22 Grundschullehrkräfte werden aus dem Kreis Recklinghausen abgeordnet
Viel wurde in den vergangenen Monaten über die Abordnung von Lehrkräften an personell unterversorgte Schulen diskutiert. Anfang Juli 2024 vermeldete die Bezirksregierung Münster, dass das Verfahren abgeschlossen sei. Schulen, Lehrkräfte, Kinder und Eltern sollten nun endlich Gewissheit haben, wie es im neuen Schuljahr weitergehen wird. Nach Angaben der Bezirksregierung wurden im Regierungsbezirk Münster insgesamt 256 Abordnungen ausgesprochen, um die Personalausstattung insbesondere an unterversorgten Schulen im Emscher-Lippe-Raum (Gelsenkirchen, Bottrop und Kreis Recklinghausen) zu verbessern. Es handele sich dabei um 137 Grundschullehrkräfte und um 119 Lehrkräfte von den Gymnasien. Das übergeordnete Ziel hinter den Abordnungen sei dabei, mehr Bildungsgerechtigkeit zu erreichen. Für den Kreis Recklinghausen stellt sich die Situation wie folgt dar: Den 22 abgeordneten Grundschullehrkräften stehen dort 58 aufgenommenen Kräften entgegen. Zum Vergleich: In Bottrop wurden beispielsweise lediglich sechs Grundschullehrkräfte aufgenommen, in Gelsenkirchen 45. Bei den Gymnasien im Kreis Recklinghausen wurden 17 Lehrer bzw. Lehrerinnen abgeordnet und 18 aufgenommen. Auf Nachfrage der Dorstener Zeitung bei den beiden Dorstener Gymnasien hieß es dort jedoch, dass diese nicht von Abordnungen betroffen seien.
Kritik: Gymnasiallehrkräfte seien nicht für Grundschulen ausgebildet
Elisabeth Schulte Huxel, Schulleiterin am St. Ursula-Gymnasium: „Insgesamt stehe ich dem System der Abordnungen äußerst kritisch gegenüber, weil Gymnasiallehrer und -innen (…) nicht für die Aufgaben und besonderen Herausforderungen, die sich eben genau an Grundschulen ergeben, ausgebildet sind.“ Das allgemeine Problem des Lehrermangels löse diese Maßnahme nicht. Matthias Schmied, Leiter der Schulabteilung der Bezirksregierung Münster, sieht das etwas anders: „Uns ist bewusst, dass die Abordnungen auch mit Belastungen verbunden sind. Daher freuen wir uns umso mehr über die Bereitschaft, in den unterversorgten Regionen zu unterstützen. Dies leistet einen enorm wichtigen Beitrag für die Bildungsgerechtigkeit aller Kinder in unserem Regierungsbezirk.“
Im Münsterland werden 95 Gymnasiallehrkräfte an Grundschulen versetzt
Allgemein zeichnet sich nach Angaben der Bezirksregierung für den Bezirk Münster folgendes Bild: Von insgesamt 137 abgeordneten Grundschullehrkräften werden 109 Personen an Grundschulen in der Emscher-Lippe-Region eingesetzt. Außerdem werden innerhalb der Emscher-Lippe-Region 24 Gymnasiallehrkräfte an unterversorgten Grundschulen aushelfen. Innerhalb des Münsterlandes unterstützen 28 Grundschullehrkräfte im Rahmen der Kaskaden-Abordnungen an den abgebenden Grundschulen. Außerdem rücken innerhalb des Münsterlandes zum Schuljahr 2024/25 weitere 95 Gymnasiallehrkräfte von gut ausgestatteten Gymnasien an die Grundschulen nach, „um die Abgänge von den Grundschulen aus dem Münsterland zu kompensieren“.
Siehe auch: Grundschulen – Offener Ganztag:
Siehe auch: Schule: Lehrermangel
Siehe auch: Schulentwicklungsplan
Siehe auch: Schuljahre 2022/23, 2023/24, 2024/25
Siehe auch: Schulen 2024: „Geistige Entwicklung”
Siehe auch: Schulen (Artikelübersicht)
Quelle: Manuela Holtstegge in DZ vom 8. Juli 2024