Nach der Zerstörung katalogisierte er die Reste des Archivs
1902 in Aussig/Böhmen bis 1967 in Marl; Werksarchivar. – Um die Aufarbeitung der Geschichte Dorstens machte er sich gleich in zweifacher Weise verdient. Zum einen hat er die durch Kriegsschäden und mangelhafte Lagerung stark ramponierten Archivalien der Stadt seit 1946 wieder aufgearbeitet und katalogisiert und zum anderen verfasste er für die „Vestischen Zeitschrift“ Artikel zur Geschichte der Stadt. Als er 1967 die Druckfahnen für den Doppelband 1966/67 las, starb er nur wenige Monate nach seiner Pensionierung als Werkarchivar der Chemischen Werke Hüls. Dr. Franz Wünsch besuchte in Aussig das Gymnasium und studierte an der Deutschen Universität in Prag Geschichte, Germanistik und Geographie. Er promovierte 1928 und arbeitete danach im Stadtarchiv Aussig, dessen Leiter er 1934 wurde. 1941 kam er zum Militär und 1945 aus der englischen Kriegsgefangenschaft zurück, wurde aus dem Sudentenland ins Ruhrgebiet ausgewiesen. Die Marler Chemischen Werke Hüls boten ihm 1946 zuerst eine berufsfremde Stellung an, dann die Schriftleitung der neu gegründeten Werkszeitung „Der Lichtbogen“. Ab 1955 wurde ihm zusätzlich der Aufbau eines Werksarchivs übertragen. Er starb mit 65 Jahren an einem Herzinfarkt.