Grundstück-Vermarktung des geplanten Baugebiets „Dorfmitte-Nord“ ab 2025
Das Planverfahren für ein neues Baugebiet in Altendorf-Ulfkotte biegt auf die Zielgeraden ein. Die Stadt hat angekündigt, wann die Flächen-Vermarktung beginnen soll. Wer sich für Baugrundstücke und Wohnungen in direkter Dorflage im Dorstener Süden interessiert – und das sind sicherlich vor allem junge Familien aus Altendorf-Ulfkotte – sollte sich jetzt schon mal eine Zeitleiste in seinem Terminkalender dick und rot markieren. Wie Bürgermeister Tobias Stockhoff auf der jüngsten Sitzung der Stadtteilkonferenz „Altendorf trifft sich“ ankündigte, soll die Vermarktung der Windor-Grundstücke des geplanten Baugebiets „Dorfmitte-Nord“ ab dem zweiten Halbjahr 2025 starten und bis Anfang 2026 erfolgen.
Ergebnis der öffentlichen Auslegung muss abgewartet werden
Man müsse dann sehen, wie viele Bewerber es am Ende gebe. „Es ist jetzt auch nicht gerade der Bau-Boom.“ Man wolle auf jeden Fall sicherstellen, dass das Bauland auch Altendorfer Bürgern zur Verfügung gestellt werde. „Nicht als Kapitalanlage, sondern als Erstwohnsitz.“ Falls nicht genug Interessenten vorhanden seien, würde der Bürgermeister empfehlen, „die verbleibenden Grundstücke nicht meistbietend zu verkaufen, sondern zurückzuhalten“, sagte er. Planungsamts-Leiter Marc Lohmann betonte dort, dass man den Bebauungsplan möglichst noch in diesem Jahr zur Rechtskraft bringen wolle. Bevor die Politik letztendlich den nötigen Satzungsbeschluss fassen kann, muss aber erst noch das Ergebnis der öffentlichen Auslegung abgewartet werden. Noch bis 8. November können Interessierte im Dorstener Rathaus und online unter www.dorsten.de/planbeteiligung Einsicht in die Planunterlagen nehmen.
Das mit einem Hofgebäude bestückte und zum größten Teil noch als Ackerfläche genutzte Gebiet liegt zwischen Altendorfer Straße (L 601), Gräwingheide, Kardinal-von-Galen-Grundschule und dem Wohngebiet Am Erdbach/Am Ehrenmal. Auf dem Areal sollen rund 40 Baugrundstücke mit 70 Wohneinheiten entstehen, die sowohl mit Ein- oder Zweifamilienhäusern als auch mit dreigeschossigen Mehrfamilienhäusern bebaut werden können.
Für Vogelarten werden Ausgleichsflächen geschaffen
Der Mittellauf des Erdbachs soll ökologisch aufgewertet werden. Da Steinkauz und Star durch die Baupläne gefährdet sind, sollen für diese Vogelarten Ausgleichsflächen in 1,5 Kilometer Entfernung geschaffen werden. Der RVR hat schon begonnen, eine Streuobstwiese an der Straße Im Hürfeld südwestlich der Halde Hürfeld so herzurichten, dass die Vogelarten dort optimale Lebensbedingungen vorfinden. Der Bebauungsplan hatte kürzlich auch die Politik beschäftigt. Minuten vor der letzten Sitzung des Umwelt- und Planungsausschusses ging bei der Stadtverwaltung zwar noch der Voreigentümer-Wunsch nach „Detailanpassungen“ der Planung ein. Nach Angaben von Stadtbaurat Holger Lohse seien diese mit „Baufenster-Verschiebungen um ein, zwei Meter“ aber so minimal, dass die Ausschuss-Mitglieder der Stadt für deren finalen Gespräche „Handlungsfreiheit“ gaben – und damit für die jetzige Offenlage gleichzeitig grünes Licht.
Einleitung des Schmutzwassers bis zum Klärwerk sichergestellt
SPD-Sprecher Heiko Raffel wollte zuvor aber wissen, „ob die Leistungsfähigkeit der Kanalisation ausreichend genug ist“, damit die Einleitung des Schmutzwassers bis zum Klärwerk sichergestellt sei. „Nicht, dass wir dadurch ähnliche Verzögerungen wie beim Baugebiet Nonnenkamp erleben.“ Stadtbaurat Holger Lohse antwortete: „Dieses Baugebiet ist seit Jahrzehnten vorgesehen und deshalb hat das städtische Abwasserbeseitigungskonzept diese Entwicklung berücksichtigt.“ Planungsamtsleiter Marc Lohmann betonte, dass die Stadt Dorsten ansonsten von den Kollegen der Kreisverwaltung als zuständige Untere Wasserbehörde sicherlich „Hinweise“ bekommen hätte.
Zur Wärmeplanung gab es bereits „Gedankenspiele“
CDU-Sprecher Dr. Andreas Trotzer fragt bei der Verwaltung nach, ob es bereits Überlegungen zur Wärmeplanung gebe. Dagmar Stobbe vom technischen Dezernat der Stadt erklärte, dass es seitens Windor „schon Gedankenspiele gibt, in Versorgungsstrukturen einzusteigen: Da geht es um kalte Nahwärme und andere Dinge.“
Quelle: DZ vom 23. Oktober 2024