Mehrkosten belasteten Mieter 2022 stärker als im Bundesdurchschnitt
Der Anstieg der Mieten trifft die Menschen in Nordrhein-Westfalen stärker als im Durchschnitt Deutschlands. Das zeigen aktuelle Daten des Mikrozensus. Personen aus NRW, die zur Miete wohnen, gaben 2022 im Schnitt 28,9 Prozent ihres Nettoeinkommens für die Bruttokaltmiete aus, die durchschnittlich bei 8,30 Euro pro Quadratmeter lag. Bundesweit lag die Belastungsquote bei 27,8 Prozent, weil Mieter in vielen anderen Regionen höhere Einkommen haben. Die durchschnittliche Bruttomiete lag bei 8,60 Euro. 2018 hatte die Mietbelastungsquote in NRW erst 28,2 Prozent des Nettoeinkommens betragen – sie ist also um 0,7 Prozentpunkte gestiegen, wobei sich allerdings die Berechnung leicht geändert hat. Eine Verkäuferin, ein Erzieher, eine Pflegekraft oder Alleinerziehende konnten ihre Miete kaum noch bezahlen.“
Im Vergleich der nordrhein-westfälischen Kreise und kreisfreien Städte hatte im Jahr 2022 Aachen mit 33,4 Prozent die höchste Mietbelastungsquote. Auf den Plätzen zwei bis drei lagen der Rheinisch-Bergische Kreis (32,1 Prozent) sowie Köln und Krefeld (jeweils 31,7). Den niedrigsten Anteil des Nettoeinkommens für ihre Bruttokaltmiete zahlten 2022 dagegen Mieterinnen und Mieter im Hochsauerlandkreis (23,2), im Kreis Borken (25,8) sowie in den Kreisen Gütersloh und Paderborn (jeweils 26,2). Überhaupt ist gerade in den Städten der Rheinschiene das Wohnen immer teurer geworden. So wies der gesamte Regierungsbezirk Köln mit 30,7 Prozent die höchste Belastungsquote in ganz Deutschland aus, Schlusslicht ist die Region Chemnitz mit 21,4 Prozent.
Die Mietbelastungsquote für die rund 6,6 Millionen Haushalte, die ihre Wohnung 2019 oder später angemietet haben, lag mit 29,5 Prozent um 2,7 Prozentpunkte höher als für die rund 2,7 Millionen Haushalte, die ihren Mietvertrag vor 1999 abgeschlossen haben. Sie geben „nur“ 26,8 Prozent für das Wohnen aus. Unter den 19,9 Millionen Mieterhaushalten in Deutschland haben 3,1 Millionen sogar eine Belastung von mehr als 40 Prozent. 1,5 Millionen Haushalte gaben mindestens die Hälfte ihres Einkommens für Kaltmiete und verbrauchsunabhängige Betriebskosten aus.
Siehe auch: Mieterverein
Siehe auch: Mieterschutzbund
Siehe auch: Mietspiegel