Cyber / Hackerangriffe

Damit sind meist Erpressungen bzw. Erpressungsversuche verbunden

Als Hackerangriff werden Aktivitäten bezeichnet, die versuchen, digitale Geräte wie Rechner, Smartphones, Tablets oder sogar ganze Netzwerke zu kompromittieren. Und obwohl ein Hackerangriff nicht immer bösartige Absichten hat, wird heutzutage im Zusammenhang von Hackerangriffen und Hackern meist von einer illegalen Aktivität von Internetkriminellen gesprochen – motiviert durch finanziellen Gewinn, Protestaktionen, Sammeln von Informationen (Spionage) oder einfach nur aus Spaß an der Herausforderung. Viele denken, dass ein Hacker entweder ein junges Superhirn ist, das sich das Hacken selbst beigebracht hat, oder ein skrupelloser Programmierer, der sich mit der Manipulation von Hardware und Software auskennt, sodass sie anders als vom Entwickler vorgesehen verwendet werden können. Aber dies ist eine eingeschränkte Sichtweise, die bei Weitem nicht die vielen Gründe abdeckt, warum jemand zum Hacker wird. Hackerangriffe sind typischerweise von technischer Natur. Aber Hacker können auch Psychologie nutzen, um den Benutzer dazu zu verleiten, auf einen bösartigen Anhang zu klicken oder persönliche Daten preiszugeben. Diese Taktiken werden als Social-Engineering bezeichnet.

Die Geschichte des Hackerangriffs bzw. der Hacker

Die heute gebräuchliche Form des Begriffs geht bis in die 1970er-Jahre zurück. 1980 wurde in einem Artikel der Zeitschrift Psychology Today die Bezeichnung Hacker im Titel „The Hacker Papers” verwendet. Der Text befasste sich mit dem Suchtcharakter der Rechnernutzung. 1982 wurde der amerikanische Science-Fiction-Film Tron gezeigt, in dem ein Darsteller seine Absicht beschreibt, sich durch einen Hackerangriff Zugriff auf das Rechnersystem eines Unternehmens zu verschaffen. Im folgenden Jahr kam der Film WarGames heraus, in dem sich die Handlung um einen Teenager drehte, der in das Nordamerikanische Luft- und Weltraum-Verteidigungskommando (NORAD) eindringt. Durch die Fiktion bekamen die Hacker den ominösen Ruf einer Bedrohung für die nationale Sicherheit.

November 2023: Hackerangriff auf IT-Dienstleister auch der Stadt Dorsten

Nach dem Hackerangriff auf einen IT-Dienstleister gab die Stadt Dorsten Mitte November 2023 Entwarnung. Einschränkungen für Bürger bestehen weiterhin. Sterbeurkunden, Meldebescheinigungen, polizeiliche Führungszeugnisse und viele weitere Dienstleistungen können die Dorstener Bürger auf der Webseite ihrer Stadt im digitalen Serviceportal beantragen. So lassen sich Behördengänge bequem online erledigen. Nach der Cyberattacke auf den IT-Dienstleister „Südwestfalen IT“ (SIT) in der Nacht zum 30. Oktober 2023 war das Portal lahmgelegt. Auch das Serviceportal Emscher-Lippe war betroffen. Auf sensible Daten aus Dorsten haben die Hacker dennoch keinen Zugriff. Wer auf dem Portal der Stadt aktuell nach einem bestimmten Antragsformular sucht, bekommt lediglich die Meldung „Störung! Aufgrund einer technischen Störung ist diese Seite zurzeit nicht erreichbar. Bitte versuchen Sie es später erneut“ zu lesen. Das Serviceportal Dorsten ist Bestandteil des Serviceportals Emscher-Lippe. Dort können verschiedene Kommunen angesteuert werden. Das Serviceportal Emscher-Lippe lief ebenfalls nicht. Längerer Ausfall denkbar. Wann das Serviceportal der Stadt wieder in Betrieb geht, ist noch absolut offen. Der IT-Dienstleister SIT selbst jedenfalls rechnet mit längeren Ausfällen. Es werde mit Hochdruck daran gearbeitet, Lösungen zu etablieren, erklärt das Unternehmen auf seiner „Notfallseite“ im Netz. Die Hacker hatten bei der Cyberattacke eine Erpressungssoftware eingesetzt. Mithilfe der sogenannte Ransomware sollte Lösegeld erpresst werden. Unklar ist bislang, um welche Tätergruppe es sich handelt. Von der Attacke primär betroffen sind insgesamt 72 Mitgliedskommunen aus dem Verbandsgebiet in Südwestfalen, darunter die Landkreise Hochsauerlandkreis, Märkischer Kreis sowie mehrere Kommunen im Rheinisch-Bergischen Kreis. Darüber hinaus sind weitere Kunden außerhalb des Verbandsgebietes betroffen, die einzelne Fachverfahren nutzen. Dazu zählen sämtliche Städte des Kreises Recklinghausen mit ihren Serviceportalen.

2021:  Täglich rund 110 Angriffe auf die IT-Infrastruktur des Kreises

Die Gemeinsame Kommunale Datenzentrale (GKD) der Kommunalverwaltungen im Kreis Recklinghausen registriert jeden Tag rund 110 ernst zu nehmende Cyberangriffe auf ihre IT-Infrastruktur. Es wurde ermittelt, dass 40 Prozent der Attacken ihren Ausgangspunkt in China und 30 Prozent in den USA haben. Russland tritt seltener in Erscheinung. Die GKD ist der IT-Dienstleister für die Kreisverwaltung und acht Stadtverwaltungen im Vest, darunter auch Dorsten. Lediglich Marl und Herten haben sich anderen Rechenzentren angeschlossen. Welche Konsequenzen drohen, wenn Hacker Erfolg haben, zeigte sich 2021 im Osten Deutschlands. Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld wurde handlungsunfähig, weil Cyberkriminelle die Server infiltrierten und die Dateien verschlüsselten. Sozialhilfe, Wohngeld oder Unterhalt konnten nicht mehr ausgezahlt, Autos nicht mehr zugelassen, Ausweise nicht mehr verlängert, Baugenehmigungen nicht mehr erteilt werden. Der Landkreis rief den Katastrophenfall aus.
Was in Bitterfeld geschehen ist, wird als Ransomware-Angriff bezeichnet (das englische Wort „ransom“ bedeutet Lösegeld). Solche Attacken sind nach Einschätzung des Bundeskriminalamts (BKA) „die größte Bedrohung für öffentliche Einrichtungen und Wirtschaftsunternehmen“. Hacker suchen Sicherheitslücken in den Systemen, prallen dabei jedoch in der Regel an der Firewall ab. Tückischer sind die E-Mails, mit denen Cyberkriminelle versuchen, Trojaner in ein Netzwerk zu schleusen. Alle elektronischen Nachrichten, die an Mitarbeiter der angeschlossenen Verwaltung adressiert sind, werden auf den Servern der GKD einer ersten Sicherheitsprüfung unterzogen. Doch am Ende tragen die Beschäftigten die Verantwortung, ob sie dem Absender vertrauen, ob sie auf Links klicken oder Anhänge öffnen. Schulungen sollen den Mitarbeitern helfen, das Bewusstsein für die Gefahren und Risiken zu schärfen.

Siehe auch: Cyber-Kriminalität


Quellen: DZ vom 9. Nov. 2023. – Wikipedia (Hackerangriffe, Aufruf 2023).

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