Im Kreis Recklinghausen nur jeder vierte Teenager beim Gesundheits-Check
Die Krankenkasse informiert: Auch im Kreis Recklinghausen wurden die Jugenduntersuchungen mehr genutzt. Dennoch sei das Niveau insgesamt zu gering. Eine Auswertung der AOK NordWest hat ergeben, dass Jugenduntersuchungen im letzten Jahr auch im Vest vermehrt genutzt wurden. Doch: Obwohl sich ein leichter Anstieg abzeichnet, besuchte 2023 laut Erhebung nur etwa jeder vierte Teenager diese wichtigen medizinischen Checks. Darüber informiert die Krankenkasse in einer Mitteilung. Die Nutzung der Angebote J1 und J2 lag bei 22,3 Prozent der 12- bis 17-jährigen AOK-Versicherten. Ein Anstieg von gut einem Prozentpunkt gegenüber dem Vorjahr. Jörg Kock, Service-Regionsleiter bei der AOK, beton die Wichtigkeit der Vorsorgeuntersuchungen, die, ähnlich wie die Untersuchungen für Babys und Kleinkinder, wesentlich zur Früherkennung von Krankheiten beitragen. Die AOK als größte gesetzliche Krankenkasse in Westfalen-Lippe versuche, durch direkte Ansprache und Information über digitale Kanäle, mehr Jugendliche und deren Eltern zu erreichen und zur Teilnahme zu bewegen. Die Jugenduntersuchung J1 richtet sich an 12- bis 14-Jährige und ist Teil des Leistungskatalogs der gesetzlichen Krankenkassen. Im Jahr 2023 nahmen 35,3 Prozent der Jugendlichen an dieser Untersuchung teil.
Aufmerksamkeit wird auch auf die psychosoziale Entwicklung gelegt
Die J2 hingegen, die sich an 16- bis 17-Jährige richtet, wurde nur von 9,6 Prozent in Anspruch genommen. Die J2 wird beispielsweise von AOK, TK und DAK, jedoch nicht von allen gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Beide Untersuchungen zielen auf die Überprüfung der allgemeinen Gesundheit und Entwicklung während der Pubertät, einschließlich der Früherkennung möglicher Krankheiten. Dabei werden unter anderem Größe, Gewicht, Impfstatus sowie die Funktionen wichtiger Organe kontrolliert. Besondere Aufmerksamkeit wird auch auf die psychosoziale Entwicklung gelegt, indem den Jugendlichen ermöglicht wird, erstmals auch ohne elterliche Begleitung mit einem Arzt zu sprechen. Während der J1 hauptsächlich auf die allgemeine körperliche Entwicklung fokussiert ist, beispielsweise Zustand von Organen und Skelett, Sinnesfunktionen, aber auch über mögliche Essstörungen gesprochen wird, beinhaltet die J2 unter anderem auch die Prüfung auf Pubertäts- und Sexualitätsstörungen sowie Diabetes-Risiken. Die AOK NordWest spricht eine Einladung an Jugendliche und deren Eltern aus, diese wichtigen Vorsorgeangebote wahrzunehmen, um mögliche Gesundheitsrisiken frühzeitig zu erkennen.