Trotz Bürgerprotest führt die Autobahn durch die Herrlichkeit Lembeck
Die Autobahn 31 verbindet die Linie Oberhausen-Gronau und heißt im Volksmund „Friesenspieß“. Das Teilstück Dorsten wurde 1984 fertig gestellt. Es stand jahrelang in heftiger Kritik einer von den durch den Autobahnbau betroffenen Landwirten 1979 gegründeten „Bürgeraktion Herrlichkeit Lembeck A 31“. Letztlich hatte Hugo Hülsdünker mit der Bürgerinitiative gegen den Bau keinen Erfolg. Die Autobahn war quer durch die Herrlichkeit mit Mooren, Moosen und Erholungsgebieten geplant und durchschnitt so manche zusammenhängenden Felder der Bauern oder ging im Nahbereich an den Höfen vorbei. 1979 legten die vorwiegend Endelner Landwirte (Lembecker Bauerschaft) Einspruch gegen die Bescheide ein und forderten mit 5.000 gesammelten Unterschriften sofortigen Baustopp, führten Gespräche mit Politikern und Verkehrsplanern, luden zu Bürgerversammlungen ein, texteten und komponierten sogar ein Klagelied, mobilisierten die Öffentlichkeit und beschritten den juristischen Klageweg. Am Ende wurden die betroffenen Landwirte wie vorgesehen abgefunden und das Teilstück 1990 dem Verkehr übergeben. Rund 15 Jahre lang hatten sich Bürger aus Dorstens Norden gegen den Fortführungsbau der Autobahn 31, Anschlussstelle Lembeck/Rhade an der Kreisstraße 13, gewehrt, und protestierten gegen die „Zerschneidung der schönen Landschaft“. Mit dabei waren u. a. Hugo Hülsdünker, Dirk Hartwich und Josef Hüls. Letzterer war Sprecher des Widerstands. Die Bürgeraktion löste sich 1990 auf.