Mentoren „Lesen ist eine der wichtigsten Grundkompetenzen für Kinder“
Viele Kinder in Dorsten haben Probleme mit dem Verstehen von Texten. Deshalb sucht ein Verein dringend Mentoren, die Schülern Spaß am Lesen vermitteln. – Lesen ist für die meisten Menschen etwas ganz Normales, für manche sogar ein richtiges Hobby. Doch das ist nicht bei allen so. Für viele Schulkinder zum Beispiel ist Lesen Schwerstarbeit – da sie es aus unterschiedlichsten Gründen (noch) nicht gut können, da sie den Sinn der Texte kaum verstehen. Vor allem seit der Corona-Zeit und durch den aktuellen Lehrkräftemangel sei die Situation katastrophal geworden, sagt Ernst-Georg Lohöfener: „Deshalb suchen wir händeringend ehrenamtliche Unterstützer, die den Kindern den Spaß am Lesen vermitteln.“ Der Dorstener ist stellvertretender Vorsitzender des Vereins „Mentor – Die Leselernhelfer Niederrhein“, der mit seinen Freiwilligen auch in Dorsten in mehreren Schulen dazu beiträgt, die Lesekompetenz von Schülern ab der 2. Jahrgangsstufe zu verbessern. Zumeist in Grundschulen (wie zum Beispiel an der Antoniusschule, der Pestalozzischule/von-Galen-Schule oder der Agathaschule), aber auch an der Neuen Schule (Sekundarschule). „Wir hätten gerne vor allem mehr personelle Unterstützung für unsere Mentoren in den Dorstener Außenbezirken, etwa an der Don-Bosco-Schule in Lembeck oder an der Urbanusschule in Rhade“, sagt er. „Aber auch an der großen Agathaschule, die komplett vierzügig läuft, ist der Bedarf immer sehr groß.“
Durch die Mentoren fühlen sich die Kinder wertgeschätzt und motiviert
Klaudia Ulbrich-Heisig, Schulleiterin der Agathaschule, arbeitet nun schon seit einigen Jahren mit den ehrenamtlichen Mentoren zusammen. „Sie unterstützen die schulische Arbeit, indem sie einmal wöchentlich zu uns kommen“, sagt sie. Oft werde in der schuleigenen Bücherei mit ihren 3500 Büchern erstmal gestöbert und ein passendes Buch zum Lesen ausgesucht. „Durch die liebevolle und offene Art der Helfer, die alle schon der älteren Generation angehören, fühlen sich die Kinder wertgeschätzt und motiviert“, sagt die Schulleiterin. Die Schule sei „froh und dankbar über die Unterstützung, denn Lesen ist eine der wichtigsten Grundkompetenzen für Kinder“.
Mentoren lernen dabei, wie sie die Lesemotivation der Kinder steigern
Die Mentoren haben feste Lesekinder. Denn einige Mädchen und Jungen brauchen die zusätzliche individuelle Begleitung in einem 1:1-Austausch, um ihre Leseleistungen weiter zu verbessern, sagt Klaudia Ulbrich-Heisig. „Es ist etwas anderes, mit vielen Kindern in einer Klasse zu lernen oder eben vor einer vertrauten Person allein oder in einer Kleingruppe vorzulesen“, so die Schulleiterin: „Das motiviert und stärkt das Selbstvertrauen.“ Ebenso wichtig sei der regelmäßige Austausch der Lehrkräfte und der Schulleitung mit den Mentoren. „Mentoren werden zudem regelmäßig geschult und zuvor auf ihre Arbeit mit den Kindern in der Schule vorbereitet“, so der Dorstener Stadtkoordinator Ernst-Georg Lohöfener: „Sie lernen dabei, wie sie die Lesemotivation der Kinder steigern und wie sie mit der Altersgruppe arbeiten können.“ Vorkenntnisse seien nicht vonnöten: „Nur Interesse und Geduld, denn manche Kinder haben noch andere Auffälligkeiten.“
Quelle: DZ vom 14. August 2024
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