3,5 Millionen Deutsche Mark wurden in Dorsten zur Ausgabe bereitgehalten
Der 21. Juni 1948 als Tag der Währungsreform wurde von den Behörden strikt geheim gehalten. Dennoch rechnete die Bevölkerung schon seit 1946 mit der Währungsreform, die auch in Dorstener Ratssitzungen stets Thema gewesen war. Als „Tag X“ spukte er in den Köpfen von Politikern, Kaufleuten und Konsumenten herum.
Am Sonntag, dem 21. Juni, war es dann soweit: Jeder Dorstener erhielt 40 DM Kopfgeld, später noch einmal 20 DM. Mieten, Renten und Pachten wurden 1:1 umgerechnet, Sparguthaben 10:1. Das Amt Hervest-Dorsten mit der amtsangehörigen Stadt Dorsten und den Landgemeinden hatte 1948 einen Geld-Jahresbedarf von 3,5 Millionen Mark. In Dorsten standen am herbeigesehnten „Tag X“ als Notenumtauschstellen die Kreissparkasse am Bismarckwall (Südwall), die Spar- und Darlehenskasse an der Kirchhellener Allee, das Amtsgericht am Alten Postweg, das Zollamt in der Katharinenstraße, das Postamt am Bismarckwall und die Bäuerliche Bezugsgenossenschaft an der Bochumer Straße zur Verfügung. In Holsterhausen, Hervest und in den Landgemeinden wurden ähnliche Umtauschstellen eingerichtet. Wie ein Wunder waren anderntags in den Dorstener Geschäfte viele begehrte Waren mit neuem Geld zu kaufen, die von den Geschäftsleuten monatelang zurückgehalten worden waren.