wird der die Vitrine werbemäßig auch RWE-Bücherschrank genannt. Er hat auch einen Paten. Es ist der Ex-Chefreporter der „Dorstener Zeitung“, Klaus-Dieter Krause. Der 2,20 Meter hohe und 60 cm breite Schrank hat Platz für rund 250 Bücher. „Der Bücherschrank ist für unsere Stadt ein tolles Angebot“, ließ sich bei der Eröffnung am 30. Januar 2014 der damalige Bürgermeister Lambert Lütkenhorst im „Stadtspiegel“ zitieren. Und von der RWE war sogar zu hören, dass diese Aktion zur „Pflege der kulturellen Infrastruktur“ beitrage. Sieht man allerdings die Auswahl der dort zur Verfügung stehenden Bücher, mag so mancher lieber doch in die Stadtbibliothek gehen, um sich Literatur auszuleihen.

Öffentlicher Bücherschrank seit 2022 auch in Lembeck

Seit 1. März 2022 steht auch vor der ehemaligen Laurentiusschule in der Schulstraße in Lembeck ein Bücherschrank. Den Wunsch zum Aufstellen einer solchen öffentlichen Mini-Bibliothek wurde von Ludwig Drüing von der Katholischen Pfarrgemeinde St. Laurentius Lembeck/Rhade an den Energiedienstleister „Westenergie“ herangetragen, der sich bereit erklärte, die Kosten mit der Pfarrgemeinde zu teilen. Ludwig Drüing und Ursula Küsters haben die ehrenamtliche Patenschaft übernommen. Die weiteren uwei Bücherschränke stehen am Rossiniweg im Stadtteil Feldmark und in der Bismarckstraße in Hervest. Seit 2011 stellt „Westenergie“ offene Bücherschränke an zentralen Plätzen in Städten und Gemeinden auf, inzwischen sind es 270, darunter die vier in Dorsten. – Die Liebe zu den Büchern scheint über die Zeit nicht verflogen zu sein. Lesen gehört heute noch für viele zum Alltag dazu. Laut einer aktuellen Statista-Umfrage greifen rund 8 Millionen deutsche Bürger ab 14 Jahren täglich zu einem Buch, während sich 12 Millionen Deutsche auf einige Tage in der Woche beschränken.

Siehe auch: Stadtbibliothek I
Siehe auch: Stadtbibliothek II

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