AOK-Fehlzeiten-Report: Krankenstand erreichte historischen Höchststand
Arbeitnehmer, die zufrieden mit ihrem Arbeitgeber sind, sind einer Studie der AOK zufolge auch gesünder. „Emotional stärker an den aktuellen Arbeitgeber gebundene Mitarbeitende“ seien zum einen seltener krankgeschrieben und gingen zugleich seltener trotz Erkrankung zur Arbeit, erklärte die Krankenkasse. Der am 8. Oktober 2024 vorgestellte AOK-Fehlzeiten-Report bestätige diesen „Zusammenhang zwischen höherer Bindung der Beschäftigten an eine Organisation und besserer Gesundheit“. Unter Verweis auf die Untersuchung widersprach die AOK zudem Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP), der einen Zusammenhang zwischen dem allgemein hohen Krankenstand und der Möglichkeit der telefonischen Krankschreibung hergestellt hatte. „Diese gefühlte Wahrheit können wir nicht bestätigten“, erklärte die AOK-Vorstandsvorsitzende Carola Reimann. Sie hob stattdessen die Vorteile hervor, so reduziere die telefonische Krankschreibung die Kontakte mit erkrankten Menschen etwa in Arztpraxen.
225 Arbeitsunfähigkeitsfälle je 100 Erwerbstätige
Dennoch zeige die AOK-Analyse, dass der Krankenstand in diesem Jahr erneut auf einen historischen Höchststand zusteuert. „Der Spitzenwert von 225 Arbeitsunfähigkeitsfällen je 100 erwerbstätige AOK-Mitglieder aus dem Jahr 2023 ist bereits bis August 2024 erreicht worden – und damit schon vor der zu erwartenden Erkältungswelle“, so die AOK. „Im Durchschnitt der Jahre 2014 bis 2021 waren nur knapp 160 Fälle je 100 Mitglieder zu verzeichnen.“ Für den Anstieg haben die Gesundheitsexperten mehrere Gründe identifiziert. „Wesentlicher Treiber“ sind demnach Atemwegserkrankungen. Zudem halten sie es für wahrscheinlich, dass durch die Einführung der elektronischen Krankmeldung mehr Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen auch bei der Krankenkasse gelandet sind.
Ein wichtiger und bereits seit Längerem zu beobachtender Grund für den hohen Krankenstand sind zudem psychische Erkrankungen. „So haben die AU-Tage aufgrund psychischer Erkrankungen seit 2014 um knapp 47 Prozent zugenommen“, erklärte die AOK (AFP).
Siehe auch: Krankenhaus-Reform NRW
Siehe auch: Krankenpflegeschule
Siehe auch: St. Elisabeth-Krankenhaus
Quelle: RN (DZ) vom 9. Oktober 2024