Schermbecker Gesamtschule

„Der 9. November ist ein absolutes Mahnmal“ – Gewalt heute noch in der Welt

Die Schermbecker Gesamtschüler der Q2 erinnerten am Freitag, 8. November, an die Reichspogromnacht 1938 in Schermbeck und an den Fall der Berliner Mauer 1989 am 9. November. „Der 9. November ist ein Mahnmal für den Weckruf, dass die Demokratie Einsatz und Kampf braucht und man sich dafür einsetzen muss“, so Schulleiter Christoph Droste. Er betonte zu Beginn an einem Mauerstück auf dem Schulhof, dass der 9. November ein „absolutes Mahnmal“ sei. Negativ wie positiv. Und die politischen Unsicherheiten und Sorgen sind in Deutschland aktuell groß, so Christoph Droste. Den 9. November bezeichnete er am Mauerstück auf dem Schulhof als „Weckruf“ für die Demokratie, die Einsatz und Kampf brauche. Denn: „Der Kampf um die Demokratie für unser freies Leben ist ein unglaublich wichtiger“. An mehreren Stationen erinnerten und erzählten Schüler die Geschichten jüdischer Mitmenschen aus Schermbeck und gaben den Zeitzeugen mit Zitaten eine Stimme. Eine Stimme, ein Weckruf. Die Reichspogromnacht 1938 zeigte den Beginn einer Phase an, in der die Juden aus der Gemeinde Schermbeck systematisch ausgrenzt, enteignet und verfolgt wurden. Jede Station der Stolpersteine erinnert an ihr Leben. Zuletzt hielten die Schüler am Friedhof inne – legten Steine und Kerzen nieder.

Jüdische Familie war in der NS-Zeit Ziel der Übergriffe und Enteignung

Geschichtslehrerin Anna Zerhusen hatte mit den Schülern Zitate und Gedichte vorbereitet. Auch die Familie Schönbach war in Schermbeck ansässig und war mit der Gemeinde Schermbeck fest verwurzelt. Sie waren Juden: „Als die NS-Zeit begann, änderte sich das Leben der Schermbecker Familie schlagartig“. Die Familie wurde zum Ziel der Übergriffe und Enteignungen. Sie wurden aus ihrem Haus in Schermbeck vertrieben, ihre Möbel wurden zerstört. Beyza Arik und Ema Khalaf aus der Q2 berichteten an den Stolpersteinen von den Geschichten hinter den Namen. Christoph Dorste legte an jeden der Stolpersteine, an denen die Schüler Station machten, symbolisch eine weiße Rose nieder. Die Schüler erkannten an den Stationen, dass Menschenrechte und Menschen mit Füßen getreten wurden. „Wir möchten daran erinnern, dass das nicht mehr möglich sein sollte, auch in politisch unsicheren Situationen – und gerade dann“, so Droste.

Siehe auch: Neunter November 1938 – Erinnerung 2023


Quelle: DZ vom 11. November 2024

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