Künstlerin – geboren im geschichtsträchtiges Jahr 1951, gestorben 2023
1951 in Dorsten bis 2023 in Hiddenhausen, Kunsttherapeutin, Heilpädagogin und Künstlerin im Bereich bildende Kunst. – Susanne König, die Tochter von Eduard und Inge König der bekannten Buchhändler-Familie, starb am 16. August 2023 im Alter von 72 Jahren. Sie wurde in einem geschichtsträchtigen Jahr geboren, als Dorsten am. 1. Juni 1951 den 700. Jahrestag der Stadtgründung feierte. Es wird erzählt, dass den Eltern ein Angebot gemacht wurde, wenn sie ihr Neugeborenes „Dorstina“ nennen würden, bekämen sie 700 Mark. Doch die Eltern widerstanden und nannten sie Susanne. In ihrem Geburtsjahr eröffnete ihr Vater wieder die traditionelle König-Buchhandlung. Er hatte bei seiner Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft das bei der Bombardierung der Stadt im Zweiten Weltkrieg zerstörte Haus in der Lippestraße wieder aufgebaut. Susanne König wuchs in Dorsten auf, wo sie ihrem späteren Ehemann Aquiles Rösner begegnete, der gerade aus Chile kam. Was als „freundschaftlicher Kontakt“ begann, wurde für Aquiles Rösner und Susanne König wenige Jahre später zur großen Liebe ihres Lebens. Ihr aus Chile stammender Partner und späterer Ehemann war als junger Mann Deckshelfer auf Frachtern und später Bootsbauer. Als Susanne König für eine Ausbildung zur Erzieherin nach Bielefeld zog, kam Aquiles Rösner mit. 50 Jahre lang lebte das Paar zusammen, bis es 2018 in Hiddenhausen/Kreis Herford heiratete. Bekannt geworden ist Susanne König durch zahlreiche Projekte in Schulen, Kursangebote in der Kulturwerkstatt Hiddenhausen und ihre Angebote im Bereich des therapeutischen Malens. Die Mal- und Gestaltungstherapeutin hat sich aber auch selbst immer wieder künstlerisch mit Formen und Farben auseinandergesetzt.
Gründerin und Leiterin der „KulturWerkstatt Hiddenhausen“
Susanne König arbeitete einige Jahre als Erzieherin in Bethel. 1980 und 1982 wurden die Kinder Daniel und Julian geboren. Zur Kunsttherapeutin ließ sie sich im Seminar E. Brenner in Winterthur (Schweiz) ausbilden und zur Heilpädagogin an der Fachschule in Bethel in Bielefeld. Von 1980 bis 1993 arbeitete Susanne König als freischaffende Künstlerin in eigener Werkstatt, gab Malkurse, organisierte Ausstellungen, diverse Kunstprojekte mit Kindern und Jugendlichen und verkaufte Bilder. Danach widmete sie sich bis 2002 in ihrem Atelier verstärkt dem therapeutischen Malen und der Fortbildung. Ab 2001 war Susanne König zusammen mit ihrer Freundin Christine Bethge mit der Gründung, dem Aufbau und der Leitung der „KulturWerkstatt Hiddenhausen“ mit Workshops, Seminaren, Kursen und Projekten beschäftigt. Dazu wurde mit öffentlichen Mitteln eine alte Kornscheune auf dem Gut Hiddenhausen restauriert. 20 Jahre lang wirkte die gebürtige Dorstenerin in der KulturWerkstatt, gab Kurse, organisierte Ausstellungen, bot die „Offene Werkstatt“ an, in der sich jeder, der wollte, künstlerisch betätigen konnte. Erstmals zeigte Susanne König eigene Arbeiten in der Ausstellung „Zwischen den Zeiten“ in den Wochen der Jahreswende 2012/13 in der KulturWerkstatt Hiddenhausen, deren Vorsitzende sie war. Wolle, Ton oder Gips haben sie immer wieder zum Gestalten angeregt, und einige neuere Skulpturen sind ebenso zu sehen wie frühe Teppicharbeiten aus Wolle. Der Schwerpunkt der Ausstellung liegt jedoch auf ihren Bildern.
„Sie war sehr durchsetzungsfähig“, zitierte die „Dorstener Zeitung“ Aquiles Rösner über seine verstorbene Frau. „Wenn sie was wollte, hat sie es meistens erreicht.“ Dabei sei sie immer bescheiden geblieben. Der Bürgermeister im Ort habe einmal gesagt: „Die KulturWerkstatt ist inzwischen eine Institution geworden.“ Der Kontakt zur Familie in Dorsten riss nie ab. Susanne König hatte häufig ihre Mutter besucht und sie gepflegt, ebenso die erkrankte Schwester. Am 16. August starb Susanne König im Alter von 72 Jahren im Beisein ihrer Familie in Hiddenhausen. Sie hinterlässt neben ihrem Mann die beiden Söhne sowie drei Enkelkinder.
Siehe auch: Buchhandlung König
Quellen: Berthold Fehmer in DZ vom 25. Sept. 2023. – Online-Seite „Ruhr Rucksack Kreis Herford“ (Aufruf 2023). – Online-Seite „Kultur und Schule“ (Aufruf 2023). – Ralf Bittner in „Neue Westfälische“ vom 4. Jan. 2013 (auch obiges Foto). – Online-Seiten „KulturWerkstatt Hiddenhausen“ (Aufruf 2023). – „Westfalen-Blatt“ vom 4. Sept. 2019.